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Manuel Fettner: Ich wollte meine Karriere beenden

Olympia-Silber in Peking brachte ihn nochmal zum Umdenken. Heuer springt der 37-Jährige seine beste Saison. Das große LAOLA1-Interview:

Manuel Fettner: Ich wollte meine Karriere beenden Foto: © GEPA

Manuel Fettner zählt bei der für die Skispringer am Samstag beginnenden Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter. 

Für das Normalschanzen-Einzel (Samstag, 17 Uhr im LIVE-Ticker >>>) konnte sich der 37-jährige Tiroler in der ÖSV-internen Ausscheidung zwar nicht qualifizieren (alle Infos >>>), auf der Großschanze wird sich dem Routinier aber eine neue Chance bieten.

Fettner sammelte in seiner bislang besten Weltcup-Saison schon viel Selbstvertrauen, erreichte im Dezember mit Rang zwei in Engelberg sein bestes Weltcup-Ergebnis. Rückschläge wie das Verpassen des Normalschanzen-Bewerbs musste das ÖSV-Ass in seiner Karriere schon einige verdauen, nichtsdestotrotz ist mit ihm immer zu rechnen.

Bei den Olympischen Winterspielen im Vorjahr in Peking etwa räumte Fettner mit Silber von der Normalschanze und Gold im Teambewerb groß ab.

Hätte es die mitunter größten Erfolgen seiner langen Karriere jedoch nicht gegeben, wäre Fettner nun ziemlich sicher im Ruhestand. Das gesteht er im großen LAOLA1-Interview:

 

LAOLA1: Du warst seit dem Trip Mitte Jänner nach Sapporo gesundheitlich angeschlagen. Wie geht es dir jetzt?

Manuel Fettner: Die Nase ist ab und zu noch zu, der Husten ist auch noch da. Das Energielevel ist ebenfalls noch nicht ganz auf 100 Prozent, aber umso besser war es, das letzte Wochenende ausrasten zu können.

LAOLA1: Du hast in der laufenden Saison bereits viele Höhen erlebt. Bevor wir auf diese eingehen, wie fällt dein bisheriges Fazit aus?

Fettner: Prinzipiell sehr positiv. Es ist auf jeden Fall, was den Gesamtweltcup und die einzelnen Stationen betrifft, meine beste Saison bisher. Dennoch merke ich, dass ich relativ viele "Ups and Downs" gehabt habe. Dass vor allem die Konstanz immer noch besser sein könnte, ich wirklich oft wie am Kulm am ersten Tag 20. werde und am zweiten Tag Siebter. Oder das Wochenende darauf war ich in Willingen im ersten Bewerb 36. und im zweiten Springen dann Vierter. Es zeigt, dass ich generell schon noch konstanter vorne dabei sein könnte. Das ist der negative Aspekt, der Rest ist echt positiv. Ich konnte quasi nahtlos daran anschließen, wo ich letztes Jahr im Winter aufgehört habe. Der Sommer war gut und ich habe jede Woche das Gefühl, ich bin konkurrenzfähig. Auch wenn es mir heuer nicht oft geglückt ist, kann ich theoretisch immer ums Podium mitspringen. Alleine die Grundvoraussetzungen und das Wissen zu haben, ist schon sehr cool. Man muss generell sagen, dass im Moment sehr viel zusammenpassen muss. Vor allem weil sich ein, zwei doch leicht vom Rest abheben. Granerud und Kubacki sind sicher diejenigen, die den Winter heuer bestimmen.

"Früher war es so, du bist normal Fünfter geworden und mit einem Fehler dann eben Zehnter. Im Moment musst du mit einem Fehler bereits schauen, dass du überhaupt in den zweiten Durchgang kommst."

Manuel Fettner über das geschlossen hohe Niveau

LAOLA1: Auch Lake Placid ist ein Paradebeispiel der angesprochenen "Ups and Downs", die sich ein wenig durch die letzten Wochen gezogen haben. Wo setzt du den Hebel an, um noch konstanter zu werden?

