In der Nordischen Kombination soll möglichst schon in der nächsten Saison ein erster Weltcup-Großschanzenbewerb für Frauen ausgetragen werden. Dementsprechende Pläne mit Oslo als Schauplatz im März 2025 bestätigte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen.
Außerdem wünscht er sich ein Triple auch für die weibliche Sparte in Seefeld. Der ÖSV steht dieser Idee positiv gegenüber, verweist aber auf die notwendigen Geldmittel, die maßgeblich mit TV-Übertragungen zusammenhängen.
Stecher: "Es muss finanzierbar bleiben"
"Wir sind eine von wenigen Nationen, die derzeit vier Damen-Weltcups austragen, und stehen auch zum Triple, man muss aber auch sagen, es muss finanzierbar bleiben", sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, in Seefeld zur APA.
Ein Triple auch für die Frauen wäre wünschenswert und machbar, so Stecher. Voraussetzung dafür sei aber unter anderem ein Platz im bereits sehr engen TV-Zeitplan aller anderen FIS-Sportarten mit dem Premierprodukt Alpin.
Stecher betonte das unverändert große Engagement des Verbandes für beide Geschlechter. "Der ÖSV steht voll und ganz hinter der Kombination der Frauen." Eine ausreichende finanzielle Deckung sei aber die Voraussetzung für einen zusätzlichen Bewerb.
"Das Triple der Männer funktioniert gut, es ist ein tolles Produkt mit Alleinstellungsmerkmal. Und es war auch ein Riesenstep für die Frauen, dass man in Seefeld im Rahmen des Triples zwei Wettkämpfe absolvieren kann", sagte Stecher. Außerdem richte der ÖSV auch schon eine jährliche Kombi-Doppelveranstaltung vor Weihnachten in Ramsau aus.
Großschanzen-Bewerb bereits in Planung
Für FIS-Direktor Ottesen spricht abgesehen von der Finanzierbarkeit und Sponsoringsituation nichts gegen drei Wettkämpfe innerhalb von drei Tagen. "Sportmäßig sehe ich keinen Grund, warum man kein Triple für Frauen machen soll", meinte der Norweger zur APA.
Den Schritt auf Großschanzen will er ebenfalls zügig umsetzen. "Es ist unser Ziel, dass wir am Ende der Saison 2024/25 einen Großschanzen-Weltcuptest macht. Die Idee ist der Holmenkollen, das wäre ein gutes Signal für alle. Das ist die Idee, darauf arbeiten wir hin", sagte Ottesen. Das müsste freilich mit den anderen nordischen Sparten gut abgestimmt werden.
Der erste Großschanzenwettkampf soll ein Zwischenziel auf dem schon länger gehegten Plan sein, diesen ab 2027 auch ins WM-Programm aufzunehmen. Der Umstieg auf die große Schanze dürfte sich nicht zuletzt wegen der auch jetzt schon auf den kleinen Anlagen nicht besonders hohen Dichte an Weltklasseathletinnen schwierig gestalten.
Ottesen dazu: "Selbstverständlich ist es eine Herausforderung für uns. Das war es auf der Kleinschanze auch. Die Entwicklung in den letzten drei Jahren war dann aber vom Niveau ein Wahnsinn. Ich bin sehr beeindruckt, wie das die Damen in dieser Zeit gemacht haben. Ich erwarte und hoffe, dass die Entwicklung so weitergeht."
Schließlich würden mehrere Athletinnen wie Lisa Hirner bereits auf Großschanzen trainieren. Die Fixierung eines ersten Wettkampfes in der kommenden Saison soll dann auch für alle anderen ein Anreiz zum Einstieg sein.