Seit dem Skandal bei den Olympischen Spielen 2006 engagiert sich der ÖSV laut eigenen Angaben verstärkt im Kampf gegen Doping.
So lässt sich der Verband zusätzliche Tests durch die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) jährlich 50.000 Euro kosten.
Auch die nach der Razzia am Mittwoch festgenommenen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wurden seit September 2018 je sechs Mal von der NADA getestet. Die Ergebnisse seien laut ÖSV immer negativ gewesen.
Werner Nachbauer, Professor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Innsbruck: "Das Problem ist, dass man vorsätzliche kriminelle Vorgangsweisen kaum vermeiden kann. Leider sind auch hier die Möglichkeiten des ÖSV eingeschränkt."
Die Anti-Doping-Strategie des ÖSV
Die Anti-Doping-Strategie des ÖSV basiert auf 3 Elementen:
- Prävention, Aufklärung und Bewusstseinsbildung
- Kurse, Schulungen und Beratung
- Regelmäßige, unangemeldete Kontrollen durch die NADA (Nationale Anti Doping Agentur)
Für Trainer, Funktionäre und Athleten wurde eine Internet-Plattform eingerichtet, über die ein obligatorischer e-learning-Kurs angeboten wird. Dieses Schulungsprogramm wird gemeinsam mit der NADA Österreich durchgeführt und muss von allen Kader-Athleten in allen sportlichen Disziplinen absolviert werden.
Wenn Athleten neu in den Kader aufgenommen werden, müssen sie verpflichtend diesen Kurs absolvieren und an einer Informationsveranstaltung, die gemeinsam mit der NADA durchgeführt wird, teilnehmen. Jeder Athlet muss eine verbindliche Erklärung unterschreiben, in der er die nationalen und internationalen Anti-Doping-Richtlinien einhält.
Auch das Umfeld der Sportler ist in dieses Maßnahmenpaket eingebunden. Seit einigen Jahren müssen auch Physiotherapeuten, Trainer und das medizinische Personal des ÖSV einen Zertifikatskurs an der UMIT absolvieren.
Die Athleten des ÖSV sind verpflichtet, die Doping-Tests zu melden. Die Daten werden in der ÖSV-Athleten-Datenbank erfasst, die an der Universität Innsbruck eingerichtet ist und von Prof. Werner Nachbauer verwaltet wird.
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