Fettner: Das ist ein gutes Thema. Lake Placid muss man schon ein wenig rausnehmen, weil es immer so war, dass pünktlich zum Wettkampf der Wind gekommen ist und es eine ziemliche Lotterie war. Ansonsten ist es so, dass das Niveau im Moment geschlossen hoch ist und Fehler sofort bestraft werden. Früher war es so, du bist normal Fünfter geworden und mit einem Fehler dann eben Zehnter. Im Moment musst du mit einem Fehler bereits schauen, dass du überhaupt in den zweiten Durchgang kommst. Die Unterschiede sind viel geringer, das ganze Feld ist nochmal viel enger zusammengerückt. Früher warst du, wenn du zehn Meter kürzer gesprungen bist, noch 15. oder 20. Heute bist du mit Sicherheit nicht im zweiten Durchgang. Das ist ein großer Unterschied. Der zweite betrifft mich selbst. Natürlich ist es ein Ziel, an dem ich ständig arbeite, aber mir gelingt es auch nicht immer, relativ schnell auf einer Schanze klar zu kommen. Dass ich zu meinen Sprüngen gefunden habe, war doch meistens erst am Sonntag der Fall. In Willingen war es beispielsweise so, da haben wir nur einen Trainingssprung gehabt, weil die Bedingungen so schlecht waren. Nach Lake Placid bin ich erst am Donnerstag geflogen und habe das erste offizielle Training dadurch verpasst. Am Freitag sind beide offiziellen Trainingssprünge und die Qualifikation abgesagt worden, also hatte ich dort nicht einen einzigen Trainingssprung - was mir im Moment auch nicht hilft, wenn ich merke, ich brauche an den meisten Stationen zu lange, um mich auf die Schanze einzustellen. Und das, obwohl ich bis auf Lake Placid jede Schanze kennen sollte.

LAOLA1: Wie kann das passieren?

Fettner: Das Körpergefühl ist jedes Jahr anders, aber schlussendlich geht es "nur" darum, seinen Grundsprung richtig hinzubekommen. Jede Woche ist es eine neue Schanze, neue Anlage, ein neues Gefühl. Einmal ist es kalt, einmal ist es warm. Nüchtern betrachtet, gelingt es anderen im Moment einfach besser, sich darauf einzustellen.

LAOLA1: Es gibt allerdings auch Wochenenden wie in Engelberg, wo du dich von Beginn weg wohlfühlst.

Fettner: Genau, in Engelberg war das Training am Freitag schon gut, dort hat bis auf den ersten Sprung am Samstag jeder Sprung gepasst. Trotzdem war es auch da wieder ein Wochenende, an dem ich am ersten Tag 14. wurde und nach dem ersten Durchgang nur 29. war. Auch da habe ich es nicht geschafft, das konstant hohe Level an beiden Tagen und in allen Sprüngen umzusetzen. Ich weiß schon, dass mein Sprung, was die Druckposition im Anlauf betrifft, ziemlich weit vorne und am Limit ist. Wodurch ich mir, wenn die Bedingungen eher warm sind oder die Spur wie bei der Tournee etwas schiebt, speziell schwer tue – das aber schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten. Ich habe dafür aber nie wirklich eine Lösung gefunden. Die einzige Lösung ist, mit dem Schwerpunkt weiter hinten und somit zentraler anzufahren. Das funktioniert bei mir in Summe aber nicht. Da kommt kein guter Sprung heraus, mit dem ich konkurrenzfähig bin. Daher bin ich die ganze Zeit in einer Zwickmühle.

Fettner erreichte in Engelberg mit Platz zwei sein bestes Weltcup-Ergebnis
Foto: © GEPA

LAOLA1: Aber wenn es in den meisten Fällen gut geht, gibt es auch keinen Grund den Anlaufstil zu verändern.

Fettner: Nein, das habe ich auch schon oft genug probiert in meiner Karriere und das hat immer nur dazu geführt, dass mein Grundsprung schlechter und nicht konkurrenzfähig war. Dann werde ich lieber hin und wieder Zweiter, Dritter oder Vierter und dann einmal 29., als ich werde immer 20. Davon habe ich auch nichts. (lacht)

LAOLA1: Wie blickst du emotional auf den zweiten Platz in Engelberg zurück? Das war dein bestes Weltcup-Ergebnis.

