Gegen den im Zusammenhang mit den Doping-Razzien festgenommenen deutschen Sportmediziner Mark S. ist ein Haftbefehl erlassen worden. Dies teilt ein Sprecher des Erfurter Amtsgerichtes am Donnerstag-Nachmittag mit.
Sollte dem Arzt und seinen mutmaßlichen Komplizen in der Causa ein gewerbs- oder bandenmäßiges Delikt nachgewiesen werden, sieht das 2015 verabschiedete deutsche Anti-Doping-Gesetz einen Freiheitsentzug von einem bis zu zehn Jahren vor, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München auf dpa-Anfrage bestätigt.
Nach einem Termin beim Ermittlungsrichter wird der Arzt in die Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht.
Mit aller Härte
Neben strafrechtlichen Konsequenzen droht dem Mediziner auch ein berufsrechtliches Verfahren durch die Landesärztekammer Thüringen. "Sollten sich die Vorwürfe gegen den Arzt bestätigen, wird die Kammer mit aller Härte vorgehen", sagte eine Kammersprecherin.
Das könne für den Arzt den Verlust der ärztlichen Zulassung (Approbation) bedeuten. "Wir sind sehr betroffen über das, was bekannt geworden ist." Der Landessportbund Thüringen entzog der Praxis bereits die Lizenz als "Sportmedizinische Untersuchungsstelle" in Thüringen.
Der Mediziner war am Mittwoch ebenso wie ein mutmaßlicher Komplize in Erfurt festgenommen worden. In dessen Praxis sollen neben Ski-Langläufern nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auch Fußballer, Schwimmer, Radsportler, Handballer und Leichtathleten behandelt worden sein. HIER nachlesen >>>
Der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) begrüßt die Festnahmen und Ermittlungen und sprach in Berlin von einem "schönen Erfolg beim Kampf gegen Doping, was da in Österreich geschehen ist".
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