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"Doping-Arzt" bot "All-inclusive-Paket" an

Die Dopingpraktiken könnten schon Anfang der 2000er-Jahre angefangen haben:

Laut der deutschen Staatsanwaltschaft ist davon auszugehen, dass die mutmaßlichen Dopingpraktiken des verhafteten Sportmediziners bereits Anfang der 2000er-Jahre angefangen haben.

"Meine persönliche Einschätzung ist, dass wir noch viel weiter zurückgehen werden im Laufe der Ermittlungen. Ich glaube, dass das in die Anfänge der Jahre 2000 zurückreichen dürfte", sagt Kai Gräber, der Leiter der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft München, der "FAZ".

Gräber hofft, dass die vom Anwalt des deutschen Arztes angekündigte Kooperationsbereitschaft auch die Decodierung der Namen auf den in Erfurt beschlagnahmten 40 Blutbeuteln umfasst. 

Der Staatsanwalt geht außerdem "sehr stark" davon aus, dass weitere Sportarten - wie der Radsport - betroffen seien. "Weil er Personen kennt, und Kontakte in die Szene hat, halte ich das für nicht unwahrscheinlich."

Bis zu 15.000 Euro pro Athlet

Er nehme an, dass der Arzt für seine Dienste zwischen acht- und fünfzehntausend Euro pro Athlet und Saison verdient habe. "Das war ein all-inclusive-Paket", sagte Gräber. Die Causa sei in Deutschland in seiner Dimension bisher einzigartig. "Mir fällt kein Fall ein, der ähnlich spektakulär vom Aufschlag und ähnlich gut von der Beweislage gelaufen ist."

Bei Razzien österreichischer und deutscher Behörden waren vergangenen Mittwoch in Seefeld und in Erfurt fünf Langläufer, der Mediziner als Hauptverdächtiger sowie Komplizen des Arztes festgenommen worden. Das Quintett aus Österreich, Estland und Kasachstan ist nach Geständnissen mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der Anwalt des Sportmediziners hat vollste Kooperationsbereitschaft seines Mandanten angekündigt. In Tirol wurde am Freitag auch noch ein heimischer Radprofi vorübergehend festgenommen, auch er ist geständig, Blutdoping angewendet zu haben.

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