Zwar haben Norwegens Skispringer den Betrug bei den Sprunganzügen in Person von Sportdirektor Jan Erik Aalbu und dem mittlerweile suspendierten Cheftrainer Magnus Brevig zugegeben, ein gewisser Zweifel bleibt dennoch.
Auch bei Ex-Skispringer Martin Schmitt. "Es wirkt so, als gebe Norwegen nur das zu, was nachweisbar ist. Das ist ein Minimaleingeständnis", findet der Deutsche, der die Geschehnisse als Eurosport-Experte vor Ort in Trondheim hautnah miterlebte.
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Auch die Aussagen der beiden disqualifizierten Springer Marius Lindvik und Johann Andre Forfang, die von nichts gewusst haben wollen, klingen für Schmitt "nicht besonders schlüssig".
"Kein Trainer dieser Welt würde dieses Risiko eingehen"
"Dass die Trainer ohne Wissen der Athleten am Wettkampftag erstmalig derartige Veränderungen vornehmen, in das sensible System eingreifen, Anzüge verwenden, die nie getestet wurden, ist schwer vorstellbar. Ein neues, völlig unbekanntes Verfahren für das Team im Wettkampf ausprobieren – kein Trainer dieser Welt würde dieses Risiko eingehen – vor allem nicht, wenn sein Springer einer der Topfavoriten auf den Sieg ist", merkt der vierfache Weltmeister an.
"Außerdem glaube ich nicht, dass Lindvik und Forfang als Weltklasse-Springer Änderungen im Spannungsverhalten ihres Anzuges nicht bemerken. Die Argumentation ist insgesamt sehr schwach."
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