Der Titelverteidiger ist entthront, der neue Champion steht fest: Die Colorado Avalanche gewinnen den Stanley Cup in der National Hockey League!
Das Team aus Denver setzt sich am Sonntagabend (Ortszeit) im sechsten Spiel der Finalserie bei Titelverteidiger Tampa Bay Lightning mit 2:1 (0:1, 2:0, 0:0) durch und holt damit den entscheidenden vierten Sieg in der "Best-of-Seven"-Serie.
Für die Avalanche ist es der dritte Titel ihrer Geschichte und der erste seit 21 Jahren.
MacKinnon: "Es ist so unglaublich"
In Tampa gehen die Gastgeber durch ihren Kapitän Steven Stamkos (4.) früh in Führung. Nathan MacKinnon (22.) gelingt mit seinem zweiten Treffer in der Final-Serie der Ausgleich, ebenfalls im zweiten Drittel trifft Artturi Lehkonen (33.) zum entscheidenden 2:1.
"Das ist ein Gefühl des Unglaubens. Es ist hart, das zu beschreiben. All diese Krieger kämpfen zu sehen, es fühlt sich unglaublich an. Worte können es nicht beschreiben, was ich fühle", sagt MacKinnon im US-Fernsehen. "Der Kern dieser Gruppe ist seit zehn Jahren hier. Das ist unglaublich. Es ist so unglaublich."
In den vergangenen drei Saisonen waren die hoch eingeschätzten Avalanche jeweils in der zweiten Playoff-Runde gescheitert. "Das Management hat an uns geglaubt, hat sich zu uns bekannt und wir sind zusammengewachsen", erklärt Kapitän Gabriel Landeskog.
Makar holt Conn-Smythe-Trophäe
Den ersten Matchpuck in der eigenen Arena hatte das Team aus "Mile High" am Freitag mit einer 2:3-Niederlage ausgelassen.
Den Nervenkitzel eines alles entscheidenden siebenten Finalspiels erspart man sich. "Es war herzzerreißend, es nicht in Denver gewonnen zu haben. Es war hart nach dem Spiel, aber wir sind zurückgekommen", meint MacKinnon. "Ich hatte das Gefühl, dass wir den Job erledigt kriegen", ergänzt Chefcoach Jared Bednar.
Die Conn-Smythe-Trophäe als wertvollster Spieler der Playoffs geht an den 23-jährigen Verteidiger Cale Makar. Der Defender ist mit 29 Scorerpunkten (acht Tore und 21 Assists) nicht nur eindeutig punktbester Verteidiger der Postseason, er belegt in der Scorerwertung hinter den Edmonton-Stars Connor McDavid und Leon Draisaitl den dritten Rang.
Lightning-Coach Cooper ist stolz auf sein Team
Die NHL-Regentschaft der Lightning dagegen ist beendet. Das Team aus Florida hätte das erste Team seit den New York Islanders (1980-1983) werden können, das die Meisterschaft zumindest dreimal in Serie gewinnt.
"Wir haben die Hockey-Fans in dieser Stadt drei Jahre nacheinander begeistert", sagt Trainer Jon Cooper. "Man muss den Hut vor den Burschen in dieser Kabine ziehen." Kapitän Stamkos ist dennoch enttäuscht: "Wir haben uns den Arsch aufgerissen. Es macht es schwieriger, weil man weiß, wie hart es war, hierher zu kommen."
Die Avalanche behalten durch den Erfolg hingegen ihre hundertprozentige Ausbeute - jedes Mal, wenn das Team es in die entscheidende Serie um den Titel geschafft hat, steht am Ende die Meisterschaft: 1996, 2001 und 2022.