Im Manipulationsskandal um illegal modifizierte Skisprunganzüge bei der Nordischen WM in Trondheim hat der norwegische Skiverband die eigenen betrügerischen Handlungen zugegeben. Das sagte Sportdirektor Jan-Erik Aalbu bei einer Pressekonferenz am Schlusstag der Titelkämpfe am Sonntag. Mehr dazu hier >>>
ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer kritisierte den Auftritt von Aalbu scharf. "Es gab null Einsicht. Das war sehr eigentümlich, arrogant und nicht sehr glaubwürdig. Auf die wesentlichen und offensichtlichsten Fragen hat er keine Antworten gegeben. Und es gipfelte darin, dass er erst heute davon erfahren haben will", sagte Scherer.
Er forderte im APA-Gespräch sofortige personelle Konsequenzen.
"Diese Arroganz gehört abgestraft. Wenn jemand seine Disziplin nicht im Griff hat, dann ist er rücktrittsreif. Der norwegische Skiverband wäre gut beraten, alle Verantwortlichen im Team während der internen Untersuchungen bis auf Weiteres zu suspendieren, im Sinne aller Beteiligten, allen voran der Sportler."
Großer Ärger bei Scherer
Dass Aalbu die interne Untersuchung selbst leiten will, ist für Scherer untragbar. "Es braucht umgehend eine externe Kommission."
Ebenso verärgert war er über das Fehlen der norwegischen Verbandsführung und des Cheftrainers bei der öffentlichen Erklärung. Das sei respektlos gegenüber allen Beteiligten.
Dass die norwegischen Mitverantwortlichen bereits in ein paar Tagen beim Weltcup in Oslo wieder in den gleichen Funktionen zugegen sein werden, ist für Scherer ebenfalls ein No-Go. "Wie fühlen sich die anderen Sportler, wenn die gleichen Leute, die nachweislich betrogen haben, weiter auf den Schanzen herumturnen werden", so Scherer.
Weiters betonte er, dass der ÖSV darauf bestehe, dass auch alle Kombinationsbewerbe der WM in den angekündigten Untersuchungen umfasst sind.