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Die (Jung-/Alt-)Stars der Eishockey-WM 2022

McDavid, Ovechkin und Co. fehlen. Trotzdem hat die WM in Finnland viel zu bieten:

Die (Jung-/Alt-)Stars der Eishockey-WM 2022 Foto: © getty

Wenn am Freitag die Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 in Finnland eingeläutet wird (Alle Spiele im LIVE-Ticker >>>), dürfen viele begeisterte Fans den Stars ihrer Zunft über zwei Wochen lang auf die Kufen schauen.

Zwar fehlen heuer (noch) große Namen wie Connor McDavid, Patrick Kane oder Alexander Ovechkin, dafür stehen andere Cracks vermehrt im Fokus und wollen den Titelkämpfen ihren Stempel aufdrücken.

Dabei kommt es keineswegs auf das Alter an. Von 17-jährigen Draft Prospects, über aufstrebende NHL-Jungstars und gestandene Topspieler bis hin zu den Altstars ist heuer alles dabei.

LAOLA1 stellt zwölf Spieler in drei Kategorien vor, die die Schlagzeilen bestimmen werden:

Die Jungstars:

Moritz Seider (Defender, Detroit Red Wings, 2001, Deutschland)

Moritz Seider (Defender, Detroit Red Wings, 2001, Deutschland)
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Geht in seine dritte Weltmeisterschaft mit Deutschland. 2019 war der 21-Jährige in seinem Draft-Jahr erstmals dabei, die Red Wings zogen ihn daraufhin an sechster Stelle. Nach einem Jahr im AHL-Team sowie in der SHL bei Rögle BK spielte er heuer seine Debüt-Saison in der NHL.

Dort glänzte Seider mit 50 Punkten (sieben Tore, 43 Assists) in 82 Spielen und war viertbester Scorer des Teams. Bringt neben seinen offensiven Qualitäten auch Größe und Härte mit.

Seider ist neben Trevor Zegras und Michael Bunting einer der drei Finalisten für die Calder Memorial Trophy für den NHL-Rookie der Saison.

Tim Stützle (Center, Ottawa Senators, 2002, Deutschland)

Tim Stützle (Center, Ottawa Senators, 2002, Deutschland)
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Nationalteam-Kollege Stützle präsentiert sich erstmals auf der WM-Bühne.

Der 20-Jährige verdoppelte in dieser NHL-Saison seine Punkteausbeute vom Vorjahr (58 zu 29 Punkte). In Ottawa wird der Deutsche aufgrund seiner Spielweise gefeiert, er bringt viel Speed und Finesse mit. War hinter Sens-Kapitän Brady Tkachuk der zweitbeste Scorer, hat allerdings Defizite im Rückwärtsgang.

Neben den routinierten DEL-Cracks setzt DEB-Coach Toni Söderholm seine Angriffshoffnungen vor allem in den jüngsten Spieler seiner Mannschaft.

Dylan Cozens (Center, Buffalo Sabres, 2001, Kanada)

Dylan Cozens (Center, Buffalo Sabres, 2001, Kanada)
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Beim Auftaktgegner der Deutschen gibt Cozens ebenso sein WM-Debüt.

Der Jungstar der Buffalo Sabres etablierte sich heuer im NHL-Lineup, offensiv besteht aber noch Luft nach oben. Der Erstrunden-Pick von 2018 sammelte "nur" 13 Tore und 25 Assists in 79 Spielen. Doch der 21-Jährige hat seine Stärken auf beiden Seiten des Eises, ist daher in Unterzahl ein wertvoller Spieler.

Bei Nachwuchs-WMs konnte er stets überzeugen, produzierte zumindest einen Scorerpunkt pro Spiel. Gelingt ihm das auch auf Profi-Ebene?

Dawson Mercer (Flügel, New Jersey Devils, 2001, Kanada)

Dawson Mercer (Flügel, New Jersey Devils, 2001, Kanada)
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Der nächste WM-Neuling.