Fettner: Mit Olympia. (lacht) Es ist mir auf jeden Fall klar, dass ich in Engelberg auch gewinnen hätte können. Aber die Möglichkeiten waren schon mehrmals da, vom Abstand her war ich damals in Willingen (2017, 1,3 Punkte Rückstand auf Andreas Wellinger, Anm.) näher dran am Sieg. Schlussendlich bin ich gar nicht der Typ, der sich mit der Vergangenheit lange beschäftigt. Ich habe gelernt, dass es in meinem Sport um den heutigen Tag geht. Das meiste was man vorausplanen kann, ist morgen. Daher beschäftige ich mich nicht groß damit, was später passiert oder damals war. Engelberg ist schon lange wieder vorbei. Das was da steht, steht da und schlussendlich lebe ich im Jetzt, nicht vor zwei Monaten. Ich hoffe trotzdem, dass irgendwann noch der Sieg passiert.

LAOLA1: Was braucht es denn, um ganz oben zu stehen?

Fettner: Das ist schwer zu sagen. Ich habe eigentlich das Gefühl, dass im Moment schon alles da ist. Du brauchst aber zurzeit zwei richtig gute Sprünge und das nötige Quäntchen Glück. Natürlich wäre mir lieber, wenn die Form oder das Gesamtpaket noch besser wären, weil man bei Granerud oft das Gefühl hat, der braucht nicht unbedingt zwei gute Sprünge, um einen Weltcup zu gewinnen. So weit ist es noch nicht. Man kann im Training immer weiter daran arbeiten, aber zu viel braucht es auch nicht, da man auch schnell in die andere Richtung abbiegen kann. Das ist eine Gratwanderung. Ich habe im Moment aber das Gefühl, dass schon sehr viel richtig gut ist. Deswegen ist es bis jetzt auch meine beste Saison - obwohl ich absolut noch nicht konstant bin. Es ist immer schwer, wo welche Schrauben noch zu verstellen sind, weil die Gefahr, dass es schlechter wird ist dadurch, weil vieles so gut passt, umso größer. Im Skispringen gibt es nach wie vor genug Sachen, die wissenschaftlich nicht erklärbar sind. Die bei dem einen funktionieren und bei dem anderen gar nicht. Es ist relativ schwer, vieles ist dann einfach "Try and Error". Das sage ich immer noch, obwohl wir die Saison 2022/23 haben. Für mich ist unsere Sportart immer noch viel auf Gefühl und Ausprobieren ausgerichtet.

"Wenn Olympia nicht so passiert wäre, wie es passiert ist, bin ich mir eigentlich sicher, dass letztes Jahr meine letzte Saison gewesen wäre."

Fettner wollte seine Karriere im Sommer eigentlich beenden

LAOLA1: Das gelingt dir heuer, trotz der von dir selbst bemängelnden Konstanz, so gut wie nie zuvor. Wie schaffst du das im Alter von 37 Jahren und nach über zwei Jahrzehnten im Weltcup?

Fettner: Oft ist das genauso schwer erklärbar, wie wenn man rätselnd da hockt, weil es gerade nicht so gut läuft und im Video eigentlich gut aussieht. Ich glaube, alles was letztes Jahr bei Olympia passiert ist, hat mir auch geholfen. Ich durfte diese Erfolge auch einmal erleben und dadurch ist es im Kopf sicher um einiges leichter, weil heuer im Prinzip nur eine Draufgabe ist. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich noch eine Saison springe. Das hängt schon in erster Linie damit zusammen, dass Olympia so gut verlaufen ist und es auch danach im Weltcup gut geklappt hat.

LAOLA1: Du wolltest deine Karriere eigentlich im letzten Sommer beenden?

Fettner: Ja. Wenn Olympia nicht so passiert wäre, wie es passiert ist, bin ich mir eigentlich sicher, dass letztes Jahr meine letzte Saison gewesen wäre.

LAOLA1: Weshalb?

