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Schafft Marco Kasper den Sprung in den Red Wings-Kader?

Nach einer durchaus gelungenen Preseason darf sich der Kärntner ganz gute Chancen auf die NHL ausrechnen.

Schafft Marco Kasper den Sprung in den Red Wings-Kader? Foto: © GEPA

Wie steht´s um die Chancen von Marco Kasper, zu Saisonbeginn oder etwas später zum Kader der Detroit Red Wings zu gehören?

Eine Vorschau nach einer bis jetzt durchaus gelungenen Preseason für den Kärntner:

Wer kam und ging im Sommer?

Am meisten Aufregung verursachten natürlich Moritz Seider und Lucas Raymond, deren Vertragsverlängerungen sich lange hinzogen, dann aber doch zustande kamen.

Der größte Name unter den Neuzugängen: Winger Vladimir Taresenko, der jedoch seit seinem Abgang aus St. Louis zum NHL-Vagabunden wurde - die Red Wings sind jetzt sein viertes Team in knapp zwei Jahren.

In der Abwehr kam PP-Experte Erik Gustafsson von den Rangers, im Angriff könnte sich Tyler Motte (Tampa Bay) mit einigen Eigengewächsen wie Kasper oder Carter Mazur um die letzten Kaderplätze streiten.

Noch offen ist, ob sich PTO-Crack Austin Watson einen Vertrag erspielen kann. Der 32-Jährige würde dem Team eine dringend nötige physische Präsenz bringen.

Von den letztjährigen Stammspielern nicht mehr dabei: Defender Shayne Gostisbehere (Carolina), Daniel Sprong (Vancouver Canucks), David Perron (Ottawa) und Robby Fabbri (Anaheim).

Wie sieht´s Salary-Cap-mäßig aus?

Steve Yzerman liegt nur knapp unter der Obergrenze von 88 Millionen, Raymond und Seider stehen mit knapp 17 Millionen für die heurige Saison zu Buche.

Besonders schmerzen muss ihn der Vertrag des oft verletzten Goalies Ville Husso mit fast fünf Millionen. Vielleicht findet Yzerman noch einen Abnehmer für den einen oder anderen Spieler (Christian Fischer?), Columbus etwa muss sich über kurz oder lang über den Salary-Cap-Boden hieven.

Große Sprünge kann Yzerman sicher keine mehr machen, es zeichnet sich eine Saison ab, in der jeder Cent zählt und jede Personalentscheidung finanziell abgewogen werden muss.

Die Situation im Angriff

Mit dem Ex-Grazer Michael Rasmussen, Andrew Copp und Fischer wäre eine Checking-Line noch aus der letzten Saison vorgegeben. Tarasenko, Raymond, Kapitän Dylan Larkin, J. T. Compher, Alex DeBrincat und Patrick Kane wären logische Kandidaten für die Top-6, in welcher Aufstellung auch immer.

Dann wird die Luft schon dünner, denn es sieht danach aus, dass maximal für 20 Skater und daher 13 Stürmer Platz im Kader ist. Husso, Alex Lyon und der neuverpflichtete Cam Talbot (für James Reimer gekommen) dürften nämlich eine Goalie-Troika bilden, zumindest bis Husso wieder das Krankenbett aufsucht.

Joe Veleno ist der wahrscheinlichste Kandidat für die Centerposition der vierten Linie, dazu dann eben Motte als Grinder, Watson und Jonatan Berggren, der in der AHL eigentlich nichts mehr zu beweisen hat, eigentlich aber in eine Scorerlinie gehört.

Die eigenen Youngsters heimsten im Camp und den Preseason-Games durchwegs Lob ein, allein voran Kasper, dem Coach Derek Lalonde gegenüber dem letzten Camp Riesenfortschritte attestierte und ihn vor allem auch im PK einsetzte. Nate Danielson wird sicher nicht fast direkt von der WHL in die NHL wechseln, Carter Mazur könnte in der Depth Chart zwischen ihm und Kasper gereiht sein.

Noch ist offen, ob Watson bleiben darf, er oder Motte könnten den 13. Stürmerplatz einnehmen. Ohne Watson (und ohne weitere Zu- oder Abgänge) wäre es für Kasper leichter, die Saison zumindest im Red Wings-Kader zu beginnen, bei Recalls sollte er aber ganz vorne gereiht sein.

Hilft Kasper Yzerman aus der Patsche?

Kaspers Vertrag ist nicht mehr slide-fähig, das geht nur maximal zwei Jahre lang und wurde schon bei Marco Rossi in Österreich falsch verlautbart. Egal, ob er heuer in der NHL zwei, zehn oder 80 Spiele spielt, er geht in sein erstes richtiges Vertragsjahr.

Auch wenn er (logischerweise) einen Zwei-Wege-Vertrag, Motte einen Ein-Weg-Vertrag hat, spielt das für Yzerman keine große Rolle – Mottes Vertrag ist mit 800.000 Dollar so niedrig datiert, dass er bei einem AHL-Engagement von der NHL-Gehaltsliste verschwinden würde (die Grenze läge bei 1,15 Millionen Dollar).

Nach acht Jahren ohne Playoffs (fünf davon in seiner Ägide) verspürt auch Red-Wings-Legende Yzerman mehr und mehr Gegenwind. Kann ihm Kasper heuer dabei helfen, den Playoff-Bock (letzte Saison fehlte ein Punkt) endlich umzustoßen?

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