Richtiger Jubel wollte bei John Tavares nach dem erlösenden 7:6-Treffer in der Overtime gegen Österreich (Spielbericht >>>) nicht aufkommen.
Das ÖEHV-Team hat dem Rekordweltmeister auf dem Weg zur Titelverteidigung einen herben Dämpfer verpasst, obwohl man nach 40 Minuten bereits 1:6 zurückgelegen war.
Die Kanadier schienen sich - aus heimischer Sicht - ausgerechnet gegen die Bader-Truppe in WM-Form zu schießen, offenbarte jedoch neuerlich defensive Schwächen, die sich schon Großbritannien und Dänemark teilweise zunutze machen konnten.
Statt sich über den dritten Sieg im dritten Spiel freuen zu können, hatten die Ahornblätter Erklärungsbedarf, wie man im Schlussdrittel derart auseinanderbrechen und fünf ÖEHV-Tore zulassen konnte.
"Wir haben zu Beginn des Drittels etwas lockerer gespielt. Österreich hat das ausgenutzt, ein paar gute Spielzüge gemacht und bekamen Aufwind. Sie haben danach weiter Druck gemacht", sagte Kapitän Tavares.
"Wenn wir Fehler gemacht haben, waren es große Fehler"
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Das Team hätte in der Folge zwar "einige gute Dinge getan, um mehr Chancen zu kreieren. Aber wenn wir Fehler gemacht haben, waren es große Fehler", bemängelte der Angreifer der Toronto Maple Leafs.
Mehrfach konnte Österreich seelenruhig in die gefährlichen Bereiche vor dem Tor vorstoßen, zudem erwischte Torhüter Jordan Binnington alles andere als einen Sahnetag und war alles andere als ein sicherer Rückhalt.
Ob man von der ÖEHV-Auswahl überrascht wurde? "Ich denke nicht, dass man irgendein Team unterschätzen sollte. Das Spiel hat sich weltweit stark weiterentwickelt und Österreich spielt schon seit langem Eishockey", sagte Tavares und führte weiter aus:
"Offensichtlich haben sie einige wirklich gute Spieler hervorgebracht und waren schon oft bei diesem Turnier dabei, haben gute Fähigkeiten und Wettbewerbsfähigkeit gezeigt." Daher würde er nicht sagen, dass das Aufbäumen der Österreicher überraschend kam.
Viel mehr suchte der Routinier die Gründe im eigenen Team. "Gemessen an dem, was wir in Bezug auf Detailgenauigkeit und Ausführung von unserer Seite erwarten, entsprach es nicht unserem Standard und wir müssen besser werden", forderte Tavares klar. "Wir haben eine wichtige Lektion gelernt."
Was Kanada verbessern muss
Nun gilt es, aus dieser Partie zu lernen. Denn die großen Brocken warten auf Kanada erst.
Am Donnerstag wartet Norwegen, danach geht es in den direkten Duellen mit der Finnland (Samstag), der Schweiz (Sonntag) und Tschechien (Dienstag) um die Spitzenposition in der Gruppe A. Der Spielplan der Gruppe A >>>
"Wir werden die notwendigen Korrekturen vornehmen", kündigte Tavares an. Die ersten 40 Minuten seien gut gewesen. Doch wenn der Gegner Fahrt aufnimmt, "müssen wir definitiv besser in der Lage sein, dem standzuhalten. Das ist etwas, das wir verbessern müssen."