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Gruber holt nächste WM-Medaille

Bernhard Gruber läuft nach Aufholjagd erneut zu Edelmetall bei Heim-WM:

Gruber holt nächste WM-Medaille Foto: © GEPA

Österreichs Nordische Kombinierer dürfen bei der Heim-WM in Seefeld über die nächste Medaille jubeln. Bernhard Gruber holt Silber von der Normalschanze. 

Gruber liegt nach dem Springen mit 22 Sekunden Rückstand auf Rang acht und kämpft sich im 10-km-Langlauf nach vorne. Der 36-Jährige kommt gemeinsam mit Jarl Magnus Riiber und Akito Watabe auf die Zielgerade und muss sich am Ende nur dem Norweger um 1,4 Sekunden geschlagen geben, Watabe holt Bronze. 

Für Gruber ist es nach Bronze gemeinsam mit Franz-Josef Rehrl im Teamsprint die zweite Medaille in Seefeld.

Rehrl, Dritter nach dem Springen, muss in der Loipe abreißen lassen und wird Vierter (+29,8). Mario Seidl wird Siebenter und WM-Debütant Martin Fritz belegt Rang 15.

Der 21-jährige Riiber beendete die deutsche Erfolgsserie bei Großereignissen. Die DSV-Kombinierer hatten vorher bei der WM 2017 in Lahti, bei Olympia 2018 in Pyeongchang und nun in Seefeld insgesamt neun Medaillenentscheidungen en suite gewonnen.

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Tränen bei Gruber

Bernhard Gruber (AUT/Silber): "Mir kommen gerade die Tränen. Das gibt es gar nicht, dass das jetzt wahr ist. Danke an alle, die mich unterstützt haben. Das ist das, was man im Leben von einem Sportler jahrelang erkämpft. Es ist so schön, unglaublich. Es war für mich von Anfang an ein bisserl zach, ich habe alles probiert. Ich habe gut mit Akito zusammengearbeitet, bin noch zum Jarl herangekommen, aber der ist ein Fuchs. Ich habe zum Schluss noch Power gehabt, es ist echt knapp worden. Es ist so schön, ich kann es gar nicht beschreiben. Danke an die Serviceleute, der Ski ist gelaufen wie die Feuerwehr. Gegen Jarl ist es richtig schwer, er ist nicht umsonst Weltcupsieger."

Jarl Magnus Riiber (NOR/Gold): "Zu allererst ist das natürlich super fürs Team. Das erste Gold ist richtig gut, vor allem nach den Erlebnissen und den Problemen auf dem Bergisel in Innsbruck ist es umso schöner. Es zeigt, wie schwierig dieser Sport ist. Im Sprint hatte ich Glück, dass nur Akito und Gruber da waren. Ich habe gewusst, dass ich der beste Sprinter bin, das konnte ich ja schon mehrfach zeigen und hatte deshalb viel Selbstvertrauen."

Franz-Josef Rehrl (AUT/Vierter): "Es war sehr gut, ich hatte ein echtes Gefühl auf der Schanze. Es war ein brutal hartes Rennen, drei waren einfach besser als ich. Ich habe dann abgestellt, (...) das Grundtempo am Anfang war einfach zu hoch, entweder es geht auf oder nicht. Ich bin mit dem vierten Platz voll zufrieden, das war ein super Wettkampf von mir heute. Es war brutal heiß heute im Stieg hinauf. Berni war auf der Schanze schon bärenstark, und in der Loipe weiß man es sowieso, dass er es kann - absolut verdient diese Medaille für ihn."

Mario Seidl (AUT/7.): "Mit dem Lauf bin ich echt sehr zufrieden. Es sind viele Zieherpassagen, die kommen mir zugute. Schade ist, dass ich die nötigen Meter auf der Schanze liegen gelassen habe. Ich habe gewusst, es geht um alles, aber auf der Schanze habe ich zu viel aufgerissen für meine Verhältnisse."

Martin Fritz (AUT/15.): "Es war echt ein lässiger Tag für mich, dass ich da dabei sein darf. Auf der Schanze habe ich ein bisschen was liegen gelassen, bin aber dann ein gutes Rennen gelaufen und habe den Eric Frenzel hinter mir gelassen. Es war brutal heiß, ich habe mir extra den Rennanzug abgeschnitten."

Christoph Eugen (ÖSV-Cheftrainer): "Natürlich wunderschön wie das Wetter. Schon bei der Schanze waren wir für die schwierigen Windverhältnisse glücklich. Heute ist das Kämpferherz rausgekommen, alle vier haben super gekämpft. Dass Berni Silber macht, ist wieder ein Traum. Vom Papier her war es irgendwie zu erwarten, als die Gruppe zusammengeschlossen ist, weil der Abstand nach hinten zu groß war."

Zu Rehrl meinte Eugen: "Ich bin auch mit ihm sehr zufrieden, er hat es probiert. Ziel war, zu Riiber zu laufen. Es war ein bisserl zu schnell für ihn in der ersten Runde. Er hat es super taktisch gemacht, sich zurückfallen lassen - auch ein vierter Platz ist hervorragend. Er hat jetzt zwei Medaillen und einen vierten Platz, das ist trotzdem traumhaft, und wir haben ja noch einen Wettkampf."

Zum Aufstellung im Teambewerb wollte der ÖSV-Cheftrainer noch keine Details nennen: "Ich weiß es noch nicht. Wir feiern mal den heutigen Tag, und werden dann früh genug informieren."

Mario Stecher (ÖSV-Sportdirektor): "Traumhaft, dass der Berni da vorne dabei war. Er ist wieder in so einer guten Verfassung - großartig, welche Form er hat. Gratulation auch an die Trainer, die ihn für die WM noch nominiert haben. Wir gehen jetzt mit viel Selbstvertrauen in den Teamwettkampf, aber die Karten werden wieder neu gemischt. Unsere Jungs sind komplett in der Spur geblieben, das war das Wichtigste. Ich bin froh um jede Medaille. Wir nehmen alles, was geht."

Jochen Strobl (ÖSV-Langlauftrainer der Kombinierer): "Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden. Die Jungs haben einen sehr guten Job auf der Schanze gemacht, Berni und Franz-Josef waren in einer Super-Ausgangsposition. Es waren sehr schwierige, tiefe Bedingungen. Zum Glück hat es für Berni gereicht. Ich denke, er hat Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Ich war sehr optimistisch, weil ich die Laufleistungen vom Berni kenne. Er war heuer noch nie in der Ausgangsposition. Wenn er Lunte riecht, ist er da."

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