Johannes Lamparter jubelt beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal über seinen zweiten Weltcupsieg.
Der Doppel-Weltmeister nutzt einmal mehr die Abwesenheit von Saison-Dominator Jarl Magnus Riiber aus und gewinnt 0,3 Sekunden vor dem Esten Kristjan Ilves sowie 0,7 Sekunden vor dem Japaner Ryota Yamamoto.
Lamparter belegt im Springen Rang drei und geht mit neun Sekunden Rückstand auf Sprung-Sieger Ilves in die 10-km-Loipe, wo der Tiroler seine Stärken ausspielt.
Franz-Josef Rehrl und Mario Seidl sorgen mit den Rängen sieben und acht für weitere Top-Ten-Plätze für den ÖSV.
Riiber und einige weitere Norweger lassen die Weltcup-Station in Klingenthal zugunsten eines längeren Trainingsblocks im Hinblick auf die Olympischen Spiele aus. Lamparter hat mit dem Sieg die 100 Punkte Vorsprung von Riiber im Gesamtweltcup aufgeholt und zu diesem aufgeschlossen.
Lamparter: "Es war ein perfektes Rennen"
"Ich bin überglücklich, dass ich das Rennen jetzt gewonnen habe. Ich habe echt einen super Sprung hinlegen können, hab nach gestern noch ein bisserl was umgestellt", konstatierte Lamparter nach seinem Erfolg. "Es war ein perfektes Rennen, ich habe dann einfach in der letzten Kurve geschaut, dass ich vorne bin. Ich habe gewusst, dass es dann sehr schwer ist, dass man dann noch vorbeikommt", erklärte er zum spannenden Finish des Bewerbes.
Lamparter freut sich nun auf das zweite Einzel-Rennen in Klingenthal. "Ich werde versuchen, noch ein paar weite Flüge auszupacken, dann haben wir ein bisserl Zeit zum Regenerieren bis zum Heim-Weltcup in Seefeld."
Und natürlich will er dann endgültig und erstmals das Gelbe Trikot einheimsen, was in Anbetracht des in Deutschland fehlenden Noch-Gesamtleaders Jarl Magnus Riiber aus Norwegen nur einen einzigen Punkt erfordert. Bei Punktegleichheit (je 700 Punkte) zählen die Einzelsiege und da hat Riiber in allen sieben Bewerben, in denen er angetreten ist, gewonnen, darum blieb Lamparter vorerst noch Zweiter.
Rehrl: "Ich war vor dem Rennen richtig nervös"
Happy waren auch Franz-Josef Rehrl und Mario Seidl. Vor allem Rehrl, für den es nach überstandener Corona-Erkrankung auch noch um eine Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking geht, atmete hörbar durch. "Ich bin sehr erleichtert, muss ich sagen. Ich war vor dem Rennen richtig nervös. Ich wollte echt zeigen, dass ich noch Langlaufen kann. Jetzt bin ich Siebenter geworden, da ist mir heute ein Stein vom Herzen gefallen."
Über einen "lässigen Wettkampf endlich wieder mit Zuschauern", freute sich Seidl. "Mannschaftlich haben wir eine super Leistung zeigen können. Das stimmt mich sehr positiv." Das sah auch ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen so: "Drei in den Top Ten mit einem Sieg, da bin ich natürlich zufrieden." Für den teamältesten Lukas Klapfer wird es mit der Olympia-Qualifikation nun schon schwierig, er wurde am Samstag nur 30., Lukas Greiderer belegte als drittbester ÖSV-Mann Rang 14.
Am Sonntag (11.30 bzw. 15.30 Uhr) steht ein weiterer Einzelbewerb auf dem Programm. Dann steht nach der Planica-Absage erst wieder das Seefeld-Triple auf dem Programm (27. bis. 30. Jänner). Dazwischen erfolgt die Olympia-Nominierung.