Österreichs Nordische Kombinierer jubeln am Sonntag bei der WM in Oberstdorf über Bronze im Team-Bewerb. Norwegen wird seiner Favoritenrolle gerecht und holt 42,7 Sekunden vor Deutschland Gold.
Johannes Lamparter, Lukas Klapfer, Mario Seidl und Lukas Greiderer starten nach starken Sprüngen von der Normalschanze 25 Sekunden auf die Konkurrenz als Erste ins Langlaufrennen über 4x5 Kilometer.
Startläufer Lamparter kann den Vorsprung auf die Konkurrenz halten, Klapfer muss zwar den Norweger Jörgen Graabak ziehen lassen, kann sich aber gegen die übrige Konkurrenz behaupten und schickt Seidl mit 20 Sekunden Vorsprung auf Deutschland ins Rennen. Eric Frenzel holt den Österreicher jedoch schnell ein und macht sich im Alleingang an die Verfolgung von Norwegen. Seidl übergibt mit 46 Sekunden Rückstand auf Norwegen, aber 41 Sekunden vor den viertplatzierten Japanern an Schlussläufer Greiderer, der sich Bronze nicht mehr nehmen lässt und sieben Sekunden hinter Deutschland ins Ziel kommt.
Japan wird mit 2:13 Minuten Rückstand Vierter.
Für Österreich ist es die zweite Medaille bei dieser WM, am Freitag hatten die Skispringerinnen ebenfalls im Teambewerb Gold erobert.
2019 bei der Heim-WM in Seefeld waren die Kombinierer ebenfalls nach Platz eins im Springen hinter Norwegen und Deutschland Dritte geworden. Seidl und Klapfer hatten auch schon damals zum Aufgebot gehört. Lamparter und Greiderer durften sich im Allgäu über ihre ersten WM-Medaillen freuen.
Greiderer "megahappy mit erster Medaille"
"Ich bin megahappy mit meiner ersten Medaille. Ich habe alles gegeben, ich bin zum Schluss noch ein bisschen zu Geiger hingekommen, mehr ist aber nicht gegangen. Aber ich habe gewusst, dass ich die Bronzemedaille halte", meinte Greiderer.
Mit seiner Laufleistung ebenfalls glücklich sein konnte auch Youngster Lamparter. "Man darf mit Bronze auf keinen Fall unzufrieden sein. Die anderen zwei waren besser, wir haben uns auf der Schanze sehr stark präsentiert, das gibt uns Selbstvertrauen für die zweite Woche", so der 19-Jährige.
Seidl und Klapfer sehen in Loipe Luft nach oben
Der in seiner Comebacksaison nach einer schweren Knieverletzung noch nicht zu alter Stärke gekommene Seidl freute sich zwar, haderte aber noch etwas mit seiner Laufperformance. "Ich bin überglücklich, ich merke aber schon, dass auf der Loipe noch was fehlt. Aber ich habe alles gegeben, wir haben eine Medaille gemacht, das ist megacool. Wir können glücklich sein mit der Bronzemedaille."
Klapfer äußerte sich ähnlich. "Mit der Medaille bin ich superglücklich, mit dem Springen auch megahappy, beim Laufen ist nicht gar so viel drinnen gewesen in den Haxen. Aber wir waren nicht weit von Silber weg, um Gold wäre es so oder so schwer geworden. Das ist eine schöne Medaille, mit zwei Debütanten im Team, alles gut", meinte der Steirer und bezeichnete seine Laufleistung selbstkritisch als "unzufriedenstellend."
Eugen: "Bronze war souverän"
Eine Medaille sei keinesfalls selbstverständlich, betonte ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen. "Bronze war souverän und ohne Gefahr. Wir haben zwei Neulinge, die jetzt eine Medaille haben, man muss damit zufrieden sein, weil es ist keine zum Abholen."
Mit Lamparter und Greiderer habe man in der zweiten Woche noch gute Chancen. Goldkandidaten sind und bleiben aber die Norweger. Deren Topmann Jarl Magnus Riiber ließ sich als Schlussläufer sein zweites Gold nach dem Triumph im Einzel und damit die erfolgreiche Titelverteidigung mit großem Vorsprung nicht nehmen.
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