Die Skisprung-Entscheidung der Frauen auf der Normalschanze war der große Aufreger der noch jungen Nordischen Ski-WM in Oberstdorf.
Stein des Anstoßes, die Verkürzung vor dem allerletzten Sprung. Die 19-jährige Marita Kramer lag mit Schanzenrekord in Halbzeitführung, doch das Finale wurde zur Farce: Vor Kramer wurde der Anlauf um gleich zwei Luken verkürzt, obwohl sich die Bedingungen gegenüber ihren Vorgängerinnen überhaupt nicht verschlechterten. Die Salzburgerin sprang letztlich nur auf Rang vier.
"Am liebsten hätte ich Sara Marita Kramer im Auslauf in den Arm genommen und getröstet. So leid hat mir das junge Mädel getan", schreibt Andreas Goldberger in der "Krone".
Auch die Skisprung-Legende sieht "keinen Grund, noch einmal eine Luke runterzugehen. Wir waren in diesem Durchgang noch weit weg von der Hillsize." Goldberger weiter: "Es hat sich wieder gezeigt, dass man bei den Besten nicht mehr den Anlauf verändern darf. Damit greift die Jury direkt in den Wettkampf ein."
Während die ÖSV-Verantwortlichen vor Wut schäumten (Hier Nachlesen>>>), suchte Kramer in den Interviews die Schuld nur bei sich, war von ihrem schwachen zweiten Sprung maßlos enttäuscht. Ein Auftritt, der ihr viel Respekt einbringt. So hat es auch Goldberger erlebt, das TV-Interview habe ihn "beeindruckt, in dem sie die Fehler für die verpasste Medaille bei sich suchte. Mit dieser Einstellung wird Sara noch sehr viel gewinnen."