Fettner: Ich war eh schon lange dabei. (lacht) Außerdem stellt man sich doch immer die finanzielle Frage. Schließlich gewinnt man für das, was man geleistet hat, immer erst in der Saison danach an Werbewert. Alleine deshalb ist es schon sehr gut gewesen, dass ich noch eine Saison dranhänge. Und Olympia hat mir nochmal Motivation gegeben. Was natürlich auch eine Rolle gespielt hat war, dass die Wettkämpfe in den letzten Jahren wegen Corona nicht so cool waren und der Ausblick, auf eine coronafreie Saison mit Fans usw. natürlich toll war. Das Gefühl nach der letzten Saison war ebenfalls nicht so, dass ich meine Ziele erreicht habe und jetzt mag ich nicht mehr. Schlussendlich habe ich den Sport immer ausgeübt, weil ich ihn gerne mache. Es war jetzt eher so, dass ich ihn noch lieber mache. Jetzt bin ich genau an dem Punkt, wo ich davor immer hinwollte – nämlich wirklich konkurrenzfähig zu sein. Mit Olympia habe ich gemerkt, dass ich da bin und danach war ich im Weltcup auch immer konkurrenzfähig. Das macht dann einfach nochmal viel mehr Spaß, als wenn man um den zweiten Durchgang oder die Plätze 15 bis 20 herumspringt. Aber ich glaube nicht, dass ich die Motivation oder den Spaß aufgebracht hätte, wenn es nicht so passiert wäre.

LAOLA1: Diese Saison bestätigt dich aber dahingehend, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Würdest du vielleicht sogar sagen, dass das Alter im Skispringen nicht mehr als eine Zahl ist?

Fettner: Ich würde das nicht nur aufs Skispringen beschränken, es ist generell nur eine Zahl. Jeder Mensch ist anders. Ich fühle mich, auch wenn ich jetzt aufgehört hätte, noch nicht so alt. (lacht) Ich schaue auch noch nicht so alt aus – vielleicht auch deshalb, weil ich im Training immer von jungen Leuten umgeben bin. Es wird genug Athleten geben, die sich mit 37 nicht mehr vorstellen können zu springen, weil der Körper nicht so lange mitmacht. Ich habe in meiner Karriere zum Glück keine großen Verletzungen gehabt, war immer körperlich fit – das Körperliche war generell immer etwas, wo ich in Top-Form war. Natürlich kriege ich jetzt nicht mehr die Werte wie damals mit 22 oder 23 zusammen, aber sie sind immer noch sehr gut. Es passt sehr vieles zusammen, sonst könnte ich nicht um diese Platzierungen mitspringen.

"Wenn wir damals in Bezug auf die Flugsysteme das Wissen von heute gehabt hätten, wären wir die Chefs gewesen."

LAOLA1: Du bist jetzt schon 22 Jahre im Weltcup mit dabei. Wie hat sich der Skisprung-Sport seitdem verändert?

Fettner: Der hat sich extrem verändert. Wenn wir damals in Bezug auf die Flugsysteme das Wissen von heute gehabt hätten, wären wir die Chefs gewesen. (lacht) Ich habe echt viel mitgemacht. Es ist ein laufender Prozess, das ist mit Sicherheit auch ein Mitgrund, warum ich mit 37 hier stehe und sage: Der Sport macht immer noch extrem Spaß - weil das ein Teil davon ist. Das Material und dessen Entwicklungen, wie kann man sein eigenes Flugsystem verbessern usw. Die Regeln gehören sicher auch dazu, die haben sich über die Jahre immer etwas verändert, wodurch es spannend bleibt. Auch auf der psychischen Ebene. Wenn ich jetzt 50 Kilometer klassisch laufe, dann ist das zumindest für mich als Außenstehenden in den letzten 40 Jahren immer das Gleiche gewesen. Wahrscheinlich ist es nicht so, aber ich denke mir: Okay, da kann ich im Sommer nur trainieren und je nachdem wie meine Lungenwerte sind, so läuft dann der Winter. Aber bei uns spielt viel zusammen. Es ist vor allem ein Bereich, der mir extrem Spaß macht, wo die Arbeit darin auch sehr cool ist. Ich habe das Gefühl, Skispringen ist im Moment nicht das gleiche wie vor drei Jahren, schon gar nicht wie vor zehn Jahren und noch viel weniger wie vor 20 Jahren. Das sind gefühlt drei verschiedene Sportarten.

LAOLA1: Die Nordische Ski-WM in Planica wird deine vierte nach Predazzo, Lahti und Seefeld sein. Mit welchen Gefühlen gehst du in die Titelkämpfe?

