Thomas Vanek ist mit seinen zwei Treffern gegen die Colorado Avalanche am Donnerstag und dem Assist einen Tag danach gegen Detroit bei den Columbus Blue Jackets angekommen.
Nach seinem Wechsel zur NHL Trade Deadlinie von Vancouver nach Ohio findet sich Österreichs Eishockey-Star bei seiner mittlerweile achten Franchise wieder.
"Über all die Orte, an denen ich war, kann ich nur gute Dinge erzählen. Ich habe tolle Leute getroffen, war in großartigen Städten, aber… bin ich es einfach leid? Ja, definitiv, aber ich verfolge weiter meinen Traum", gibt der Steirer gegenüber "NHL.com" Einblicke in seine Gefühlswelt.
Seit der Saison 2013/14 wurde Vanek insgesamt vier Mal getradet, letzte und diese Spielzeit jeweils zur Trade Deadline.
Der Spaß hält sich in Grenzen
"Es macht mir definitiv keinen Spaß, die ganze Zeit umherziehen zu müssen", stellt der 34-Jährige klar.
Zumal seine Frau und seine drei Söhne nun dauerhaft in Minnesota leben und nicht mehr mit ihm zu seinen (meist kurzfristigen) Destinationen mitziehen.
Auch darum kamen in den letzten Monaten schon Gerüchte auf, dass Österreichs bester Eishockey-Spieler aller Zeiten nach dieser Saisonen einen Schlussstrich ziehen könnte.
Die Jagd nach dem großen Traum
Doch daran darf gezweifelt werden, sollte er nicht sensationell mit Columbus heuer den Stanley Cup gewinnen.
"Das ist das Ziel! Das ist der einzige Grund, warum ich das hier noch mache", macht der 34-Jährige einmal mehr klar, dass alles dem großen Traum "Stanley-Cup-Gewinn" untergeordnet wird.
Am 1. Juli wird der Grazer erneut zum Unrestricted Free Agent, also kann er sich sein neues Team wieder frei aussuchen.
Idealerweise bietet ihm eine konkurrenzfähige Franchise einen (letzten) mehrjährigen Vertrag, unter Umständen sogar mit No-Trade-Clause, an, der ihm und seiner Familie etwas Planungssicherheit geben würde.
Anders als bei den Panthers
Damit dieser Fall eintritt, muss Vanek allerdings bei den Blue Jackets im Saison-Endspurt noch Werbung in eigener Sache betreiben.
Also anders, als dies letzte Saison nach seinem Wechsel zu Florida der Fall war.
"Letztes Jahr war nicht gut. Ich war wirklich gern in Florida, bin mit allen wunderbar klargekommen. Also will ich auch niemand die Schuld geben. Aber es war hart irgendwas zum Laufen zu bringen."
Nach Vaneks Verpflichtung kamen die Panthers gerade einmal auf eine Bilanz von 6-13-1 und verpassten die Playoffs. Auch die persönliche Statistik des Flügels mit 10 Scorerpunkten (zwei Tore) hätte besser sein können.
Positiver blickt er da schon auf sein Gastspiel in Montreal zurück, mit denen er 2014 immerhin ins Eastern-Conference-Final vorgedrungen ist. Dennoch tat ihm auch diese Phase in der öffentlichen Wahrnehmung seiner „Clutch-Time-Performance“ nicht gerade gut.
Chemie gesucht, Jenner und Wennberg gefunden
Doch das zählt im Moment nicht mehr. Die Konzentration gilt den Blue Jackets und den verbleibenden 13 Spielen im Grunddurchgang.
"Man versucht so schnell wie möglich die richtige Chemie zu finden. Über die Jahre habe ich gelernt, dass dies einfacher wird, je mehr man mit den neuen Kollegen redet."
Viel geredet dürfte Vanek schon mit Boone Jenner und Alexander Wennberg haben, mit denen er seit einigen Spielen eine Linie bildet. Das Trio zeichnet sich in den letzten beiden Partien zusammen für acht Scorerpunkte verantwortlich.
Playoff-Endspurt verspricht Spannung
Nach vier Siegen in Folge rangiert Columbus am zweiten Wildcard-Platz im Osten. Einen Punkt hinter Michael Grabners New Jersey Devils, aber nur zwei Zähler vor den Florida Panthers, die noch dazu drei Spiele weniger haben.
Das Rennen um die letzten Playoff-Tickets in der Eastern Conference wird also extrem eng werden.
Doch der Trend der Blue Jackets geht in die richtige Richtung. Daran ist auch Thomas Vanek "schuld", der seinen Platz zumindest vorerst in Columbus gefunden zu haben scheint.
Und sollten die Playoffs erreicht werden, ist bekanntlich alles möglich - vielleicht sogar die Sensation in Rot-Weiß-Blau. Spätestens dann würde ihm zumindest dieser Trade nicht mehr leidtun.