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Aussichten für ÖSV-Asse: "Jede Medaille wäre sensationell"

ÖSV-Sportdirektor Stecher hofft auf sechs bis sieben Medaillen. Die Skispringer Tschofenig, Hörl und Kraft gelten als heiße Kandidaten.

Aussichten für ÖSV-Asse: Foto: © GEPA

Mit dem Selbstvertrauen einer bis dato erfolgreichen Saison reisen die rot-weiß-roten Hoffnungsträger zur Nordischen Ski-WM nach Trondheim.

Besonders die Leistungen der Skispringer um Tourneesieger Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft oder von Kombinierer Johannes Lamparter steigerten beim ÖSV die Zuversicht auf reichlich Edelmetall beim Saisonhöhepunkt (26.2. bis 9.3.). "Sechs bis sieben Medaillen wären wieder sehr gut", sagte ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher.

Allerdings betonte der 47-Jährige im APA-Gespräch, dass es schwierig sei, solche Ziele zu erreichen. "Die Prämisse bei einer WM ist immer die, dass wir in jedem einzelnen Bewerb die Möglichkeit haben, um Medaillen mitzukämpfen", sagte Stecher.

"Jede einzelne Medaille wäre sensationell." Das größte Ass im ÖSV-Ärmel sind jedenfalls die Skispringer um den achtfachen Saisonsieger Tschofenig, den zweifachen Saisonsieger und neunmaligen Zweiten Hörl sowie den dreifachen Einzelweltmeister Kraft.

Mit insgesamt 39 Einzel-Podestplätzen, einem Sieg im Teambewerb von Zakopane und einem weiteren zweiten Platz im Super-Team-Bewerb von Titisee-Neustadt brachen die ÖSV-Adler laufend Rekorde. In Norwegen soll die Fabelsaison mit Edelmetall gekrönt werden.

Aber: "Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, dass einige Athleten in den letzten Wochen sehr stark aufgetreten sind", sagte Stecher mit Blick auf den Japaner Ryoyu Kobayashi, Doppelsieger bei der Generalprobe in Sapporo, und Lokalmatador Johann André Forfang, zuletzt achtmal in Folge in den Top vier. "Das geht alles andere als im Vorbeigehen", mahnte Stecher.

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Viele Chancen für ÖSV-Adler

Insgesamt vier Möglichkeiten haben die Männer mit den Bewerben von der Normalschanze (2.3.), der Großschanze (8.3.), dem Teamspringen (6.3.) und dem Mixed-Team (5.3.). Mit Maximilian Ortner und Michael Hayböck stehen zwei weitere Podestspringer der laufenden Saison im Aufgebot von Cheftrainer Andreas Widhölzl.

Ortner wurde zweimal Dritter und ist im Gesamtweltcup derzeit Achter; Routinier Hayböck landete vor seinem letzten Großereignis einmal auf dem zweiten Platz und zweimal auf Rang drei. "Es ist schön, dass man den Druck auf mehrere Schultern verteilt", sagte Stecher. Die Leistungen seien auch keine Eintagsfliege, sondern hätten sich über Jahre hinweg aufgebaut.

Bei den Frauen liegen die Hoffnungen auf dem Trio Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Eva Pinkelnig. Jeweils einen Saisonsieg feierten Pinkelnig und Seifriedsberger, Eder landete viermal auf dem Stockerl. Die Medaillenchancen sind besonders im Teambewerb (1.3.) hoch, auf der Normalschanze (28.2.) und der Großschanze (7.3.) gilt es, die slowenische Topfavoritin Nika Prevc, Lokalmatadorin Eirin Maria Kvandal und das deutsche Duo Selina Freitag und Katharina Schmid zu überflügeln.

Generalprobe glückte

Die Erinnerungen an die Generalprobe auf den im Februar 2023 eröffneten Schanzen im Granasen Skisenter sind ausgezeichnet. Die ÖSV-Adler feierten im März 2024 auf der Großschanze einen Vierfachsieg (Kraft vor Tschofenig, Hörl und den derzeit verletzten Daniel Huber). Auf der Normalschanze belegte Hörl den dritten Platz. Bei den Frauen landete Pinkelnig als Zweite (Normalschanze) und Dritte (Großschanze) zweimal auf dem Podest.

Chancen auf eine Medaille darf sich auch Lamparter ausrechnen. Der Doppel-Weltmeister von 2021 feierte Mitte Jänner in Schonach seinen ersten Saisonsieg, vier weitere Male schaffte es der 23-Jährige aufs Podest. "Ich glaube, dass wir sehr gut performen werden", gab sich Stecher zuversichtlich.

Größte Gegner um eine Medaille sind freilich der norwegische Topfavorit Jarl Magnus Riiber, der in der Heimat seine Bilanz von acht WM-Goldmedaillen weiter ausbauen will, dessen Landsmann Jens Luraas Oftebro und der Deutsche Vinzenz Geiger.

Mit den Brüdern Stefan und Thomas Rettenegger sowie Martin Fritz, Fabio Obermeyr und Franz-Josef Rehrl stellt der ÖSV ein breites Team an Athleten mit zumindest Top-Ten-Potenzial. "Wir sind breit aufgestellt und was zu beobachten ist, dass wir im Langlaufen heuer einen guten Schritt gemacht haben", betonte Stecher.

Damit sollten die ÖSV-Kombinierer vor allem im Teambewerb (6.3.) um Edelmetall mitreden. Bei den Frauen kämpft die frühere Podestläuferin Lisa Hirner weiter mit gesundheitlichen Problemen, womit die 21-jährige Steirerin so wie ihre Teamkolleginnen Claudia Purker und Annalena Slamik kaum Chancen auf die Top drei haben.

Stadlober und Vermeulen mit Außenseiterchancen

Im Langlaufen wird das ÖSV-Team von Teresa Stadlober und Mika Vermeulen angeführt. Das Duo peilt in den Distanzrennen jeweils Spitzenplätze an, für die erste rot-weiß-rote Medaille in dieser Sparte seit 1999 müssten allerdings auch die skandinavischen Topfavoriten schwächeln.

"Wenn der Tag passt, hat sie durchaus das Potenzial, dass sie wieder eine Medaille gewinnt", sagte Stecher angesprochen auf Stadlober, die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin im Skiathlon von Peking 2022. Und Vermeulen, Gesamtzweiter bei der Tour de Ski, habe mit "sensationellen Ergebnissen" bereits bewiesen, dass er zur Weltspitze gehöre, betonte Stecher.


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