Fettner: Ich fahre mit sehr positiven Gefühlen hin. Die Voraussetzungen sind sicher meine besten bis jetzt, weil die Saison bisher gut verlaufen ist. Ich fühle mich nach der Pause am letzten Wochenende auch viel mehr im Saft als in den Wochen zuvor. Da habe ich doch immer gesagt, ich will eigentlich kein Wochenende auslassen, aber wirklich fit bin ich nicht. Ich bin schon voller Vorfreude auf Planica und glaube auf jeden Fall, dass einiges möglich ist. Was dann schlussendlich passiert, ist schwer zu sagen. Es muss sehr viel zusammenpassen. Wenn das aber der Fall ist, bin ich mir sicher, dass ich mit einer Medaille oder Medaillen nach Hause fahren kann. Das wäre natürlich unglaublich cool. Aber wenn das nicht passiert, habe ich immer noch die zwei vom letzten Jahr. Das ist dann nicht mehr so tragisch. (lacht)

LAOLA1: Speziell im Teambewerb stehen die Medaillenchancen aber sehr gut. Wen siehst du als größte Konkurrenten?

Fettner: Ich glaube, das wird sich erst in der zweiten Woche herauskristallisieren. Man wird schauen müssen, was ist bei den Slowenen passiert, die haben sicher am meisten Training auf der Schanze gehabt. Kommen die deutlich besser damit zurecht als alle anderen? Die Polen waren mit ihrem zweiten Platz in Zakopane knapp an uns dran, die sind als Team sicher stark einzuschätzen. Die Norweger sind sowieso immer stark und die Deutschen sind zuletzt immer besser in Fahrt gekommen. Es wird für das Team sicher nicht einfach, aber ich glaube schon, dass wir Favorit sind.

LAOLA1: Du hast 2013 mit dem Team bei der WM in Val di Fiemme bereits Gold geholt. Auch aufgrund deiner unglaublichen Einlage im zweiten Durchgang, als du mit einem Ski den Telemark ausgefahren hast. Wie ist dir das in Erinnerung geblieben?

"Es kommt eh immer wieder mal auf Instagram oder anderen Plattformen daher, wenn es jemand in der Story drinnen hat und mich verlinkt."

Fettner hat sich seine künstlerische Einlage bei der WM 2013 nicht nochmal angesehen

Fettner: Das war mein erster großer Highlight-Tag, die erste Medaille und dann gleich in Gold. Wie sie passiert ist, war natürlich unglaublich. Die ersten großen Erfolge sind vielleicht auch nochmal emotionaler als alles, was danach kommt. Seitdem sind aber zehn Jahre vergangen.

LAOLA1: Hast du dir die Szene in der Vergangenheit oder eventuell sogar vor dieser WM nochmal in Erinnerung gerufen?

Fettner: Nein, angesehen habe ich sie mir nicht. Es kommt eh immer wieder mal auf Instagram oder anderen Plattformen daher, wenn es jemand in der Story drinnen hat und mich verlinkt. Das waren andere Zeiten. Aber wenn es darum geht, habe ich schon eine Goldene und Bronzene, da wäre eine Silberne cool. Die fehlt mir noch. (lacht)

LAOLA1: Das Ziel bleibt aber natürlich Gold.

Fettner: Natürlich!

LAOLA1: Was traust du dir und deinen Teamkollegen insgesamt zu?

Fettner: Ich bin mir sicher, dass wir bei jedem Bewerb – und wir haben vier – Medaillenchancen haben werden. Natürlich ist der "Krafti" derjenige von uns, der bis jetzt die besten Leistungen gebracht hat und sicher am nähesten dran ist, eine Medaille zu holen. Aber ich glaube schon, dass alle sechs Athleten, die unten sein werden, die Möglichkeit haben, auch im Einzel eine Medaille zu machen. Es wird cool zu sehen sein, ob es jemand von uns schafft und vor allem wer.

LAOLA1: Was passiert, wenn du es schaffen solltest? Springst du dann ähnlich wie Noriaki Kasai noch zehn Jahre weiter?

Fettner: Zehn weitere Jahre werde ich so oder so nicht weiterspringen. (lacht) Ich bin mir sicher, dass meine Entscheidung, ob ich nach heuer weitermache, nicht davon abhängen wird, ob ich eine Medaille mache oder nicht. Aber es wäre natürlich sehr cool, deshalb fahre ich auch nach Planica: Um Medaillen zu holen.


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