Mercer gab heuer sein NHL-Debüt und konnte sich im Team der New Jersey Devils nachhaltig festsetzen. War er zu Saisonbeginn noch ein Kandidat für die dritte oder vierte Reihe, beförderte Coach Lindy Ruff ihn mit Fortdauer in eine Top-6-Rolle und gab ihm Powerplay-Zeit. Der schusskräftige Flügel ist flexibel, kann auch als Center spielen.

Im Center-lastigen Kader der Ahornblätter wird er vermutlich auf seiner angestammten Position zum Einsatz kommen.

Die Top-Stars:

Mathew Barzal (Center, New York Islanders, 1997, Kanada)

Mathew Barzal (Center, New York Islanders, 1997, Kanada)
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Sind seine Nationalteam-Kollegen noch aufstrebende Youngsters, so zählt der 24-Jährige bereits zu den absoluten Hinguckern der besten Eishockey-Liga der Welt.

Der Rookie des Jahres 2018 ist der Top-Star bei den Isles und auch im WM-Kader der Kanadier. Erstmals seit vier Jahren bestreitet Barzal eine WM, zwischen 2019 und 2021 erreichte er mit New York stets die Playoffs.

Dem war heuer nicht der Fall, daher stellte sich der wieselflinke Center prompt zur Verfügung. Mit 59 Punkten war er auch im vierten Jahr seiner NHL-Angehörigkeit der Topscorer der Mannschaft. Diese Rolle soll er auch bei den Ahornblättern einnehmen, die ihren WM-Titel erfolgreich verteidigen wollen.

Seth Jones (Defender, Chicago Blackhawks, 1994, USA)

Seth Jones (Defender, Chicago Blackhawks, 1994, USA)
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Bei Österreichs zweitem Gruppengegner ragt Jones eindeutig heraus.

Schon vor acht Jahren bestritt der 27-Jährige seine erste WM, war seit 2015 jedoch nicht mehr dabei. Er zählte in den letzten Jahren zu den besten Verteidigern der NHL, diesen Ruf hat er auch bei den Chicago Blackhawks nicht verloren.

51 Punkte waren der drittbeste Wert des Teams, bei einem üppigen Salär von 9,5 Millionen Dollar im Jahr muss der Rechtsschütze auch liefern. Die Nummer vier des NHL-Drafts 2013 legte nicht nur seine statistisch zweitstärkste Spielzeit hin, er war auch der Spieler mit der höchsten Eiszeit pro Spiel.

Er wird das US-Team auf seinen Rücken schnallen und den Laden dicht halten müssen, ansonsten könnte die Reise früh zu Ende gehen.

Rasmus Dahlin (Defender, Buffalo Sabres, 2000, Schweden)

Rasmus Dahlin (Defender, Buffalo Sabres, 2000, Schweden)
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Wieder ein WM-Debütant.

Obwohl Dahlin erst 22 Jahre alt ist, ist er bereits ein Top-Star. In diesem Jahr durfte er zum ersten Mal im NHL All-Star-Game ran, legte seine bislang wohl beste Spielzeit in Buffalo hin. Der Two-Way-Verteidiger zeigte mit 53 Punkten auf, prägt schon jetzt das Spiel der Sabres wie kein Zweiter.

Der Nummer-1-Pick des 2018er Drafts kann in einem durch die Bank starken schwedischen Team den Unterschied ausmachen, wird freilich massenhaft Eiszeit erhalten. Verhilft er dem elffachen Weltmeister zum zwölften Titel?

Timo Meier (Flügel, San Jose Sharks, 1996, Schweiz)

Timo Meier (Flügel, San Jose Sharks, 1996, Schweiz)
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Ihm gelang heuer endgültig der NHL-Durchbruch. 35 Tore und 41 Assists waren deutlicher Top-Wert bei den Sharks, mit seiner körperlichen Wucht kann er stets für Gefahr sorgen.

So auch bei seinen bisherigen zwei WM-Antritten 2018 und 2021, in denen er 13 Punkte in 15 Spielen sammelte. Meier ist ein klassischer Power Forward, trägt allerdings auch Spielmacher-Qualitäten mit sich. Rund um den Crease ist er extrem gefährlich, viele seiner Tore erzielt er im Nahkampf.

Gemeinsam mit Nico Hischier wird er das Eidgenossen-Team anführen – vielleicht sogar zu einer Medaille?

