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Nord. Kombi: WM-Bronze als Lohn für "Nervenakt"

Starke Saisonleistungen wurden nun mit einer Medaille belohnt.

Nord. Kombi: WM-Bronze als Lohn für Foto: © GEPA

Mit Bernhard Gruber und Franz-Josef Rehrl haben am Sonntag in Oberstdorf im Team der ÖSV-Kombinierer zwei dreifache Medaillengewinner der Heim-WM in Seefeld 2019 gefehlt.

Dennoch hat es zum vierten Mal in Folge bei einem Großereignis mit Bronze geklappt, wobei statt zweier Routiniers diesmal zwei "WM-Frischlinge" das ÖSV-Quartett geführt haben - die Tiroler Johannes Lamparter und Lukas Greiderer. Für sie ist die Medaille Lohn für davor starke Saisonleistungen.

Chefcoach Christoph Eugen hat die beiden ob ihrer Form auf die verantwortungsvollen Positionen des Start- und Schlussläufers gesetzt und wurde nicht enttäuscht.

"Sie haben es gut gemacht, sie sind unsere Stabilsten die ganze Saison über", so der 44-Jährige. "Wir haben gesagt, wir wollen mit Jo sehr aktiv vorneweg laufen. Und Lukas hat versucht, alles noch reinzuhauen und in die Waagschale zu werfen." Lukas Klapfer und Mario Seidl waren dazwischen als Zweiter und Dritter nominiert.

Erfolgsdruck war vorhanden

"Das ist die Team-Medaille, die jeder erwartet hat", ließ Eugen vermuten, dass auch auf ihm ein Erfolgsdruck gelastet war. "Das ist jetzt erledigt. Jetzt können wir noch lockerer in die Wettkämpfe gehen."

Der Steirer betonte auch, dass es eine Stärke des Teams sei, dass trotz der Absenzen von Rehrl und Gruber sowie der Comeback-Saison des lange ausgefallenen Seidl neue Top-Leute in die Mannschaft gekommen waren.

Ungewohnte Rolle für Youngster

Für Lamparter wie Greiderer war es der erste Team-Wettkampf in der Elite. "Es war ungewohnt", meinte Lamparter über seine Rolle. Er sei aber froh gewesen, nicht als Schlussläufer nominiert worden zu sein.

"Einfach aus dem Grund, weil es für die nach dem Startläufer schon nervenaufreibender ist", erläuterte der 19-Jährige. "Ich hingegen konnte einfach mein Tempo gestalten." Dafür ging für ihn danach das lange Warten los: "Ich war natürlich dann schon aufgewühlt im Ziel."

Mit dem dritten Platz hat der Senkrechtstarter dieser Saison dann ein weiteres Erfolgskapitel geschrieben. Gleich im ersten Weltcup-Bewerb dieses Winters war Lamparter Zweiter geworden, nur einmal kam er nicht in die Top Ten, vor zwei Wochen wurde er auch noch Junioren-Weltmeister. Lamparter.

"Es ist jetzt brutal schnell gegangen. Ich lasse das jetzt einfach so laufen. Es ist natürlich richtig cool, dass es so schnell geht. Aber im Sport kann es auch sehr schnell gehen, dass es nicht mehr so läuft."

Auf der Schanze gezeigt, "wo der Hammer hängt"

Greiderer wiederum war 2019 ohne WM-Einsatz geblieben, 27-jährig schrieb er nun an. "Es hat ein bisschen länger gedauert als beim Jo, dass ich die erste WM-Medaille habe. Jetzt bin ich mega-happy über Bronze", meinte der zweifache Dritte dieser Weltcup-Saison.

Im Endeffekt haben ihm nur wenige Sekunden auf den deutschen Schlussläufer Vinzenz Geiger gefehlt. "Kurz habe ich gedacht, vielleicht geht noch Silber. Dass wir wenigstens einmal die Deutschen reinhauen. Auf der Loipe haben uns die Deutschen und die Norweger diesmal gezeigt, wo der Hammer hängt. Aber wir werden da dranbleiben. Auf der Schanze, da zeigen wir es ihnen schon jetzt", ließ der mit einem 108-m-Satz im Springen stärkste Mann des gesamten Feldes wissen.

Er habe sich oft Fotos von früheren österreichischen Team-Medaillen angeschaut und sich ähnliche Erfolge herbeigesehnt. "Da sieht man, wie die anderen feiern und denkt sich, ob ich das auch einmal bringe? Cool, dass ich da jetzt auch einmal runterlache", freute sich Greiderer.

"Ich gehe jetzt sicher viel beruhigter in die nächste Woche." Jeweils von der Großschanze steht am Donnerstag der zweite Einzelbewerb und am Samstag der Teamsprint auf dem WM-Programm der Kombinierer.

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