Jarl Magnus Riiber vermittelt in Seefeld die Lockerheit eines achtfachen Saisonsiegers.
Ab Freitag peilt der Weltmeister von 2019 in Tirol seinen ersten Sieg im "Triple" der Nordischen Kombination an. "Es fühlt sich ein bisschen wie meine Heimschanze an", sagt der Norweger nach seinem Sieg im provisorischen Wertungsdurchgang am Donnerstag.
Sollte an einem der drei Wettkampftage kein Springen möglich sein, würde Riiber mit 22 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Manuel Faisst und 25 Sek. auf seinen Landsmann Espen Björnstad in den Langlauf starten.
Riiber nie schlechter als Zweiter
Der Steirer Martin Fritz läge als Fünfter 34 Sekunden zurück. Franz-Josef Rehrl muss hingegen nach dem 20. Platz (+1:18 Minuten) hoffen, dass sein missglückter Sprung nicht in die Wertung kommt. "Ich muss mich darauf besinnen, was ich kann, dann wird schon etwas Gutes herauskommen", sagt der Vorjahres-Dritte des Triple.
Riiber freute sich über die Rückkehr auf die Olympia-Schanze (HS 109 m), auf der er im Vorjahr Weltmeister im Einzel und mit dem Team geworden war. "Ich habe viel Selbstvertrauen auf dieser Schanze", sagt der 22-Jährige der APA und sieht sich auch selbst als Topfavorit.
"Aber man darf sich keinen schlechten Tag erlauben", betont Riiber. Den hatte der Weltcupsieger (12 Erfolge 2018/19) in dieser Saison noch nie, in bisher zehn Bewerben war er neben den acht Erfolgen zweimal Zweiter.
"König" von Seefeld glaubt an Wachablöse
Der Saison-Dominator hat kein Geheimnis, die Stärke sei vielmehr ein Beweis des guten Trainings mit seinen Teamkollegen Björnstad, Jens Luraas Oftebro und Co. "Wir pushen uns gegenseitig, dadurch wird das Niveau immer höher", erklärt Riiber und nannte aus den anderen Teams vor allem den zweifachen Saisonsieger Vinzenz Geiger (GER), Ilkka Herola (FIN) und auf Nachfrage auch Rehrl als größte Rivalen.
Eric Frenzel, mit vier Gesamtsiegen im Triple der "König" von Seefeld, fehlt in dieser Auflistung. Der Deutsche glaubte am Donnerstag auch selbst nicht so recht daran, dass eine ähnliche Überraschung wie bei seinem Großschanzen-WM-Titel 2019 möglich sei.
"Ich glaube, das wäre etwas weit hergeholt. Dafür ist die Form speziell auf der Schanze noch nicht gut genug", sagt Frenzel der APA. "Aber ich fühle mich hier grundsätzlich sehr wohl, bin immer schon mit Schanze und Loipen sehr gut zurecht gekommen."
ÖSV-Athleten schielen aufs Podest
Von den weiteren Österreichern neben Mitfavorit Rehrl, dem Weltcup-Dritten vom vergangenen Sonntag, haben vor allem die Steirer Martin Fritz und Lukas Klapfer sowie der Tiroler Lukas Greiderer Chancen auf Plätze im Vorderfeld.
"Meine Sprünge sind auf hohem Niveau, das gibt mir Lockerheit", sagt Fritz. "Die Schanze taugt mir perfekt und das Laufen ist jetzt auch richtig gut geworden, hinten raus habe ich noch richtig viel PS." Der Wahl-Ramsauer gab zu, dass er sogar Richtung Podest "spechtle". "Mit diesen Sprüngen und der Lauf-Performance glaube ich schon, dass das möglich ist."
Klapfer ist nach Knieproblemen vor Saisonbeginn zuletzt immer besser in Fahrt gekommen. Der fünfte Rang im Val di Fiemme habe neuen Schwung gebracht. "Es geht stetig bergauf." Im Vorjahr habe er sich von Tag zu Tag bis zum sechsten Gesamtrang gesteigert.
"In dieser Richtung stelle ich mir das auch diesmal vor. Mit den immer längeren Distanzen ist es bis Sonntag immer mehr ein Vorteil für mich", erklärt der Olympia-Dritte. Beim Triple sei es wie bei der Vierschanzentournee. "Man kann am ersten Tag nichts gewinnen, aber man kann es verlieren."