Die arrivierten Stars:

Oliver Ekman-Larsson (Defender, Vancouver Canucks, 1991, Schweden)

Oliver Ekman-Larsson (Defender, Vancouver Canucks, 1991, Schweden)
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Sechs Weltmeisterschaften stecken schon in den Knochen des Offensivverteidigers, nach den Goldmedaillen 2017 und 2018 soll heuer die dritte folgen.

Dafür muss der 30-Jährige eine eher durchschnittliche Saison in Vancouver hinter sich lassen, zu denen er nach elf Jahren bei den Arizona Coyotes ging. 29 Punkte aus 79 Spielen waren im Schnitt die wenigsten seiner gesamten NHL-Karrieren, dennoch ist er ein wichtiger Baustein.

So auch im schwedischen Team, welches speziell in der Defensive eine ungeheure Tiefe aufweist. Legt er eine All-Star-Performance wie schon 2018 hin?

Roman Cervenka (Flügel, SC Rapperswil-Jona Lakers, 1985, Tschechien)

Roman Cervenka (Flügel, SC Rapperswil-Jona Lakers, 1985, Tschechien)
Foto: © getty

Ein wahres Urgestein, das in seine bereits neunte WM geht.

2009 war der Topscorer der Schweizer National League erstmals mit von der Partie, im folgenden Jahr war er Teil des letzten tschechischen Weltmeister-Teams. LAOLA1-Experte Bernd Freimüller liefert immer wieder seine Expertisen zum Teamkapitän ab, sieht ihn als smarten Winger/Center mit guten Händen.

Für eine NHL-Karriere hat es nie gereicht, dafür zählt Cervenka zu den besten Stürmern im europäischen Eishockey. Die Tschechen setzen ihre Hoffnungen, neben den NHL-Spielern (Jakub Vrana, Tomas Hertl, Dominik Simon, Radim Simek), insbesondere in den 36-Jährigen sowie seinem Sturmpartner.

David Krejci (Center, HC Olomouc, 1986, Tschechien)

David Krejci (Center, HC Olomouc, 1986, Tschechien)
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Denn Krejci centert jene Reihe, in der auch Cervenka von Teamchef Kari Jalonen eingesetzt wird.

Anders als der Winger verbrachte Krejci ein Gros seiner Karriere in der NHL. 15 Jahre lief der 36-Jährige für die Boston Bruins auf, ehe er sein NHL-Dasein ad acta legte und im letzten Sommer zu seinem Heimatklub HC Olomouc zurückkehrte.

Dort herrscht freilich nicht dasselbe Niveau wie in Übersee, trotzdem hat der Center kaum an Spielstärke eingebüßt. Im Gegensatz zu Cervenka war Krejci beim WM-Titel 2010 nicht dabei, Bronze 2012 war bislang das höchste der Gefühle. Die Form in der Vorbereitung war stark, werden die beiden Altstars Teil einer WM-Überraschung?

Valtteri Filppula (Center, Geneve-Servette HC, 1984, Finnland)

Valtteri Filppula (Center, Geneve-Servette HC, 1984, Finnland)
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Mit 38 Jahren geht der Finne erst in seine dritte Weltmeisterschaft.

1222 Spiele bestritt der Center in der NHL, holte 2008 mit den Detroit Red Wings den Stanley Cup. Mit 616 Punkten scorte Filppula im Schnitt in jedem zweiten Spiel, nun will er sich sich nach Olympia-Gold in Peking auch noch WM-Gold im Heimatland umhängen.

Genauso wie Krejci kehrte auch der Stürmer im letzten Sommer nach Europa zurück. Anders als der Tscheche ging er jedoch nicht zurück zu seinen Wurzeln, sondern in die Schweiz. Bei Geneve-Servette HC lässt der finnische Kapitän seine lange Karriere wohl ausklingen, seine Scorer-Qualitäten trägt Filppula aber noch in sich. Das beweisen 47 Punkte in 48 Spielen.

Ein besonderes Erlebnis werden auch für ihn die Spiele in der nagelneuen Nokia-Arena in Tampere werden, in der 13.500 Fans "Suomi" zum Titel tragen wollen.


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