news

Wie sich die NHL Trade Deadline auf Rossi und Co. auswirkt

Die Aktivitäten von Detroit, Montreal und Minnesota haben sich in Grenzen gehalten. Was das für Kasper, Reinbacher und Rossi bedeutet:

Wie sich die NHL Trade Deadline auf Rossi und Co. auswirkt Foto: © getty

Wieder eine NHL Trade Deadline in den Büchern - während Stanley-Cup-Anwärter wie Colorado, Dallas oder Vegas aufgerüstet haben, tat sich bei den Teams der Österreicher relativ wenig.

LAOLA1-Experte Bernd Freimüller verschafft einen Überblick:

Detroit Red Wings

Trotz zweier Niederlagen zuletzt liegen die Red Wings immer noch auf Playoff-Kurs, allerdings nur zwei Punkte vom Neunten New York Islanders entfernt. GM Steve Yzerman scheiterte beim Versuch, noch einen Forward zu holen, nahm nur einen Trade vor und setzt auf die Stärke eventueller Recalls aus seinem AHL-Team.

Trade:

Die Red Wings holten Defender Radek Simek (und einen Siebt-Runden-Pick) von den San Jose Sharks. In die andere Richtung ging Klim Kostin. Der körperlich kräftige Winger kam erst im letzten Sommer als physische Verstärkung, sah aber die letzten Spiele meist nur von der Tribüne, sein Impakt war sehr überschaubar.

Simek wird vorläufig wohl eher in der AHL auflaufen, eventuell bei Bedarf als siebter Defender hochgezogen werden, wenn Yzerman nicht Talent Simon Edvinsson bevorzugt.

Die Auswirkungen dieses kleinen Trades werden erst nächste Saison spürbar werden: Simek ist im Sommer ein UFA, sein Vertrag verschwindet also. Kostin hätte noch ein Jahr um zwei Millionen Dollar gehabt. Dieses Gehalt wird nun frei, gibt Yzerman etwas mehr Handhabe bei den neuen Verträgen für Moritz Seider und Lucas Raymond.

Die Auswirkungen auf Marco Kasper:

Sind höchstens minimal, ein Forward (allerdings ein Winger) weniger ist bei einem eventuellen Recall zu überspringen.

Center Dylan Larkin ist derzeit out, die Red Wings stehen nur mit elf Stürmern da. Kasper wird, wenn es nicht zu weiteren Verletzungen kommt, die AHL-Playoffs mit den Grand Rapids Griffins bestreiten, ehe an ein Hochziehen zu denken ist.

Montreal Canadiens

Auch bei den Canadiens tat sich kurz vor der Trade Deadline nicht viel, mit Sean Monahan wurde ein starker Stürmer schon vor einem Monat nach Winnipeg abgegeben.

Ohne Playoff-Chancen lüftete GM Kent Hughes den Kader weiter durch, nahm zwei kleine Deals vor.

Trades:

Goalie Jake Allen wurde im Tausch für einen Zweit- oder Dritt-Runden-Pick 2025 (von Allens Einsätzen in der nächsten Saison abhängig) an die New Jersey Devils abgegeben. Montreal übernimmt aber noch die Hälfte des Vertrags bis Sommer 2025. Im Kasten der Canadiens sind damit Samuel Montembeault und Cayden Primeau für heuer gesetzt.

In einem Minor-League-Deal wurde der Tscheche Jan Mysak für Jacob Perreault von den Anaheim Ducks abgegeben.

Auswirkungen für David Reinbacher:

Keine. Er wird nach Ende der Saison mit Kloten nach Übersee fliegen, dort entweder mit dem Farmteam Laval Rockets (wahrscheinlicher) oder den Canadiens noch das eine oder andere Spiel bestreiten.

Laval hat noch Chancen auf die Playoffs, hat aber derzeit vier Punkte Rückstand (bei zwei Spielen mehr) auf den Fünfter Rochester. Reinbachers Aufenthalt in Montreal/Laval könnte also zu einer Stippvisite werden.

Minnesota Wild

Nachdem die Playoff-Chancen für die Wild nur mehr auf dem Papier bestehen, wurde GM Bill Guerin aktiv und versilberte einige seiner Bottom-Six-Players, sammelte im Gegenzug einige (ferne) Draft Picks ein.

Trades:

Viertl-Linien-Winger Brandon Duhaime für einen Dritt-Runden-Pick 2026 an die Colorado Avalanche, für die er gleich das erste Spiel gegen die Wild bestritt.

Das erst im Sommer gekommene Rauhbein Pat Maroon (zuletzt mit einer Rückenverletzung out) für Minor Leager Luke Toporowski und einen möglichen Sechst-Runden-Pick (bei einem Playoff-Einsatz von Maroon) 2026 von den Boston Bruins.

Viert-Linien-Center Connor Dewar zu den Maple Leafs für Minor-Leaguer Dmitri Ovchinnikov und einen Viert-Runden-Pick 2026.

Minor Leaguer/Recall Player Nic Petan für den gleichgearteten Turner Elson von den New York Rangers.

Guerin sah offenbar Maroon als überflüssig, nachdem sich der brave Soldat Mason Shaw nach seinem vierten Kreuzbandriss wieder zurückmeldete. Maroon, Duhaime und Dewar wären im Sommer alle UFAs geworden, vor allem bei Duhaime hätte Guerin dessen Gehalt von 1,1 Millionen Dollar nicht aufstocken wollen.

Die Auswirkungen auf Marco Rossi:

Keine großen - Dewar war in der Depth Chart hinter ihm gereiht, ein Platz, den jetzt der gerade aus der KHL angekommene Marat Khusnutdinov einnehmen könnte. Der 21-jährige Russe wird ebenso auf seine NHL-Tauglichkeit befunden wie Recall Adam Beckman, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.

Rossi, der heuer im Lineup rauf und runter spielte, wird sicher noch einige Nebenleute in seinen Linien miterleben, seine Saison wird aber mit dem letzten Saisonspiel der Wild enden. Schafft er die vollen 82 Spiele? Stellt er sich dem ÖEHV-Team zur Verfügung?

Teamchef Roger Bader erzählte nach seiner USA-Reise über eine mögliche WM-Teilnahme von Marco Kasper und Marco Rossi: "Wenn sie verfügbar sind, sind beide bereit für Österreich zu spielen." Das gilt übrigens auch für die Olympia-Quali Ende August.

Das sind alle Österreicher, die im NHL-Draft gepickt wurden


Kommentare