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ÖEHV-Gegner Schweiz: Ein Wiedersehen mit der Heimat

Für manch einen im ÖEHV-Team ist das Duell mit den Eidgenossen ein besonderes. Neben einigen NHL-Spielern sticht ein Rekordmann heraus.

ÖEHV-Gegner Schweiz: Ein Wiedersehen mit der Heimat Foto: © GEPA

28 Stunden nach dem WM-Auftakt gegen Dänemark wartet am Sonntag die Schweiz auf das ÖEHV-Team (20:20 Uhr im LIVE-Ticker >>>).

Für zwei Mann des Trainerstabs ein ganz besonderes Spiel:

Besonderes Spiel für Bader und del Curto

Zum ersten Mal, seitdem Arno del Curto im Räuberzivil hinter und vor der österreichischen Bande herumwuselt, trifft er auf sein Heimatland. Dass er deswegen auf eine Teilnahme bei der WM verzichten würde, war nur ein Gschichterl, aber ungewohnt muss es schon sein.

Vor allem, weil auf der Gegenseite der 41-jährige (!) Andres Ambühl seine 19. WM bestreitet, die beiden arbeiteten Ewigkeiten in Davos zusammen. Ambühl ist mittlerweile in der vierten Linie gesetzt, rückt aber in das erste PP-Unit auf.

Natürlich sind Ambühls 19 WM-Teilnahmen Weltrekord - die erste rührt aus dem Jahr 2004 eben in Prag her, hier könnte heuer auch seine internationale Karriere zu Ende gehen.

Aber zurück zum österreichischen Team: Auch für Teamchef Roger Bader ist das Spiel gegen sein Heimatland natürlich ein besonderes, ein Familienfight dürfte aber ausbleiben: Sohn Thierry ist zwar in Prag bei den Schweizer Trainings auf dem Eis, zum WM-Auftakt gegen Norwegen (5:2) war er aber noch nicht registriert.

Die Schweizer Führung um GM Lars Weibel und Coach Patrick Fischer lässt noch zwei Positionen offen, vielleicht stößt Pius Suter von den Vancouver Canucks noch zum Team. Kevin Fiala (LA Kings), letztes Jahr noch dabei, wurde vor kurzem Vater, sein spätes Erscheinen würde überraschen.

Josi führt das Schweizer Aufgebot an

Aber auch so stehen sechs NHL-Profis im Aufgebot, allen voran natürlich Star-Defender und Kapitän Roman Josi (Nashville Predators), der das Team alleine schon auf eine höhere Stufe hebt und einiges an Eiszeit abreißen wird. Er gehört zu den absoluten Defender-Stars der NHL. Verteidigerkollege Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils) ist ebenfalls für solide Minuten gut, allerdings mit weit weniger Offensive.

Im Angriff ist natürlich Center Nico Hischier (New Jersey Devils) das absolute Zugpferd, Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks), der an seiner Seite spielt, kann offensiv auf eine gute NHL-Saison zurückblicken, aber auch auf eine spektakuläre Plus/Minus-Bilanz von - 44!

Kurashevs Vater Konstantin startete seine Karriere in Mitteleuropa in der Wiener Hopsagasse, ehe er als Spieler und Coach in die Schweiz übersiedelte. Calvin Thürkauf (vor Jahren kurz in Columbus) spielt an der Seite der beiden NHLer, bringt physische Wucht mit.

(Artikel wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Nino Niederreiter, bei den Winnipeg Jets ein körperlich starker Faktor, und Sven Andrighetto (ZSC Lions) als großartiger Techniker geben das Flügelpaar im zweiten Angriff, dazwischen steht mit dem 25-jährigen Ken Jäger (Lausanne) ein WM-Debütant, der für solides Two-Way-Play steht.

In der Defensive gehören Romain Loeffel und Dean Kukan schon seit Jahren zum Inventar, im Angriff kann man das Gleiche über Gaetan Haas, Tristan Scherwey oder Christoph Bertschy sagen.

Auch im Tor findet sich Routine: Leonardo Genoni (36) begann gegen Norwegen, Reto Berra (37) war der Backup. Ob sich da ein Spiel für Akira Schmid ausgeht, der heuer 19-mal im Kasten der New Jersey Devils stand?

Diese Goalie-Troika sagt alles über den Unterschied zwischen Österreich und der Schweiz aus: Hier drei Torhüter, die fast immer Backups in einer schwächeren Liga waren, dort ein 23-jähriger AHL/NHL-Goalie, der gar nicht unbedingt gebraucht wird.

Fünf Eishockey-Schweizer plus Rossi

Neben Bader und Del Curto stehen mit Bernd Wolf, Kilian Zündel, Dominic Zwerger, Benjamin Baumgartner und WM-Debütant Vinzenz Rohrer fünf "Eishockey-Schweizer" im rot-weiß-roten Aufgebot, die ihre Gegner natürlich genau kennen, dazu kommt noch Marco Rossi, der im Nachwuchs als Grenzgänger sein Eishockey in der Schweiz lernte.

Das letzte Aufeinandertreffen bei einer WM? 2019 in Bratislava, die Schweiz gewann damals mit 4:0. Ein Jahr zuvor in Kopenhagen reichte es für Österreich bei einem 2:3 nach Verlängerung noch zu einem Punkt.

Gegenüber den 18 Spielern, die bei der ersten Direktoriatssitzung vom ÖEHV gemeldet wurden, kommen am Auftaktwochenende natürlich noch mindestens fünf dazu. Seit Freitag ist das Antreten von Defender Thimo Nickl realistischer geworden, der mit seinen Wheeling Nailers im Playoff gegen Toledo mit 0:4 aussschied.

Aber auch das ein Unterschied zwischen den Ländern: Österreich muss auf einen ECHL-Defender warten und hoffen, für die Schweiz wäre das natürlich nie ein Thema. Alleine schon deswegen, weil sich kaum ein Eidgenosse diese Liga antun würde, wenn in der Heimat gute Franken zu erwarten sind…


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