Nordische Ski WM 2025
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Silber für ÖSV-Adler: "Weiß nicht, was die noch erwarten"

Für Topfavorit Österreich reicht es im Teambewerb "nur" zu Silber, die ÖSV-Adler waren "nicht so am Punkt mit den Sprüngen".

Silber für ÖSV-Adler: Foto: © GEPA

Die ÖSV-Adler haben ihre Favoritenstellung im WM-Teambewerb nicht in Gold umwandeln können, das Quartett rund um Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hörl landete 13,4 Punkte hinter Slowenien auf Rang zwei. Bronze ging an Norwegen, der Vorsprung der Österreicher auf die Gastgeber-Nation war mit 2,1 Zählern letztlich denkbar knapp.

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"Natürlich sind wir als Favoriten hineingegangen und hätten uns gewünscht, da mit Gold heimzugehen. Aber ganz ehrlich: Die Silberne muss man mit Handkuss nehmen", sagte Tschofenig und betonte, dass man Silber gewonnen und nicht Gold verloren habe. "Im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein."

Erste Medaille für Ortner, 15. für Kraft

Ein sensationeller Sprung von Norwegens Schlussspringer Marius Lindvik hätte der österreichischen Mannschaft beinahe noch die Silbermedaille gekostet. "Die Norweger waren auch extrem stark, die haben wir gerade noch abgewehrt", zeigte sich Tschofenig diesbezüglich erleichtert. Ähnlich fällt die Analyse von Stefan Kraft aus: "Eine Medaille muss man erst gewinnen, knapp vor Norwegen, die jetzt auch brutal, brutal stark waren."

Das ÖSV-Quartett sorgte für Österreichs sechste Medaille bei dieser WM. Für Jan Hörl war es die bereits dritte Medaille, zuvor holte er beim Einzelspringen auf der Normalschanze und im Mixed-Team Bewerb Bronze.

Während es für Stefan Kraft die insgesamt 15. Medaille bei einer Nordischen Ski-WM war, durfte Maximilian Ortner erstmals über Edelmetall bei einem Großereignis jubeln. Dementsprechend groß war die Freude beim 22-jährigen Kärntner: "Das war richtig cool, meine erste WM-Medaille, da werde ich fast ein wenig emotional. Es waren zwei sehr solide Sprünge, ich bin sehr zufrieden, ich habe einen guten Beitrag geleistet zur Silbermedaille."

Hörl: "Man muss vor Slowenien den Hut ziehen"

Österreich lag nur nach dem ersten von insgesamt acht Sprüngen hauchdünn in Führung, danach setzten sich die Slowenen an die Spitze und gaben sie nicht mehr her. Die Hoffnung, dass Daniel Tschofenig die Konkurrenz gleich mit dem ersten Sprung abhängen würde, erfüllte sich nicht.

"Der erste Sprung war leider nicht ganz so gut, trotzdem habe ich sieben Punkte auf Lovro (Anm. Kos) geholt, beim zweiten Sprung waren es sogar elf. Ich weiß nicht, was sich die Leute noch erwarten", bringt der Startspringer der Österreicher seinen Unmut über die hohe Erwartungshaltung zum Ausdruck.

Mit starken Sprüngen haben die Slowenen das Momentum auf ihre Seite gezogen. "Natürlich haben wir uns Gold gewünscht, aber so wie der Wettkampf verlaufen ist, haben sich die Slowenen in einen Rausch gesprungen. Keiner hat gepatzt, von dem her haben sie sich das einfach verdient", räumt Kraft ein. "Man muss vor den Slowenen den Hut ziehen", pflichtet ihm Schlussspringer Jan Hörl.

Stefan Kraft zeigte sich besonders beeindruckt von der Leistung von Domen Prevc. "Das gefällt mir nicht, wie der springt", meint der dreifache Gesamtweltcupsieger mit einem Augenzwinkern. "Er ist ein Flugmonster, er beherrscht das auf dieser Schanze brutal, dass er ins Fliegen kommt."

Im Interview mit dem "ORF" äußerte sich Prevc überglücklich über den Gewinn der Goldmedaille: "Das hätten wir nach diesem Saisonstart nie gedacht, wir sind sehr glücklich. Österreich war der Favorit, aber wir haben wirklich sehr gute Sprünge gezeigt."

Bei den ÖSV-Adlern schlich sich "der ein oder andere Fehler ein"

Während die slowenische Mannschaft im Teambewerb ihre besten Sprünge zeigte, schlich sich bei der österreichischen Equipe "der ein oder andere kleine Fehler ein".

Das Fazit von Cheftrainer Andreas Widhölzl fällt folglich gemischt aus: "Natürlich ist man mit dieser Mannschaft Mitfavorit, das ist ganz klar. Aber man muss auch sagen, dass sie heute nicht ganz so locker und am Punkt waren. Maxi (Anm. Ortner) hat einen Superjob gemacht, aber der ein oder andere hatte nicht ganz so einen sauberen Sprung."

Am Ende war es der von Widhölzl prognostizierte "heiße Kampf mit Norwegen und Slowenien" um die Medaillen. Das erhoffte Gold blieb für Kraft und Co. zwar aus, dennoch sorgten die ÖSV-Adler für die Verlängerung der seit 2005 anhaltenden Medaillenserie bei WM-Teambewerben. Vor zwei Jahren in Planica war man Dritter geworden.



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