Österreich schafft bei der Eishockey-WM in Finnland den Klassenerhalt in der Top-Division!
Das ÖEHV-Team siegt im direkten Abstiegsduell mit Großbritannien trotz 0:2-Rückstands nach 40 Minuten noch mit 5:3 und verhindert somit den Gang in die Division IA knapp. Dieses Schicksal ereilt nach Italien eben nun auch die Briten.
Im Vorfeld nimmt Roger Bader, der sein 100. Spiel als ÖEHV-Cheftrainer bestreitet, im Vergleich zum Samstagsspiel gegen Finnland nur zwei personelle Änderungen vor: Im Tor bekommt Bernhard Starkbaum das Vertrauen und Verteidiger Dominique Heinrich ist zurück, nachdem er zuletzt geschont worden war. Dafür muss Nico Brunner aussetzen.
Briten gehen spät im ersten Drittel in Führung
Österreich beginnt in den ersten 90 Sekunden zwar druckvoll, mit der Zeit werden die Briten aber aktiver und die Mannschaft von Roger Bader tut sich sehr schwer.
In der 11. Minute verhindert Goalie Starkbaum innerhalb weniger Augenblicke gleich zwei Mal einen Rückstand: Zuerst pariert er eine Deflection von Cade Neilson, danach rettet er mit dem Bein am linken Eck, nachdem Erik Kirchschläger einen Querpass mit dem Schlittschuh abfälscht und ihn beinahe ins eigene Tor ablenkt.
Gute zwei Minuten vor dem Ende führt ein fragwürdiger Ausschluss gegen Manuel Ganahl (zwei Minuten wegen Behinderung, weil er rückwärtsfahrend mit Großbritanniens Goalie Ben Bowns zusammenstößt) für das 1:0 für die Briten. Nach einem Schuss von Mark Richardson scheitert Neilson noch mit dem Rebound, aber Matthew Myers ist im zweiten Versuch erfolgreich (20./PP).
Österreich mit 0:2 gut bedient
Das zweite Drittel beginnt mit einer kalten Dusche für Österreich: Robert Dowd fälscht den Puck nach einem Pass von Neilson mit den Eislaufschuhen durch die Beine von Bernhard Starkbaum ab (22.). Der Treffer wird wegen einer vermeintlich offensichtlichen Kickbewegung per Videostudium kontrolliert, dann aber schnell als "Good Goal" befunden - 2:0 für Großbritannien.
Der zweite Gegentreffer rüttelt das ÖEHV-Team allerdings nicht wach, innerhalb von acht Minuten packt Starkbaum drei großartige Saves gegen durchbrechende Briten aus: Myers (26.), Scott Conway (29.) und Lewis Hook (34.) sind dem 3:0 nach Kontern allesamt sehr nahe.
Bei den hektisch spielenden Österreichern schleichen sich immer wieder Missverständnisse ein, die Selbstverständlichkeit fehlt komplett. Erst gegen Ende des zweiten Abschnitts nimmt die Mannschaft etwas Fahrt auf und kann sich erstmals seit langer Zeit wieder festsetzen.
Thriller bis zum Schluss
In der 45. Minute kommt Österreich zu seinem ersten Powerplay und weiß dieses prompt zu nutzen. Nach einem Zuspiel von Peter Schneider trifft Ali Wukovits von der rechten Seite durch die Beine von Ben Bowns und sorgt für den Anschlusstreffer (45./PP).
Die Freude darüber währt jedoch nicht lange, denn kurz darauf stellen die Briten den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Mit etwas Glück landet der Puck bei Neilson, der ihn aus dem hohen Slot in den Maschen versenkt (47.).
Diesmal sind es jedoch die Österreicher, die die passende Antwort parat haben. Nach einem von Marco Kasper und Lukas Haudum eingeleiteten Angriff versenkt Dominique Heinrich den Puck in der 48. Minute im langen Eck und bringt das ÖEHV-Team wieder heran.
Der Ausgleich ist schließlich in der 52. Minute geschafft. Benjamin Nissner schießt nach einem gewonnenen Zweikampf von Thomas Raffl hinter dem Tor aus spitzem Winkel, vom Körper des britischen Verteidigers Joshua Batch geht die Scheibe irgendwie über die Linie.
66 Sekunden vor dem Ende macht Kapitän Thomas Raffl mit einem Rebound nach einem Blueliner von Peter Schneider alles klar. Der Assistgeber selbst trifft schließlich noch zum 5:3 (EN) und sorgt für den Endstand.
Österreich belegt durch diesen Sieg mit sieben Zählern den sechsten Rang. Norwegen hat als Siebenter mit fünf Punkten noch ein Spiel gegen die USA (Dienstag, 15:20 Uhr im LIVE-Ticker) zu absolvieren.
Beendet das ÖEHV-Team die Gruppe B auf Platz sechs und bleibt Frankreich in Gruppe A bei fünf Zählern, würde es das WM-Turnier auf dem elften Gesamtrang beenden. Ein Endrang unter den Top 13 ist jedenfalls fix - das beste Resultat seit 2004.
In Gruppe A gewinnt auch Dänemark gegen Kanada (3:2) und übernimmt den dritten Rang des amtierenden Weltmeisters.