Nordische Ski WM 2025
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ÖSV-Skispringerinnen im "offenen Feld" hinter Top-Duo

Die Mixed-Medaille soll im abschließenden Einzel-Bewerb als Motivation dienen. Für die große Euphorie sorgte diese aber nicht beim Team:

ÖSV-Skispringerinnen im Foto: © GEPA

Die ÖSV-Skispringerinnen werden sich kräftig strecken müssen, wollen sie nicht auch nach dem WM-Einzel auf der Großschanze am Freitag mit leeren Händen dastehen.

Gold scheint für die überragende Slowenin Nika Prevc reserviert, die Norwegerinnen Eirin Maria Kvandal und Anna Odine Ström zeigten sich in Trondheim bisher ebenfalls deutlich stärker. Die Leistungen von Eva Pinkelnig und Jacqueline Seifriedsberger im Mixed sorgten – trotz der Bronzemedaille – nicht für Euphorie.

"Es geht nicht ganz so leicht vor der Hand. Man muss fairerweise sagen, dass das, was die Nika und die Kvandal da herunterzaubern, ist eine eigene Liga. Das sind die zwei, die Gold unter sich ausmachen werden. Dahinter ist das Feld offen und es wird interessant für uns", sagte ÖSV-Cheftrainer Bernhard Metzler.

Sein Topduo habe leichte Probleme mit der Schanze, zudem ist Seifriedsberger mit einer Verkühlung samt Halsschmerzen angeschlagen. "Das merkt man einfach. Wenn die Haxen nicht gescheit tun, dann wird es schwierig", so der Vorarlberger. Die Hoffnung auf eine Medaille habe er aber keinesfalls aufgegeben. "Wenn sie am Tisch den Drive reinbekommt, dann kann sie ihre Flugqualitäten schon ausspielen."

Angeschlagener Seifriedsberger fehlt Lockerheit

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Die angesprochene Oberösterreicherin hatte im Mixed vor allem im ersten Durchgang Probleme, steigerte sich nach Pausentipps zur Anfahrtshocke von Stefan Kraft aber. "Es war dann ein Stück besser, aber ich tue mir hier in Trondheim generell schwer", sagte die auf der Normalschanze achtplatzierte Seifriedsberger.

Die Mixed-Medaille soll für Auftrieb sorgen, aber es bleibt nur ein Trainingstag zum Gegensteuern. "Ich muss dranbleiben und Dinge besser umsetzen." Auch die fehlende Lockerheit gilt es zu schleunigst wiederzufinden. "Es ist derzeit einfach ein bisschen zu verkrampft, weil ich es zu sehr richtig machen will, das kostet halt auch Meter."

Pinkelnig fand bei der WM ebenfalls noch nicht zu ihrer im Weltcup-Winter schon mehrfach gezeigten Topform. "Es gibt noch ein paar Baustellen", sagte die Vorarlbergerin. Nach der Mixed-Bronze-Feier mit Stefan Kraft und Jan Hörl müsse sie schnell "ein gescheites Konzept erstellen und dann Gas geben."

Medaillenspiegel der Nordischen Ski-WM 2025>>>

"Bewunderung" für Topfavoritin Prevc

Neidvolle Blicke in Richtung Normalschanzengewinnerin und Weltcup-Seriensiegerin Prevc gebe es nicht. "Es ist nicht Neid, eher Bewunderung. Vielleicht kann ich mir das eine oder andere abschauen, aber sie hat einen anderen Sprungstil. Ich muss meinen eigenen Rhythmus finden und dann voll angreifen", sagte Pinkelnig.

Prevc zu imitieren, ist für Seifriedsberger der falsche Weg. "Es ist superklasse, wie sie springt, das ist großes Skispringen. Aber ich weiß nicht, ob ich mir da was abschauen kann, weil wenn ich so reinfahre wie sie, wüsste ich nicht, wie ich da wegspringen kann", sagte die Oberösterreicherin.

Ihre Teamkolleginnen Lisa Eder und Julia Mühlbacher kommen für Spitzenplätze nach den bisherigen Leistungen kaum infrage.

Die im Mixed mit Slowenien zu Silber gesprungene Prevc und die auch schon im Frauen-Teambewerb siegreichen Norwegerinnen schweben hingegen auf einer Euphoriewelle. Auch mit Titelverteidigerin Alexandria Loutitt aus Kanada wird im Medaillenkampf zu rechnen sein.

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