Der Weltcup der Nordischen Kombinierer wird am Wochenende mit zwei Bewerben in Oberstdorf und dem Seefelder Triple-Sieger Johannes Lamparter als Gesamtführenden fortgesetzt.
Wieder mit dabei ist auch Mario Seidl, der Salzburger musste den Heim-Event in Tirol aufgrund eines Infektes auslassen. Dem 30-Jährigen liegen Großschanzen wie jene im Allgäu mit einer Hillsize von 137 Metern. Jene, über die er am vergangenen Sonntag in Bad Mitterndorf geflogen ist, hatte eine von 235 m.
Denn war Seidl zum Triple-Auftakt am Freitag noch angeschlagen gewesen, fühlte er sich am Sonntag schon recht wohl. Also ging er als Vorspringer des Weltcup-Skifliegens am Kulm zweimal vom Riesen-Bakken und kam da auf die beachtlichen Weiten von 220,5 und 222,5 m.
Seidls Traum vom Skifliegen
Seidl erzählt: "Mein Stützpunkttrainer Alexander Diess hat mich informiert, dass es die Möglichkeit dazu gebe. Ich weiß nicht, wie oft ich die Chance bekomme, am Kulm hinunterzuhupfen. Da habe ich nicht lange überlegt, ich habe mich dann zweimal runtergehaut."
Natürlich sei er ein bisschen aufgeregter als normal gewesen, auch schon bei der Hinfahrt. "Das Adrenalin fährt da noch mehr ein. Aber es war nahezu windstill. Da habe ich mir gedacht, ich muss es nur noch voll genießen, ich muss mich einfach auf meinen Sprung konzentrieren. Ich bin rausgehupft, natürlich gab es mehr Luftkräfte und mehr Speed. Aber es hat sich dann so genial angefühlt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für mich, als guter Skispringer bei den Kombinierern die Chance zu bekommen. Das war schon immer ein bisschen ein Traum, das Skifliegen."
Seidl weist darauf hin, dass das Springen für den nun anstehenden Weltcup in Oberstdorf ursprünglich auf der dortigen Flugschanze geplant gewesen sei. "Das ist leider gescheitert. Es ist aber schon im Hinterkopf, dass wir in den nächsten Jahren einmal die Möglichkeit bekommen."
Eine Wochenendkombination des Skifliegens der Spezialspringerinnen mit den Kombinieren sei eine Variante. Skifliegen der Kombinierer wäre auch für die Zuschauer attraktiv. "Skifliegen und dann vielleicht ein 30er - das wäre die ultimative Königsdisziplin", meint Seidl schmunzelnd mit einem Augenzwinkern.
Seidl glaubt fest an WM-Nominierung
Was das Langlaufen betrifft, absolvierte er am Mittwoch eine Vorbelastung. "Das hat sich relativ okay angefühlt." Und an seine WM-Nominierung glaubt er bei vier Top-8-Platzierungen fest. "Vor allem für die Großschanze habe ich sehr gute Karten."
Nur werde der Triple-Sieger 2019 diese Saison gesundheitlich oft etwas aus der Bahn geworfen, so musste er auch die Bewerbe in Otepää auslassen. Im Juli hatte ihn Corona aus der Bahn geworfen. Umso mehr möchte Seidl auch nächste Woche in Schonach dabei sein: "Damit ich in einen guten Wettkampfrhythmus komme."
Die Anreise des ÖSV-Teams nach Oberstdorf erfolgt am (heutigen) Donnerstag. Gesprungen wird am Samstag ab 11:45 Uhr und am Sonntag ab 10:15, der 10-km-Langlauf ist jeweils für 14:45 Uhr angesetzt.
Danach stehen noch fünf Weltcup-Konkurrenzen auf dem Programm, der 21-jährige Tiroler Lamparter führt 101 Punkte vor dem 23-jährigen Deutschen Julian Schmid.