Nächste Gold-Medaille für Österreich bei der Nordischen WM in Oberstdorf! Stefan Kraft kürt sich zum Weltmeister auf der Großschanze!
Der Salzburger springt bei schwierigen Verhältnissen mit Schneefall auf 132,5 m und 134 m und triumphiert 4,4 Punkte vor dem Norweger Robert Johansson sowie dem Deutschen Karl Geiger (-9,1).
Für Kraft ist es nach Doppel-Gold 2017 in Lahti der dritte WM-Titel und seine insgesamt elfte WM-Medaille. Ewige WM-Bestenliste>>>
"Unglaublich, dass das heute bei diesem Schneewunder von Oberstdorf passiert", sagt Kraft im ORF-Interview. "Mit dieser Vorgeschichte ist es wunderschön und unglaublich für mich."
Daniel Huber, nach dem ersten Durchgang an dritter Stelle, rutscht bei wenig Anlauf und Rückenwind im Finale auf Rang acht zurück. WM-Debütant Jan Hörl belegt den guten zehnten Platz, direkt vor Philipp Aschenwald.
Titelverteidiger Markus Eisenbichler kommt im ersten Durchgang bei schlechteren Windverhältnissen nicht über Rang 16 hinaus und stürzt im Finale, scheint sich aber nicht verletzt zu haben.
Weltcup-Gesamtsieger Halvor Egner Granerud (NOR) ist nach einer Corona-Infektion nicht am Start.
Medaillenspiegel der Nordischen WM>>>
Corona und Rückenprobleme: Kraft überrascht nach schwieriger Saison
Krafts Erfolg war nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht unbedingt zu erwarten. Er hatte in dieser Saison, in der das Coronavirus die ÖSV-Springer gleich nach dem Auftakt zu einer Zwangspause geschickt hatte, einen dritten Platz als bestes Resultat erreicht. Der Skiflug-Weltrekordler hatte nach Rückenproblemen in der Vorbereitung zudem Krafttraining und Einsätze dosieren müssen.
"In Planica bei der Skiflug-WM konnte ich mir die Socken nicht mehr anziehen, ich war so weit weg. Dass ich heute so dastehe, dass es körperlich so gut geht, dafür muss ich so vielen Leuten danken. Ich habe es immer gespürt, wenn es mir körperlich richtig gut geht, dann ist etwas möglich", sagt Kraft im ORF-Interview.
Doch auf einer seiner Lieblingsschanzen, auf der er bei der Tournee 2014 und 2016 gewonnen hatte, fand Kraft zu alter Stärke zurück. Platz eins in der Qualifikation und Bestweite im Probedurchgang ließ der zweifache Weltcup-Gesamtsieger bei starkem Schneefall auch den WM-Triumph folgen. Im Weltcup sind die ÖSV-Springer seit 25 Bewerben ohne Einzelsieg.
Huber: "Das tut schon weh"
Huber, der noch auf seinen ersten Weltcupsieg wartet, kam nach 133,5 auf 123,5 m und fiel zurück. "Ich bin mutig gesprungen, habe aber im Flug etwas liegengelassen. Das tut schon etwas weh, es wäre viel möglich gewesen", meinte der 29-Jährige, er freute sich aber "extrem" mit Kraft.
WM-Debütant Jan Hörl (127 m/136,5 m) und Philipp Aschenwald (123,5/130) steigerten sich im Finale deutlich auf die Plätze zehn und elf und weckten damit Hoffnungen auf neuerliches Edelmetall im Teambewerb am Samstag (17.00 Uhr/). "Wir haben ein richtig gutes Mannschaftsergebnis, ich glaube wir sind gut aufgestellt für Samstag. Da ist viel drinnen", betonte Widhölzl.