Es war DER Aufreger zum Abschluss der Nordischen WM in Oberstdorf: Langlauf-Star Johannes Klaebo wird im 50km-Massenstart-Bewerb nach seinem vermeintlichen Sieg disqualifiziert.
Grund für die nachträgliche Disqualifikation war laut FIS eine Behinderung des Russen Alexander Bolshunov im Zieleinlauf, dem dabei ein Stock gebrochen ist.
Der norwegische Verband legte zwar Protest gegen die Disqualifikation ein, dieser wurde aber abgelehnt. Einen weiteren Protest zog man später auf Wunsch von Klaebo zurück. "Ich möchte nicht als zimperlicher Skiläufer wahrgenommen werden", sagte der 24-Jährige dem norwegischen Rundfunk NRK damals.
Nun hat Klaebo seinem Ärger aber doch noch Ausdruck verliehen: Er veröffentlicht ein YouTube-Video, das nur wenige Stunden nach dem WM-Rennen aufgenommen wurde. Darin spricht er vom "schlimmsten Tag meines Lebens".
Klaebo schildert die Situation im Zielsprint wie folgt: "Ich hatte alles unter Kontrolle, dann hat er (Bolshunov, Anm.) mich aus dem Kurs gedrückt, und das, obwohl ich zunächst weit weg von ihm war. Ich finde, ich habe nichts falsch gemacht. Das zeigen die Videos auch. Ich habe so viele Sprints gemacht, bisher aber noch nie erlebt, dass mich jemand so aus der Spur gedrückt hat. Er versucht ja gar nicht, meine Spur zu übernehmen, sondern will mich einfach nur stoppen", sieht der Norweger die Schuld bei Bolshunov. "Das ist alles so unfair, diese Welt ist brutal."
Auch die Verantwortlichen der FIS bekommen Klaebos Frust ab: "Ich habe die FIS so satt. Wie die Probleme lösen, ist fürchterlich. Sie haben in der Vergangenheit so viele Fehler gemacht, irgendwie haben sie Angst, die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Für Klaebo wäre es der erste WM-Titel in der Königsdisziplin gewesen. Insgesamt gewann der Norweger in Oberstdorf drei Goldmedaillen.