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Nokia-areena: Finnlands nagelneues Schmuckkästchen

ÖEHV-Nationalteam spielt in der modernsten Eishockey-Arena der Welt um WM-Klassenerhalt:

Nokia-areena: Finnlands nagelneues Schmuckkästchen Foto: © SRV/Libeskind/Tomorrow

Sorinkatu 3, 33100 Tampere, Finnland - hier steht die modernste Eishockey-Arena der Welt.

In den kommenden 16 Tagen verwandelt sich die neu erbaute Nokia-areena im Herzen von Tampere in das Eishockey-Mekka. 16 Nationen werden hier und in der Helsingin Jäähalli von Helsinki um den begehrten Weltmeister-Titel spielen.

Mittendrin statt nur dabei ist Österreichs Nationalteam. Die Eishockey-Männer rückten anstelle von Russland, das gemeinsam mit Belarus aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine von der IIHF vom Turnier ausgeschlossen wurde, aus der Division 1A in die Top-Divison auf und dürfen ihre Spiele in der Gruppe B in einem wahren Schmuckkästchen austragen.

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124 Millionen Euro schwer

13.500 Zuseher werden in der Mehrzweckhalle Platz finden, die vom US-Architekten Daniel Libeskind entworfen wurde. Die Arena ist Teil eines Bauprojektes, woraus ein neues Stadtviertel entstehen sollte. Im Jänner 2010 wurde der Vorschlag der Stadtregierung für den Bau akzeptiert.

Das Gelände, auf dem die Mehrzweckhalle, eine Trainingshalle und ein Parkhaus stehen, wurde für 60 Jahre an die finnische Baufirma SRV verpachtet. 18,7 Millionen Euro steuerte die Stadt bei, die Gesamtkosten sollen sich auf 124 Millionen Euro belaufen.

Einheimischer Konzern als Namensgeber

(Artikel wird unterhalb des VIDEOS fortgesetzt)

VIDEO: Event-Eindrücke von der Nokia-areena

Die Tampereen Kannen areena, wie die Arena während der Planungs- und Bauphase hieß, erhielt erst im vergangenen November ihren Namensgeber.

Ursprünglich schloss der Verwaltungsrat der Halle im März 2020 einen Vertrag mit der Uros Group, einem Technologieunternehmen aus Oulu, ab. Der Kontrakt, welcher er eine Mindestlaufzeit von zehn Jahren hatte, wurde allerdings im Oktober 2021 für nichtig erklärt.

Als Grund wurden finanzielle und sonstige Unklarheiten bei Uros genannt. Daraufhin stieg der Telekommunikationskonzern Nokia als Namenssponsor ein, ein Vertrag über fünf Jahre mit einer Option auf weitere fünf Jahre wurde unterzeichnet. Dazu passend: Nokia wurde 1865 in Tampere gegründet.

Halle spielt alle Stückerl

Foto: © SRV/Libeskind/Tomorrow

In der Mehrzweckhalle soll ein 5G-Netz eingerichtet werden, auch sonst spielt die Arena alle Stückerl. Ein Hotel mit 273 Zimmern, ein Restaurant sowie ein Casino werden geboten. 70 der Hotelzimmer verfügen gar über eine eigene Sauna. Zudem befinden sich 52 Logen in der Arena, sechs von ihnen bieten Platz für über 40 Besucher.

Neben Eishockeyspielen wird die Nokia-areena auch für Konzerte genutzt, das Platzangebot kann auf bis zu 15.000 Zuseher ausgebaut werden. 2.500 Parkplätze sowie eine öffentliche Verkehrsanbindung sollen für eine reibungslose Ab- und Anreise sorgen.

Neue Heimstätte für zwei Liiga-Teams

Elf Jahre nach der Zusage durch die Stadt wurde die hochmoderne Arena am 3. Dezember 2021 eingeweiht. Die Liiga-Stadtrivalen Tampereen Ilves und Tappara Tampere standen sich im ersten von zwei Duellen gegenüber, welches Ilves mit 6:3 für sich entschied.

Tags darauf gelang dem Finalist der heurigen Champions Hockey League mit einem glatten 7:0-Kantersieg jedoch die Revanche. Beide Teams dürfen Nokia-areena seitdem auch ihre Heimstätte nennen, übersiedelten sie doch von der 1965 erbauten Tampereen jäähalli in die nagelneue Mehrzweckhalle.

Knappe zwei Wochen nach den Einweihungsspielen wurde die Arena offiziell eröffnet, nun finden die ersten Großevents statt.

ÖEHV-Klassenerhalt in glanzvollem Ambiente?

Als Austragungsort der WM-Gruppe B werden in der Vorrunde in Tampere 28 Spiele ausgetragen.

In der K.o.-Runde teilen sich Helsinki und Tampere die Viertelfinal-Partien noch auf, danach übersiedelt der verbliebene Tross ins Eishockey-Mekka. Am 29. Mai wird um 15:20 Uhr erst die Bronzemedaille ausgespielt, ab 19:20 Uhr geht es schließlich um Gold und Silber.

Bis dorthin wird es das ÖEHV-Team zwar nicht schaffen, trotzdem war die Vorfreude auf die Spiele in der modernsten Eishockey-Arena der Welt „natürlich groß“, wie Kapitän Thomas Raffl in einem Interview bestätigte.

Und den Klassenerhalt in solch einem glanzvollen Ambiente zu schaffen, wäre natürlich doppelt so schön – wenn nicht sogar kitschig.

VIDEO: Tappara-Crack Samuel Salonen führt dich durch die Nokia-areena


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