Jan Hörl holte in all seinen WM-Bewerben eine Medaille, für Gold reichte es dennoch nicht.
Im letzten Skisprung-Event bei der Nordischen Weltmeisterschaft 2025 krönte sich Domen Prevc zum Sieger auf der Großschanze. Hörl landete im Endklassement auf Rang drei, rückte aber durch die Disqualifikation von Marius Lindvik auf zwei vor und hat somit Silber. Bronze erbt damit Ryoyu Kobayashi.
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Somit lautet die Bilanz von Hörl bei der WM in Trondheim: 2x Silber, 2x Bronze. "Es war immer eine Medaille das Ziel, jetzt steh ich mit vier da", sagte der 26-Jährige im Nachgang beim "ORF".
Lange Zeit bekam er nicht mal mit, dass er Silber gewann: "Es war extrem chaotisch. Es ist von uns weggehalten worden. Irgendwo ist es ein Schock. Aber ich nehme die Silberne gern und freue mich irrsinnig."
"Sieg oder Sarg"
Leicht von der Hand ging der letzte Skisprung-Bewerb aber nicht. Frei nach dem Motto "Sieg oder Sarg" riskierte Hörl alles, die Folge war nachträglich Silber. "Es war sehr großartig. Ich hab ein gutes Konzept gehabt, bin geduldig geblieben. Das hab ich heute ganz gut hingekriegt", so Hörl.
Einen Sahne-Tag erwischte Weltmeister Prevc, der sich nach dem Team-Bewerb seine zweite Goldene sicherte. "Es ist unglaublich, dass ich solch gute Sprünge gezeigt habe", zeigte sich der Slowene sprachlos. Gemeinsam mit seiner Schwester Nika holte er im Mixed Silber.
Zudem gewann die 19-Jährige in den Einzel-Bewerben auf beiden Schanzen Gold. "Ehrlicherweise war ich über Nikas Erfolg glücklicher als über meinen. Da sind auch ein paar Tränen geflossen", war Bruder Domen emotional.
Kraft und Tschofenig mit gemischten Gefühlen
Weniger erfreulich verlief es auf der Großschanze für Daniel Tschofenig (9.) und Stefan Kraft (12.), die hinter ihren Erwartungen blieben.
"Geil war es nicht. Ich hab mir schon mehr erwartet, muss ich ehrlich sagen. Jetzt muss man analysieren, woran es gelegen hat. Wenn ich wüsste, was das Problem ist, hätte ich es gleich geändert", meinte Tschofenig. Der Gesamt-Weltcupführende verlässt Trondheim nur mit einer Silbernen (Teambewerb).
Kraft holte im Mutterland des Nordischen Sports einmal Silber (Teambewerb) und einmal Bronze (Mixed). Der dreifache Weltmeister war irritiert über seine Leistung: "Heute bin schon überrascht, dass ich so weit weg bin. Die Sprünge haben sich eigentlich ganz gut angefühlt. Das kann ich mir nicht erklären."
Trotzdem geht er mit einem überwiegend guten Gefühl aus der WM. "Ich fahre mit zwei Medaillen glücklich heim. Für uns Skispringer war es eine super WM, wir haben in jedem Wettbewerb eine Medaille geholt. Die Erwartungen haben wir sehr gut erfüllt."
WM-Debütant Ortner will mehr
Der vierte Österreicher im Bunde, Maximilian Ortner, strahlte förmlich nach dem Bewerb auf der Großschanze. Der 22-Jährige zeigte bei seiner ersten WM eine tolle Leistung, heimste mit dem Team Silber ein.
"Ich habe gewusst, dass ich gut drauf war vor der WM. Dass die WM so endet, hätte ich mir selber nicht gedacht", so Ortner.
Als Sechster war er auf der Großschanze zweitbester ÖSV-Adler, der angetrieben vom norwegischen Publikum die Atmosphäre regelrecht aufsaugte. Nach Platz zehn im ersten Durchgang verbesserte er sich um vier Plätze.
"Mit so einem Sprung kann man das sehr gut genießen, deshalb mag ich die gute Stimmung in Norwegen", so Ortner, der nun Lust auf mehr verspürt: "Meine erste WM war anders, als ich sie mir vorgestellt hab, es werden hoffentlich noch weitere folgen."