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LAOLA1-Scout Freimüller über Expansion Draft

Was sich bei NHL-Liga-Aufstockung getan hat und noch tun wird - Analyse:

LAOLA1-Scout Freimüller über Expansion Draft

Der Expansion Draft ist vorbei, die Vegas Golden Knights haben ein Gesicht: Das neue NHL-Team verfügt seit der Nacht auf Donnerstag über die Rechte an 37 Spielern und unzähligen Draft Picks.

Doch damit ist die Arbeit von General Manager George McPhee noch lange nicht getan. Wie erwartet handelte McPhee eine Reihe von Side Deals mit den 30 bestehenden NHL-Klubs aus. Als sich der Pulverrauch verzogen hatte, war der Golden-Knights-Kader perfekt.

LAOLA1-Scout analysiert, was war und was kommen wird.

Die 30 Spieler aus dem Expansion Draft

Sieben weitere Spieler aus Side Deals: Shea Theodore (Anaheim), Reilly Smith (Florida), Alex Tuch (Minnesota), Nikita Gusev (Tampa Bay), Mikhail Grabovski und Jake Bischoff (Islanders) sowie David Clarkson (Columbus).

Clarkson und auch Grabovski werden aus Verletzungs-Gründen wohl nie ein Knights-Trikot überziehen, doch McPhee übernahm deren Gehälter im Tausch für zusätzliche Spieler bzw. Draft Picks.

Insgesamt zehn zusätzliche Draft Picks

Fünf Spieler für den bevorstehenden Entry Draft in Chicago, fünf für die Jahre 2018 bis 2020.

Insgesamt verfügt McPhee über zwölf Picks für Freitag und Samstag, davon drei (6, 13, 15) in der ersten Runde. Auch wenn der anstehende Draft als eher schwach gilt, können Experten McPhees Ankündigung verstehen: "Unser Weg zum Erfolg führt durch den Draft."

Ein Blick auf die Picks von McPhee im Expansion Draft und wie sich sein Kader nun zusammensetzt:

Wie erwartet war McPhees Draft sehr verteidigerlastig. Inklusive der Side Deals verfügen die Knights nun über 15 (!) Defender.

Schon heute werden die ersten davon weitergetradet. Kandidaten dafür: Der solide Erik-Karlsson-Nebenmann Marc Methot, die irgendwie redundanten Defensiv-Verteidiger Jon Merrill (New Jersey), Brayden McNabb (Los Angeles), Luca Sbisa (Vancouver) oder Clayton Stoner (Anaheim). In diese Gruppe würde auch der 35-jährige Deryk Engelland (Calgary) fallen, doch dieser könnte als in Las Vegas beheimateter Lokalmatador dienen.

Shea Theodore (Anaheim), Nate Schmidt (Washington) und Trevor van Riemsdyk (Chicago) hätten bei Trades einen Riesenwert, sollten aber doch wertvolle und noch junge Spieler für die Knights werden.

McPhee zog im Draft nicht mehr als die vorgeschriebenen 14 Angreifer.

Der prominenteste Name dabei ist sicher James Neal von Stanley-Cup-Finalist Nashville. Es würde nicht überraschen, wenn McPhee einige seiner überzähligen Defender gegen Stürmer tauscht, denn das Offensiv-Potential seines Teams scheint überschaubar.

David Perron (St. Louis) und Reilly Smith (Florida, noch fünf Jahre unter Vertrag) sollten Top-6-Material sein. Das gleiche könnte auch für Jonathan Marchessault (Florida) gelten, doch kann er seine Cinderella-Saison so einfach wiederholen? Spieler, bei denen McPhee auf einen Durchbruch hofft, sollten Tomas Nosek (Detroit), Alex Tuch (Minnesota) oder William Karlsson (Columbus) sein.

Die Center-Position ist aber vorläufig das größte Manko im Knights-Kader (Einser-Center Cody Eakin?), hier wird McPhee sicher noch aktiv werden.

Fleury ist das Gesicht der Franchise

Das Gesicht der Franchise sollte eindeutig Marc-Andre Fleury (im Bild mit McPhee/r.) ein. Der dreifache Stanley-Cup-Sieger mit Pittsburgh verzichtete auf seine No-Movement-Clause und äußerte sich sehr positiv über einen Wechsel nach Vegas.

Mit Jean-Francoise Berube (Islanders) und Calvin Pickard (Colorado) holte McPhee nur zwei weitere Goalies, die eher nur Backup-Niveau aufweisen. Es würde nicht überraschen, wenn die Knights noch (zumindest) einen weiteren Torhüter unter Vertrag nehmen und/oder die Rechte für Berube (UFA) vielleicht sogar verfallen lassen.

Logisch: Side Deals sind das Indiz dafür, dass McPhee den abgebenden Teams entgegenkam. Wo solche auslieben, dürften die Knights meistens den interessantesten Spieler ausgewählt haben.

Beispiele für "Stay-Away-Deals":

Natürlich jene mit Anaheim, Tampa Bay oder den Islanders. Doch auch kleinere Deals hatten diesen Hintergrund: McPhee wird dem 34-jährigen Unrestricted Free Agent von Winnipeg, Chris Thorburn, sicher keinen Vertrag anbieten. Für diesen "toten Pick" bekam er von den Jets einen Drittrunden-Pick 2019 und erhielt den heurigen 13. Pick im Tausch für den 24., der wiederum von den Blue Jackets erworben wurde.

Auch ein Beispiel für einen Pick, bei dem sich McPhee ein Gehalt erspart: Von Carolina kam Minor-Leaguer Connor Brickley, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. Auch hier kann McPhee die Rechte mit 1. Juli einfach verfallen lassen. Das gleiche gilt auch für den von Arizona gekommenen Teemu Pulkkinen, der mit 1. Juli wieder ein Restricted Free Agent und wohl nicht qualifiziert wird.

Nicht nur, dass die Listen von Carolina und Arizona für McPhee nicht viel hergaben – der finanzielle Aspekt muss auch diskutiert werden.

Knights-Kader mit knapp 74 Mio. Dollar zweitteuerster der Liga

Klar, Spieler wie Clarkson und Grabovski kommen mit ihren knapp 10 Millionen Dollar auf die "Long-Term-Injured-Reserve" - sie zählen nicht gegen den Salary Cap, müssen aber trotzdem entlohnt werden.

McPhee braucht schon noch etwas Spielraum in seinem Budget – es wäre auch nur logisch, wenn er für den doch überraschenden Pick aus Montreal, Defender Alexei Emelin, und sein Gehalt von vier Millionen bereits einen Abnehmer hätte. Auch Luca Sbisas 3,6 Mio. Dollar würde er wohl nur allzu gerne weiterreichen.

Die Klubs der Österreicher (Thomas Vanek als UFA ausgenommen) machten keine Side Deals mit den Knights.

Flyers-GM Ron Hextall wird Pierre-Edouard Bellemare sicher nachtrauern, war dieser doch sogar Assistant Captain. Bei den Rangers ging nicht überraschend Oscar Lindberg über Bord, der Schwede ist ein guter und pflegeleichter Tiefenspieler.

Michael Raffl und Michael Grabner brauchen also vorläufig keine Addressänderungsformulare auszufüllen, doch richtig tief können sie wohl erst nach den anstehenden Trades der nächsten Tage aufatmen...

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