Österreichs Nordische Kombinierer sorgen bei der WM in Lahti für die zweite ÖSV-Medaille!
Bernhard Gruber, Mario Seidl, Philipp Orter und Paul Gerstgraser holen Bronze in der Staffel.
Nach Rang vier nach dem Springen matcht sich das ÖSV-Quartett im Langlauf mit Japan um Bronze, WM-Debütant Gerstgraser kann sich als Schlussläufer entscheidend absetzen.
Gold geht an die überragenden Deutschen. Björn Kircheisen, Eric Frenzel, Fabian Riessle und Johannes Rydzek setzen sich 41,7 Sek. vor Norwegen durch.
Bei den Österreichern war die Freude nach zwei "Nullnummern" in Falun und im Val di Fiemme (jeweils 5. Platz) trotz des enormen Rückstands von 1:03,7 Minuten auf die in diesem Winter alles dominierenden Deutschen groß. Denn nach dem vierten Platz im Springen war die Medaille bis zum Finish des Langlaufs nicht sicher.
"Ich war schon blau"
Schlussläufer Gerstgraser hatte sich bei seinem überhaupt ersten WM-Einsatz im Duell um Bronze vom routinierten Japaner Akito Watabe erst im letzten Anstieg etwas abgesetzt. Völlig erschöpft sank der 21-Jährige im Ziel zu Boden, er hatte Watabe um 2,3 Sekunden distanziert.
"Ich habe mich am Anfang richtig schlecht gefühlt, war schon ein bisschen blau, aber ich habe es mir gut eingeteilt. Ich habe gewusst, dass ich am Schluss voll angreifen muss. Wir haben alle ein super Langlauf-Rennen gezeigt und uns die Medaille verdient", sagt Paul Gerstgraser. "Schlussläufer zu sein ist das geilste, das es gibt, obwohl ich ein bisschen nervös war", gibt der WM-Debütant zu.
Bernhard Gruber und Mario Seidl hatten als beste Springer des Teams auf der Schanze nicht das Optimum herausgeholt, sie mussten nach ihrem Staffeleinsatz zittern, ob die stärkeren Läufer Orter und Gerstgraser das Edelmetall sichern würden.
"Es war ein Wahnsinn... so spannend. Auf der Schanze war es nicht einfach, auf der Loipe haben wir einen super Job gemacht. Aber was Paul am Schluss angeboten hat, war von feinster Klinge. Wir sind überglücklich", jubelt "Oldie" Berni Gruber. Dem stimmt auch Mario Seidl zu: "Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle."
Premiere für Orter und Gerstgraser - und Kircheisen
Orter hatte zuvor im Finish sechs Sekunden Vorsprung auf Japan herausgeholt. "Wir haben gewusst, dass es nicht einfach wird. Das Springen ist nicht nach Wunsch verlaufen, aber wir haben uns nicht beirren lassen und mannschaftlich alles rausgeholt", analysiert Philipp Orter. "Ich persönlich habe mic hschwer getan, konnte den Japaner einfach nicht abschütteln. Aber zum Glück hat es gereicht."
Gruber erwies sich einmal mehr als ein Muster an Beständigkeit. Auch bei seinem sechsten Großereignis in Folge sicherte sich der 34-jährige Gasteiner Edelmetall, er hält vor den restlichen zwei WM-Bewerben am Mittwoch und Freitag bei neun Stück, sechs davon bei Weltmeisterschaften (3-2-1). Orter sowie die Debütanten Seidl und Gerstgraser durften hingegen erstmals jubeln. Der 21-jährige Gerstgraser erhielt sogar gleich bei seinem ersten WM-Einsatz Edelmetall.
Eine Premiere war es auch für Björn Kircheisen. Nach achtmal Silber und dreimal Bronze gab es für den 33-Jährigen erstmals Gold. Zudem überholte er mit dem zwölften WM-Edelmetall den Salzburger Felix Gottwald als bisher eifrigsten Medaillensammler. "Ich kämpfe seit 2002, ich kann es noch gar nicht begreifen", meinte der Senior des DSV-Teams.
Seine Kollegen Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle hatten schon in Falun 2015 Gold geholt. Schon im Springen hatten sie mit 44 Sekunden Vorsprung auf Japan den Solo-Lauf zum neuerlichen Titel vorbereitet. Die Norweger skateten vom fünften Sprung-Rang zu Silber, die Österreicher überholten die auf der Schanze jeweils 21 Sekunden voranliegenden Japaner und Franzosen.
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