Der Traum vom ersten Viertelfinale seit 30 Jahren ist für Österreich geplatzt.
Das ÖEHV-Team verliert das letzte Gruppenspiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag deutlich mit 2:4 gegen die bereits fix abgestiegenen Briten.
Die Mannschaft von Roger Bader startet mit viel Schwung in die Begegnung und kontrolliert das Geschehen in der Prager O2 Arena im ersten Abschnitt. Immer wieder gelingt es der ÖEHV-Truppe, sich im Offensivdrittel festzusetzen, kann sich aber kaum zwingende Chancen erarbeiten. Am Ende geht es torlos in die erste Drittelpause.
Österreich geht zunächst in Front
Im zweiten Abschnitt bleibt zunächst Österreich die spielbestimmende Mannschaft und geht schlussendlich im Powerplay verdient in Front. Nach einer guter Drangphase in numerischer Überlegenheit der zweiten Powerplay-Unit trifft Clemens Unterweger mit einem wuchtigen Schlagschuss aus dem hohen Slot zur verdienten Führung (23.).
Nur wenige Minuten später kommen die Briten, nach einem Wechselfehler der Österreicher und einem Beinstellen von Paul Stapelfeldt, zu einem zweiminütigen "Fünf-gegen-Drei"-Powerplay. Dieses nutzt der Absteiger dann auch eiskalt aus. O'Connor besorgt mit einem wuchtigen Schlagschuss den Ausgleich (28./PP). Es sollte der Wendepunkt im Spiel gewesen sein.
In Folge sind die Briten die klar spielbestimmende Mannschaft und drängen auf die Führung. Österreich darf sich bei David Kickert, der Österreich mit zahlreichen Saves mit 1:1 in die zweite Drittelpause rettet. Die Schussstatistik in den zweiten 20 Minuten spricht Bände. Diese führen die Briten mit 16:7 mehr als deutlich an.
Österreich geht in der Schlussphase die Luft aus
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Der Schlussabschnitt beginnt nach nur zehn Sekunden mit einem erneuten Rückschlag. Kapitän Raffl muss nach einem unnötigen Check für zwei Minuten auf die Strafbank. Und erneut schlagen die Briten in Überzahl eiskalt zu. Mit etwas Glück landet die Scheibe bei Perlini, der freistehend im Slot nur noch einschieben muss - 1:2 (42./PP).
In Folge ist Österreich bemüht, lässt jedoch zahlreiche Tugenden vermissen, die in den vergangenen Spielen zum Erfolg führten. Der Traum vom Viertelfinale rückt in der 51. Minute schlussendlich in weite Ferne. Mosey kann nach einem Abpraller unbedrängt aus kürzester Distanz zum dritten Treffer der Briten einschieben.
In der Schlussphase passiert nicht mehr viel. Österreich wirft nochmals alles nach vorne, kann aber keinen zwingenden Druck mehr erzeugen. Dowd sorgt mit seinem Empty-Net-Treffer knapp vier Minuten vor Schluss für das 1:4. Mario Hubers 2:4 kommt entschieden zu spät (60./PP).
Damit darf Großbritannien über die ersten drei Punkte bei dieser WM und einen versöhnlichen Abschied jubeln. Der Sieg bleibt aber ohne Bedeutung. Der Abstieg der Briten war schon vor dem Spiel beschlossen.
Österreich beendet die WM 2024 in Prag nach einigen Highlights mit sensationellen sieben Punkten auf einem beachtlichen fünften Platz. Die erste Viertelfinal-Teilnahme nach 30 Jahren ist aber nach der Niederlage nicht mehr möglich. Dennoch wurde das Ziel des Klassenerhaltes erreicht und die Mannschaft von Roger Bader wird auch im kommenden Jahr an der A-WM teilnehmen.
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Deutschland springt nach Torspektakel vorerst auf Rang zwei
Im Parallelspiel der Gruppe B, ausgetragen in Ostrava, feiert Deutschland im abschließenden Gruppenspiel einen spektakulären 6:3-Erfolg gegen Frankreich.
Der erste Treffer lässt zunächst aber bis zur 17. Minute auf sich warten. Claireaux bringt die Franzosen zunächst noch in Front. Michaelis sorgt noch kurz vor der ersten Drittelpause für den Ausgleich (20.).
Im zweiten Abschnitt gehen die Franzosen erneut durch Rech in Front (22.). Deutschland hat aber erneut nur wenige Minuten später eine Antwort parat. Kälbe stellt für den Vorjahreszweiten auf 2:2 (26.). Nur 22 Sekunden später gehen die Franzosen durch Treille zum dritten Mal an diesem Tag in Front (27.).
Infolge drehen Stachowiak und Kastner (32.) binnen 22 Sekunden das Spiel und bringen Deutschland mit 4:3 erstmals in Front. Im Schlussabschnitt stellen dann erneut Stachowiak (42.) und Reichel (45./PP) den 6:3-Endstand her.
Damit springt Deutschland nach fünf Siegen und 15 Punkten vorübergehend auf Rang zwei. USA kann mit einem Sieg am Nachmittag aber nochmal vorbeiziehen. Frankreich beendet die WM mit vier Punkten auf Rang sieben und spielt auch nächstes Jahr erstklassig.
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