Nordische Ski WM 2025
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ÖSV-Adler: "War nicht aufgelegt, eine Medaille zu holen"

Die Skispringer:innen hatten nicht erwartet, dass sich Norwegen und Slowenien so deutlich absetzen würden. Jan Hörl verhinderte "Blech".

ÖSV-Adler: Foto: © GEPA

Eva Pinkelnig, Stefan Kraft, Jacqueline Seifriedsberger und Jan Hörl haben im Mixed-Team-Bewerb bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim die Bronzemedaille gewonnen.

Das ÖSV-Quartett musste sich am Mittwoch hinter den überlegenen Lokalmatadoren aus Norwegen, die sich Gold mit einem Rekordvorsprung von 61,1 Punkten auf Slowenien holten, mit Platz drei begnügen. Österreich lag weitere 52,5 Zähler hinter Slowenien, Deutschland ging nach fünf Mixed-WM-Titeln in Serie leer aus.

Österreich wartet damit in der seit 2013 ausgetragenen Teamkonkurrenz, die heuer erstmals auf einer Großschanze gesprungen wurde, weiter auf den ersten WM-Titel. In Trondheim war es die fünfte Medaille für Rot-Weiß-Rot, nach Silber im Frauen-Team sowie Normalschanzen-Bronze für Hörl die dritte für die ÖSV-Springer.

Medaillenspiegel der Nordischen Ski-WM 2025 >>>

Medaille war nicht aufgelegt

"Es ist megacool, dass wir heute wieder eine Medaille geholt haben", sagte Hörl, der damit zusätzliches Selbstvertrauen für den Teambewerb am Donnerstag (17:05 Uhr im LIVE-Ticker >>>) sammelte.

"Wir sind natürlich sehr happy. Jede Medaille ist was Besonderes. Dass es dann so klar nach vorne wird, hat uns auch überrascht", ergänzte Kraft.

Männer-Cheftrainer Andreas Widhölzl war ebenfalls zufrieden. "Es war nicht aufgelegt, dass wir eine Medaille holen", betonte der Tiroler.

Norweger in eigener Liga

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Vor den Augen der norwegischen Königsfamilie sprangen Anna Odine Ström, Marius Lindvik, Eirin Maria Kvandal und Johann Andre Forfang bei regnerischen Bedingungen souverän zum Triumph.

"Wahnsinn, die Norweger waren in einer eigenen Liga und die Slowenen haben auch einen richtig guten Job gemacht", analysierte Pinkelnig. Als Belohnung für die bereits zehnte Goldene für die Gastgeber in Trondheim erhielt das siegreiche Quartett wie alle heimischen Titelträger eine Audienz bei König Harald V. und Königin Sonja.

Am Ende sicherte Hörl mit einem Sprung auf 139 m die Medaille mit 7,8 Punkten vor Deutschland, zuvor hatte Andreas Wellinger ebenfalls mit einem Satz über die Hillsize auf die gleiche Weite vorgelegt.

"Es war nicht leicht. Andi hat angegriffen und ich war schon ein bisschen nervös. In so einer Position als Schlussspringer war ich auch noch nicht oft. Alles gut und ich bin sehr stolz, dass ich das runtergebracht habe", betonte der 26-Jährige.

Hörl verhinderte Blech

Damit verhinderte der Salzburger das gleiche Schicksal wie vor zwei Jahren in Planica, als das ÖSV-Mixed-Team den undankbaren vierten WM-Platz belegt hatte.

"Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Jan hat super dagegengehalten. Mit Deutschland steht eine große Nation daneben, wir dürfen zur Medaillenfeier. Das werde ich genießen", blickte Pinkelnig auf die Übergabe am Medal Plaza voraus. "Jammern dürfen wir nicht, weil wir eine Medaille haben", betonte Frauen-Coach Bernhard Metzler.

Kraft, der sich im Training knapp gegen Tourneesieger Daniel Tschofenig durchgesetzt hatte und in seinem sechsten Mixed-WM-Einsatz erstmals nicht letzter ÖSV-Springer war, schraubte sein Medaillenkonto bei Weltmeisterschaften auf 14. "Wir haben eine sehr solide Leistung gezeigt, aber keine Raketen", bilanzierte der Salzburger.

Happy End für Seifriedsberger

Einen enttäuschenden Tag mit Happy End erlebte Seifriedsberger. Die Oberösterreicherin, die körperlich leicht angeschlagen am Bakken gesessen war, kam mit Sätzen auf 117 und 117,5 m überhaupt nicht ins Fliegen.

"Ich bin nicht ganz happy mit meinen Sprüngen da, aber als Team haben wir ganz gut funktioniert, die Burschen waren echt stark. Es ist aber definitiv nicht das, was ich drauf hätte. Scheinbar ist Trondheim ein bissl schwierig für mich", sagte die 34-Jährige, die in der Halbzeitpause Tipps von Kraft erhalten hatte, nach ihrem siebenten WM-Edelmetall. Sie sei aber trotzdem "superhappy" über ihre zweite Medaille beim Saisonhöhepunkt.

Die ÖSV-Männer haben in Trondheim am Donnerstag mit der Mannschaft und am Samstag im Einzel jeweils auf der Großschanze noch zwei Medaillenchancen. Gold sei sicher das Ziel, betonte Kraft mit Blick auf den Teambewerb. "Das wollen wir unbedingt gewinnen, aber wir müssen Vollgas geben. Die anderen schlafen nicht."

Hörl warnte vor der Konkurrenz, grundsätzlich liege keine Medaille zum Abholen bereit. "Alle sind sehr gut drauf, es muss alles zusammenpassen." Für die Frauen endet die WM mit dem Einzel-Bewerb am Freitag.



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