In Olympiajahren hat die Tour de Ski nicht für alle Toplangläufer Priorität. Norwegens Seriensiegerin Therese Johaug, der Russe Sergey Ustiugov und weitere Asse lassen den ersten Saisonhöhepunkt zugunsten eines langen Trainingsblocks aus. Andere wie Sprintdominator Johannes Hösflot Kläbo werden nur die erste von diesmal sechs Etappen am Dienstag in Lenzerheide bestreiten. Teresa Stadlober will bis 4. Jänner durchhalten, sie hofft nach einer Verkühlung auf Teilerfolge.
Ein Spitzenplatz im Endklassement ist für die Gesamt-Fünfte von 2017/18 kein Thema. "Die Vorbereitung auf die Tour war leider nicht ganz optimal", bedauerte die Salzburgerin. Im Vorjahr war sie in Abwesenheit des gesamten norwegischen Teams wegen Corona-Bedenken Neunte geworden. Der Start in die aktuelle Saison verlief für die Skiathlon-WM-Vierte ohne einen Top-Ten-Platz nicht optimal, nun kam auch noch eine kurze Trainingszwangspause dazu. "Nach Davos hat mich eine kleine Verkühlung erwischt und ich konnte ein paar Tage nicht trainieren."
Mittlerweile ist die Radstädterin zwar wieder fit, Wunderdinge erwartet sie aber keine. "Aufgrund dieser schwierigen Vorbereitung werde ich mir nicht einen guten Platz in der Gesamtwertung als Ziel setzen, sondern den Fokus auf die ein oder andere Einzeletappe richten, um dort ein möglichst gutes Ergebnis herauszulaufen", erläuterte die 28-Jährige vor der mit einem Skatingsprint beginnenden 16. Tour-Auflage. Besonders stark war sie stets beim Bergrennen auf die Alpe Cermis im italienischen Fleimstal, das auch diesmal nach je zwei Abschnitten in Lenzerheide, Oberstdorf und Val di Fiemme den Schlusspunkt bildet.
Titelverteidigerin ist die US-Amerikanerin Jessica Diggins. In Abwesenheit von Johaug wird auch auf Schwedens Frida Karlsson besonders zu achten sein. Bei den Männer geht der zuletzt gesundheitlich angeschlagene Russe Alexander Bolshunov auf seinen dritten Sieg in Serie los. Für Norwegen sollen Simen Hegstad Krüger und Didrik Tönseth dagegenhalten.