Nordische Ski WM 2025
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Vermeulen will über 50 km finales Glanzstück abliefern

Der ÖSV-Langläufer will in Norwegen das Edelmetall einfahren. Auch Stadlober freut sich auf das Finale.

Vermeulen will über 50 km finales Glanzstück abliefern Foto: © getty

Die abschließenden 50-km-Langlaufrennen vor bis zu 100.000 Fans sind nicht nur für die Norweger einer der großen Höhepunkte der Nordischen WM.

Mit Mika Vermeulen am Samstag und Teresa Stadlober am Sonntag könnten sich auch zwei österreichische Beiträge in den skandinavischen Medaillenkampf einmischen. Für Vermeulen ist der Skatingmarathon das erklärte Hauptziel der Titelkämpfe, aber auch die über 10 km viertplatzierte Stadlober will vorne mitmischen.

Vermeulen hält trotz der bisherigen nicht perfekten Auftritte in Trondheim an seinem Wunschtraum fest. "Das Ziel war und ist eine Medaille. Ich bin mit dieser Aufgabe hergekommen, ich werde alles daran setzen. Ich muss einfach auf einen Supertag hoffen", sagte der 25-Jährige.

Der seit Jahren in Lillehammer lebende Steirer weiß um die Bedeutung des Rennens für das Veranstalterland. "Der 50er im Heimatland des Langlaufs, das ist das eine Rennen. Das ist Religion in diesem Land und Teil der Kultur."

Vermeulen will norwegisches Fest stören

Der Zweite der Tour de Ski würde deshalb bei der nächsten zu erwartenden Gala der Norweger um den unbestrittenen WM-König Johannes Hösflot Kläbo gerne mehr als nur eine Nebenrolle spielen. "Man strebt immer nach dem Höchsten. Wenn man mich fragt, wie groß die Chance ist, dass man das norwegische Goldfest zerstören könnte, würde ich sagen: Naja, zehn Prozent sind wahrscheinlich viel, aber wenn ich eine zehnprozentige Chance habe, spiele ich auch Lotto."

Vermeulen könnte rot-weiß-rote Geschichte schreiben, Österreich wartet bereits seit 1999 auf eine WM-Medaille in der seither mehrfach von Dopingskandalen gebeutelten Sparte. Die Norweger wollen und werden voraussichtlich wieder alles abräumen.

Kläbo hat mit Gold in allen bisherigen fünf Männerbewerben bereits Historisches geleistet, am Samstag geht es für den Rekordweltmeister um seinen 15. WM-Titel.

Auch Stadlober mit guten Karten

Die Norwegerinnen stehen hingegen unter Zugzwang, Therese Johaug und Co. haben noch keine Goldene geschafft. Zudem haben auch noch ihre schwedischen Erzrivalinnen, angeführt von Ebba Andersson, nur Siege gefeiert. Ob sich Stadlober im für die Frauen erstmals bei einer WM 50 km langen Rennen in ihrer zweitbesten Technik im Podestgerangel behaupten kann, ist fraglich.

Der hervorragende Auftritt über 10 km klassisch gibt der Olympia-Dritten aber Auftrieb. "Die Steigerung nach dem Skiathlon gibt mir unheimlich viel Motivation. Der 50er ist wieder ein neues Rennen, die Karten werden neu gemischt."

Ihr Vater und ÖSV-Langlaufchef Alois Stadlober ist optimistisch, dass sein Duo am Schlusswochenende zuschlagen kann. "Auf jeden Fall lebt für beide der Medaillentraum, wobei Mika die größere Chance hat, aber auch für Teresa ist es machbar, sie ist heuer auch schon sehr gut geskatet. Es ist noch viel möglich, vor allem, weil es über 50 km geht", sagte der Medaillengewinner von 1999 und ergänzte: "Es muss natürlich alles zusammenpassen, auch das Material, aber ich bin guter Dinge."

ÖSV-Spartenleiter Stadlober erwartet einzigartiges Fest

Der 62-Jährige hofft, dass ein Teil der Konkurrenz ihr Pulver bereits verschossen hat.

"Viele Sportlerinnen haben viele Rennen in den Beinen. Man wird sehen, wer kann sich noch voll motivieren, wer hat noch die meisten Körner." An der Motivation vor dem Langlauf-verrückten Publikum werde es nicht scheitern. "Das wird sicher ein Wahnsinnsfest, da wird der Rauch aufgehen draußen auf der Strecke. Es wird sicher einzigartig."


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