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Lamparter: Die schuhplattlnde Kombi-Hoffnung

ÖSV-Kombinierer Johannes Lamparter hat viele Talente: Vom Schuplattln bis Gewichtheben.

Lamparter: Die schuhplattlnde Kombi-Hoffnung Foto: © GEPA

Mit Bernhard Gruber hat einer der erfolgreichsten Nordischen Kombinierer die große Bühne vor Kurzem verlassen. Der Salzburger war Vorbild für viele Sportler, so auch für Johannes Lamparter.

"Es fasziniert mich, wie lange Berni mit so einer große Freude dabei war. Den Druck über so viele Jahre auszuhalten, das ist eine starke Leistung. Daran kann man sich halten", sagt Lamparter über seinen nunmehrigen Ex-Teamkollegen. 

Der 19-jährige Tiroler schickt sich an, in die Fußstapfen von Gruber zu treten und einer der besten heimischen Kombinierer zu werden. Experten sagen ihm eine große Karriere voraus.

Mit WM-Bronze im Teambewerb gewann der ÖSV-Shootingstar in Oberstdorf nach sieben Junioren-WM-Medaillen (4x Gold) sein erstes Edelmetall bei den "Großen". Und es soll nicht das letzte gewesen sein.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl. Es ist Gänsehaut pur und wiederholungsbedürftig", sagte Lamparter nach der Medaillenübergabe in Oberstdorf.

Lamparter über die Kombination: "Dann bin ich nicht mehr weggekommen"

Dass er überhaupt einmal auf einem WM-Treppchen in der Nordischen Kombination stehen würde, war nicht von Kindesbeinen an klar. Zur Kombination ist er im Alter von sechs Jahren durch seinen Cousin gekommen.

"Der war Skispringer und hat gesagt, ich soll es auch mal probieren. Das hat mir dann richtig gefallen. Der damalige Trainer Andi Felder hat dann gesagt, es wäre gut, wenn ich Langlaufen auch noch dazunehmen würde. Dann bin ich davon nicht mehr weggekommen", erzählt Lamparter.

"Der Reiz ist, dass man zwei Sportarten, die so verschieden sind, verbinden kann. Einerseits Skispringen, wo man sehr schnellkräftig sein muss, andererseits das Langlaufen, wo die Ausdauer eine große Rolle spielt. Das zu kombinieren ist sehr schwierig, aber genau das macht es aus."

Lamparter ist Vize-Staatsmeister im Gewichtheben

Foto: JumpandReach

In seinem kleinen Heimatort Rum in Tirol entdeckt der damals Zehnjährige aber auch das Gewichtheben für sich und eifert damit wie seine Schwester dem Vater nach. Und das erfolgreich: Lamparter ist dreifacher Vize-Staatsmeister und U17-Staatsmeister im Gewichtheben.

Gewichtheben, Skispringen und Langlaufen ist dann aber doch eine Sportart zu viel und so nimmt Lamparter Hanteln nur mehr zu Trainingszwecken in die Hand.

Mit der absoluten Überzeugung zur Nordischen Kombination schafft der Tiroler den Sprung ins Skigymnasium in Stams, das er 2021 mit der Matura abschließen will.

Lamparter ist ein echter Naturbursche und Vereinsmensch. Wenn er nicht gerade auf Langlaufskiern und auf den Sprungschanzen dieser Welt unterwegs ist, findet man ihn häufig in der Natur, beim Berggehen, Skifahren, Radfahren oder bei einem der zahlreichen Vereine, bei denen der Tiroler seit Jahren Mitglied ist. Am Rande der WM in Oberstdorf legt Lamparter sogar einen einwandfreien Schuhplattler hin. 

Lamparters Aufstieg: "Es ist jetzt brutal schnell gegangen"

Auch sein Talent in der Nordischen Kombination stellt Lamparter aktuell eindrucksvoll unter Beweis, der Erfolg auf Schanze und Loipe stellt sich in diesem Winter so richtig ein.

Gleich im ersten Weltcup-Bewerb der Saison in Ruka wird Lamparter auf Anhieb Zweiter und schafft erstmals den Sprung aufs Podest, nur einmal kommt er nicht in die Top Ten – aktuell Platz sieben im Gesamtweltcup ist das Ergebnis. Anfang Februar kürt er sich in Lahti wiederholt zum Junioren-Weltmeister

Nach Rang sieben zum WM-Auftakt auf der Normalschanze folgt im Teambewerb mit Bronze die vorläufige Krönung einer starken Saison.

"Es ist jetzt brutal schnell gegangen. Ich lasse das jetzt einfach so laufen. Es ist natürlich richtig cool, dass es so schnell geht. Aber im Sport kann es auch sehr schnell gehen, dass es nicht mehr so läuft", will Lamparter am Boden bleiben. Sportlich gesehen sind vom Senkrechtstarter aber auch in Zukunft Höhenflüge zu erwarten. 

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