Mario Stecher - Sportlicher Leiter im ÖSV für Skispringen und Kombination - hat vor Beginn der Nordischen Weltmeisterschaften in Oberstdorf ein Ziel von vier bis sechs Medaillen ausgegeben, geworden sind es sieben Mal Edelmetall.
Dass vier der Plaketten aus Gold bestehen, liegt weit über den Erwartungen. Bei den Heim-Titelkämpfen 2019 in Seefeld hatte es insgesamt neun Medaillen für das ÖSV-Team gegeben, allerdings keinen einzigen WM-Titel.
Für Stecher war der Aufschwung im Endspurt - an den letzten drei Wettkampftagen mit österreichischer Beteiligung gab es für Rot-Weiß-Rot dreimal Gold und einmal Silber - auch das Ergebnis der Reaktion der Athleten auf seine kritische WM-Halbzeitbilanz. "Das ist von mir artikuliert worden und die Kritik ist absolut auf fruchtbaren Boden gefallen. Wenn man zufrieden ist, ist das immer der erste Weg zur Stagnation", meint Stecher.
Laut seiner Meinung wollten es ihm danach Trainer und Betreuer zeigen, dass es doch funktioniere.
"Sie hatten dann die Einstellung, nicht nur um den Sieg mitzuspringen, sondern wirklich zu gewinnen", spricht der 43-Jährige speziell die Skisprung-Männer an. "Ich glaube, das ist dann in der Ausstrahlung der Athleten zu sehen gewesen."
Aber generell sei das gesamte österreichische Team über sich hinausgewachsen, weshalb man sehr, sehr positiv auf diese WM im Allgäu zurückblicken könne.
Stecher: "Bewiesen, dass man auch der Beste sein kann"
Bei den Skispringerinnen sei ein sehr großer Flow drinnengewesen. "Mit der Goldmedaille (Team, Anm.) ist das zum Höhepunkt gekommen. Kramers zwei vierte Plätze seien ein Wermutstropfen. "Aber sie ist jung und sie hat eine riesengroße Leistung gezeigt. Sie ist ein absolutes Versprechen für die Zukunft."
In der Kombination hätten die Österreicher von Anfang an ein sehr, sehr gutes Niveau gezeigt. "Im ersten Einzel war es vielleicht nicht ganz glücklich. Aber dann hat es super funktioniert."
Das gesamte Team bis zur Service-Crew, die laut Stecher jedes Mal Top-Skier präpariert hatte, sei großartig gewesen. Es sei Stärke bewiesen worden. "Sie haben bewiesen, dass, wenn man an sich glaubt und ein Selbstvertrauen entwickelt, man wirklich mit den Besten nicht nur mithalten kann, sondern auch der Beste sein kann", stellte Stecher fest. "Und das stimmt mich schon sehr, sehr zuversichtlich und freut mich auch, dass es das Team so rübergebracht hat."
Für Christian Schwarz, den Leiter der Sparte Langlauf, standen die "Weltklasseleistungen von Teresa Stadlober" über allem. "Aber ich bin froh, dass man auch sonst im Langlauf ein kleines Pflänzchen erkennen kann. Es ist Potenzial erkennbar, wir wollen Schritt für Schritt nach vor gehen." In Kooperation mit dem ÖSV sei das schaffbar. "Wir wollen die nächsten Schritte machen."