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Favoritenrolle bei WM? Tschofenig nimmt's gelassen

Daniel Tschofenig nicht nur als Tourneesieger, sondern auch als Gesamtweltcupführender zur WM. Das Motto in Trondheim: "Sehr entspannt und cool springen".

Favoritenrolle bei WM? Tschofenig nimmt's gelassen Foto: © GEPA

Der Goldene Adler oben im Regal über dem Fernseher setzt bei Daniel Tschofenig regelmäßig Glücksgefühle frei.

"Ich freue mich jeden Tag, wenn ich ins Wohnzimmer komme, dass ich den Adler betrachten darf. Das ist schon extrem cool und etwas Besonderes", sagt der Kärntner vor der Nordischen Ski-WM in Trondheim über seine Trophäe für den Triumph bei der Vierschanzen-Tournee.

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Nach Norwegen reist Tschofenig nicht nur als Tourneesieger, sondern auch als Gesamtweltcupführender.

Favoritenrolle? Wie der Tournee-Sieg mental geholfen hat

Mit der Favoritenrolle kommt der 22-Jährige scheinbar gut zurecht, das bewies Tschofenig mit vier Saisonsiegen nach der Tournee.

"Ich habe ganz gut damit umgehen können und das Positive mitgenommen. Das hat mich auf jeden Fall gepusht", betonte der Träger des Gelben Trikots. "Es macht was mit jemandem, wenn man da gewinnt. Das hilft mental."

Das bemerkt auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. Tschofenig sei nach den Erfolgen zum Jahreswechsel nicht abgeschweift, sondern immer ganz klar gewesen, was sein Ziel sei.

"Den Trainingsrhythmus aufrechtzuerhalten, regelmäßig zu springen und sich nicht auf die faule Haut zu legen. Diese Konsequenz, die alle an den Tag legen, ist schon sehr bewundernswert. Hut ab, dass er es so durchzieht", sagt der Tiroler.

"Er hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert"

Bei Tschofenig, der im Jänner 2021 im Weltcup debütierte, sehe er eine Entwicklung über mehrere Jahre. "Er hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert. Er ist cool geblieben und hat cool gearbeitet", sagt Widhölzl.

Zumal die Aussichten im Sommer 2024 alles andere als glänzend waren. Denn Tschofenig hatte sich im Juni einen Adduktoreneinriss zugezogen, der ihn zu einer Pause von zwei Monaten zwang. "Das war mental sicher die schwierigste Phase", sagt Widhölzl.

Tschofenig sieht dennoch das Positive. "Ich muss zurückblickend sagen, dass es vielleicht gar nicht geschadet hat, aus dem Ganzen herausgerissen zu werden. Zu dem Zeitpunkt war es sicher nicht leicht, aber vielleicht genau das Richtige", erzählt der Junioren-Weltmeister von 2022, der in der Zwangspause abschalten konnte. Mit Besuchen beim Formel-1-Rennen in Spielberg oder einem Island-Urlaub mit Freundin Alexandria Loutitt, die in Trondheim ihren WM-Titel von der Großschanze verteidigt.

"Genug Kraft und Wille" für eine Medaille

Im starken ÖSV-Team kam der Shootingstar dann noch besser zurück und feierte im Dezember in Wisla seinen ersten Weltcupsieg. Es sollten sieben weitere folgen, mit dem Gesamtsieg bei der Vierschanzen-Tournee als bisherigen Höhepunkt. Nun könnten in Trondheim nach Team-Bronze in Planica 2023 weitere WM-Medaillen dazukommen.

"Es ist auf jeden Fall noch genug Kraft da, der Wille auch", betonte Tschofenig.

Vor der Abreise nach Norwegen am Donnerstag genossen die ÖSV-Adler noch einige freie Tage. Tschofenig fokussierte sich neben Freizeitaktivitäten auf körperliches Training und sprang sich in Seefeld ein. Das Motto für Trondheim, wo am Sonntag (17.00 Uhr im LIVE-Ticker) der erste Bewerb von der Normalschanze ansteht?

"Sehr entspannt und cool springen und zeigen, was wir draufhaben."

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