Die NHL Trade Deadline ist vorbei – wie fielen die Aktivitäten der Österreicher-Klubs aus und was bedeuten diese für sie?
Minnesota Wild
Tabellensituation
Der ehemalige Leader ist inzwischen auf den sechsten Platz der Western Conference abgerutscht. Der Vorsprung auf die Nicht-Playoff-Plätze beträgt acht Punkte, das wird reichen, der Trend geht aber schon länger nach unten.
Aktvitäten
GM Bill Guerin war schon mit einigem Vorlauf aktiv: Vor einem Monat holte er Vinnie Hinostroza von den Nashville Predators per Waiver. Mittels Einsätzen im Powerplay kam er auch schon auf vier Treffer in neun Spielen.
Näher zur Deadline hin: Die Rückkehr von Gustav Nyquist im Tausch für einen Zweit-Runden-Pick 2026, Nashville half auch mit der Übernahme des halben Gehalts aus. Nyquist, der schon in der Spielzeit 22/23 vor der Deadline geholt wurde, soll mit seinem Speed helfen.
Am Deadline Tag wurde Guerin dann nochmals aktiv, wieder auf den Stürmerpositionen: Mit Justin Brazeau kam ein gewichtiger Netfront-Player, der die Wild etwas größer machen soll. Im Tausch für ihn gingen Jakub Lauko (oft angeschlagen) und Marat Khusnutdinov (Viertlinien-Center und PK-Guy) nach Boston.
Wie betrifft das Marco Rossi?
Nicht so sehr wie die langanhaltenden Verletzungen von Joel Eriksson Ek und Kirill Kaprizov, die beide noch Wochen fehlen werden und im besten Fall vor den Playoffs wieder fit werden. Auch Defender Jonas Brodin fehlt noch längere Zeit, Guerin verzichtete aber darauf, sie auf „Long-Term-Injured-Reserve“ zu setzen und so dringend benötigten Cap-Spielraum zu kreieren.
Der Grund dafür: Bei einer Rückkehr vor den Playoffs wären ihre Gehälter wieder schlagend geworden, die Wild hätten dann die Upper Cap gesprengt.

Ohne Eriksson Ek ist Rossi noch wichtiger als ohnehin schon, schultert viel Eiszeit. Er kann sich damit eine noch bessere Ausgangspostion für einen neuen Vertrag schaffen, die Verhandlungen dürften allerdings erst nach Saisonende wieder aufgenommen werden.
Hinter und um Rossi, der jetzt 145 NHL-Spiele am Stück gespielt hat, sieht es Center-mäßig dünn aus: Ryan Hartman ist von seiner Sperre wieder zurück, Freddy Gaudreau spielt eine gute Saison, Khusnutdinov hinterließ eine Lücke, die von Minor Leaguer Devin Shore gefüllt wird.
Montreal Canadiens
Tabellensituation
Nach elf Punkten aus den letzten sechs Spielen haben sich die Canadiens wieder an die Playoff-Plätze angenähert, liegen in einem Pulk von fünf Teams, die ein bis zwei Punkte voneinander entfernt sind und zwei Spots in der Eastern Conference untereinander ausspielen werden.
Aktivitäten
Keine, GM Kent Hughes behielt auch die drei anstehenden UFAs David Savard, Joel Armia und Christian Dvorak. Die einzige Aktvität von Hughes zur Deadline: Ein neuer Vier-Jahres-Vertrag für Jake Evans.
Wie betrifft das David Reinbacher?
Nichts Neues für ihn, er holt sich im AHL-Farmteam in Laval weiter Spielpraxis nach seiner langen Verletzung. Als Nr. 8 oder 9 in der Depth Chart würde er wohl nur bei Verletzungen nach oben geholt werden.
Detroit Red Wings
Tabellensituation
Die Red Wings liegen punktegleich mit den Canadiens (bei einem Spiel mehr), die Formkurve könnte aber kaum unterschiedlicher sein: Aus den letzten fünf Spielen sprang kein einziger Punkt heraus.
Aktivitäten
Christian Fischer wurde am Donnerstag auf Waivers gesetzt, die Columbus Blue Jackets – ein Rivale im Kampf um die Playoff-Plätze - nahmen ihn auf.
Am Freitag wickelte GM Steve Yzerman dann einen Trade mit den Chicago Blackhawks ab: Es kamen Goalie Petr Mrazek und Winger Craig Smith im Tausch für Center Joe Veleno.
Vom 35-jährigen Smith erhofft man sich etwas Offensive, mit Mrazek (33) sind die Red Wings wieder dort, wo sie vor dem Abgang von Ville Husso vor zwei Wochen waren: Drei Goalies im Aufgebot, wobei Alex Lyon mit 32 noch der jüngste ist. Sein Vertrag läuft aber im Sommer aus, mit Mrazek (heuer aber mit einer schwachen Saison) und Cam Talbot (37) hat Yzerman zwei Routiniers für die nächste Saison unter Vertrag, was etwas Druck vom Goaliemarkt-Kessel nimmt.
Diese kleinen Aktivitäten bedeuten für die nähere Zukunft allerdings bestenfalls eine Seitwärtsbewegung.
Wie betrifft das Marco Kasper?
Mit Veleno ging ein Center im Tausch für Flügel Smith. Neben Kasper stehen noch Dylan Larkin und J. T. Compher als echte Pivots im Aufgebot, der Ex-Grazer Michael Rasmussen kann sowohl Flügel als auch Center spielen.
Ohne Veleno dürfte Kasper noch mehr als Center gesetzt sein, Elmer Söderblom hat seine einstige Rolle in der Paradelinie mit Larkin und Lucas Raymond vorläufig übernommen.
Interessant: Die Red Wings verzichteten darauf, Kasper per Papiertransaktion für die Playoffs beim Farmteam Grand Rapids anzumelden. Der Klagenfurter wäre damit bei einem Verpassen der Playoffs der Red Wings für das ÖEHV-Team ein Thema.