Österreich Österreich AUT
Dänemark Dänemark DEN
Endstand
1:5
1:2, 0:1, 0:2
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ÖEHV-Team ernüchtert: "Wir müssen uns hart kritisieren"

Der WM-Auftakt gegen Dänemark ging in die Hose. Die Erwartungshaltung war offenbar zu groß. "Wir wollten einfach zu viel", lautet das Urteil.

ÖEHV-Team ernüchtert: Foto: © GEPA

Österreichs Hoffnungen auf einen erfolgreichen Start in die 87. Eishockey-Weltmeisterschaft haben sich nicht erfüllt.

Die ÖEHV-Auswahl verlor am Samstag in Prag den WM-Auftakt gegen Dänemark vor 15.700 Zuschauern verdient mit 1:5. Der Spielbericht >>>

Von der ersten Minute an war die Mannschaft von Teamchef Roger Bader fehleranfällig, stets einen Schritt zu langsam und spielte den abgebrüht auftretenden Dänen somit in die Karten.

"Wir wollten auf jeden Fall besser auftreten, jeder hat sich viel vorgenommen. Wir haben uns zu viele Gedanken gemacht, statt einfaches Eishockey zu spielen", sagte Mario Huber im "ORF"-Interview.

"Dann ging es in die falsche Richtung"

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Man hätte Sachen probiert, "die auf dem Niveau nicht funktionieren", urteilte der Salzburg-Crack. "Wir wollten heute einfach zu viel. Dann ging es in die falsche Richtung."

Mit je einem Mann auf der Strafbank brachte Markus Lauridsen den Favoriten in Führung (14.). Nach einem Fauxpas von Rossi, der in Überzahl den Puck vor dem eigenen, leeren Tor verlor, schob Frederik Storm zum 2:0 ein (17.).

"Wir haben im ersten Drittel nicht so richtig ins Spiel gefunden", so Huber. Trotzdem ging Österreich lediglich mit einem Tor Rückstand in die erste Drittelpause, da ein "Schupfer" von Manuel Ganahl (20.) den Anschlusstreffer brachte.

Im Mittelabschnitt zeigte sich das ÖEHV-Team leicht verbessert, ohne jedoch große Gefahr auszustrahlen. "Die Anfangsphase des zweiten Drittels und über weite Strecken war es ganz gut", sagte der 1:2-Torschütze, "dann schenken wir ein drittes Tor her, das uns sehr weh getan hat."

Joachim Blichfeld (39.) bezwang David Madlener, der von Bader den Vorzug vor David Kickert erhielt, mit einem Onetimer im kurzen Eck. Der ÖEHV-Goalie gab dabei eine unglückliche Figur ab, präsentierte sich sonst jedoch recht souverän. Daher attestierte ihm der Teamchef auch eine gute Leistung.

"An ihm ist es sicher nicht gelegen", dass man verloren habe, meinte der Schweizer.

Schlampigkeiten und geschenkte Tore 

In den letzten regulären Spielminuten wurde es noch deutlich, Dänemark stellte durch Felix Scheel (54.) und den zweiten Treffer von Blichfeld (59./PP) den 1:5-Endstand aus österreichischer Sicht her.

Dominique Heinrich erläuterte die Gründe der Niederlage: "Wir haben viel zu viele Scheibenverluste in der neutralen Zone gehabt. In der eigenen Zone waren wir auch etwas zu schlampig, haben es ihnen zu einfach gemacht. Die Tore, die sie geschossen haben, waren teilweise viel zu einfach und hergeschenkt."

Dazu sei man "zu langsam, zu behäbig" gewesen, hätte "keine schnellen Plays an der Scheibe" gehabt, so Ganahl. "Wir haben uns sehr schwer getan, in ihre Zone zu kommen."

Bader fasste zusammen: "Sie waren besser und haben daher völlig verdient gewonnen."

"Wir haben genug Zeit, das zu verbessern"

Dänemark hätte jene Tugenden an den Tag gelegt, welche Österreich sich eigentlich vorgenommen hatte, erklärte Ganahl.

Nervös ob des ersten Spiels der Weltmeisterschaft sei niemand gewesen. "Das Gefühl in der Kabine war sehr gut - vielleicht zu gut", spielte der scheidende KAC-Crack auf eine womöglich zu hohe Erwartungshaltung an. "Wir waren heute nicht alle auf der gleichen Seite - ein paar haben das gemacht, andere das", bestätigte Heinrich.

Teamchef Bader bemängelte insbesondere den Umgang mit der Scheibe. "Wir wollten zu viele Plays machen, haben dadurch die Scheibe verloren. Das war nicht gewollt, da wollten die Spieler manchmal zu viel. Das werden wir für das morgige Spiel (gegen die Schweiz, Anm.) deutlich ansprechen."

Dadurch resultierten auch zu viele Turnovers, woraus wiederum "eindeutig zu viele Strafen" entstanden sind. "Heute müssen wir uns hart kritisieren, wie wir gespielt haben", lautete Ganahls Schlussfolgerung.

Man dürfe den Kopf jedoch nicht hängen lassen. "Es war ein Spiel von sieben, daraus müssen wir lernen, das Tempo wieder an die A-WM anpassen. Wir haben genug Zeit, das zu verbessern", so Heinrich.

Eishockey-WM - Österreich vs. Schweiz, Sonntag, ab 20:20 Uhr im LIVE-Ticker >>>


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