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Schild vor Olympia: "Habe schon alles erreicht"

Shiffrin schlagen? Das ist nicht das primäre Ziel von Bernadette Schild:

Schild vor Olympia: Foto: © GEPA

Der Name Schild ist untrennbar mit Erfolg verbunden.

Marlies Schild – jetzt Raich – ist gemessen an Weltcupsiegen (35) die erfolgreichste Slalomläuferin der Geschichte (zur Bestenliste).

Ihre kleine Schwester Bernadette eifert ihr nach. Zwar wartet die 28-Jährige noch auf ihren ersten Weltcup-Sieg, dennoch ist sie in diesem Winter endgültig an der Weltspitze angekommen.

„Es ist im Slalom die beste Saison, die ich jemals hatte“, strahlt Schild gegenüber LAOLA1.

Die Salzburgerin fuhr mit den Plätzen 3 in Killington und 2 in Flachau zweimal aufs Podest, liegt im Slalom-Weltcup aktuell auf Rang fünf. Das Niveau an der Spitze ist hoch. Schild ist neben Wendy Holdener, Frida Hansdotter, Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin eine von nur fünf Läuferinnen, die es in dieser Slalom-Saison aufs Podest geschafft haben.

In Flachau wies sie mit der Führung in Durchgang eins sogar Dominatorin Shiffrin in die Schranken. Dass Schild Shiffrin und Co. fordern kann, hätten vor zwei Jahren wohl die Wenigsten geglaubt.

Schild kämpft sich Schritt für Schritt zurück

2013 jubelte Schild in Lenzerheide über ihren ersten Podestplatz im Weltcup, in der darauffolgenden Saison legte sie zwei weitere nach. Doch dann folgten zwei durchwachsene Jahre, in denen sie zu kämpfen hatte - Stockerlplätze Fehlanzeige. 2015 wurde Schild nicht zur WM mitgenommen.

Seit letztem Jahr geht es wieder aufwärts. „Ich habe vor rund zwei Jahren das Material gewechselt“, nennt Schild den Grund. „Das braucht einfach seine Zeit. Im März letzten Jahres hat alles angefangen richtig zu stimmen. Da habe ich schon gesagt: Ich bin bereit.“

Nach dem Markenwechsel von Rossignol auf Head habe sie im Training schon das Gefühl gehabt, wieder aufs Stockerl fahren zu können. Das Gefühl hat nicht getäuscht.

„Ich bin in der letzten Saison jedes Rennen mit einem anderen Ski und Schuh gefahren, es hat sehr viel mit testen zu tun. Aber schön langsam bin ich da, wo ich hin will“, sagt Schild.

Sie will natürlich auf das oberste Treppchen, das Ziel ist ein Weltcup-Sieg. „Ich mache einen Schritt nach dem anderen. Der Schritt in Flachau war schon sehr groß. Ich bin nach langer Zeit wieder einmal als Letzte im Finale oben gestanden, das ist was Besonderes“, sagt Schild.

Shiffrin schlagen? "Nicht mein primäres Ziel"

Die 28-Jährige hat Gefallen an dieser Rolle gefunden, auch wenn es beim Heimrennen letztlich nicht für den Sieg gereicht hat und sie sich Shiffrin geschlagen geben musste.

„Es ist möglich, Shiffrin zu schlagen, aber das ist nicht mein primäres Ziel", erklärt Schild. "Der nächste Schritt muss sein, in zwei Läufen schnell zu sein. Wenn ich einen guten ersten Durchgang hatte, darf ich im zweiten dann nicht zurückziehen und auf Sicherheit fahren sondern muss riskieren und sagen: Es ist egal, ich probiere es einfach.“

Die nächste Gelegenheit, das umzusetzen, bietet sich bei Olympia in PyeongChang. „Es ist ein Privileg, sein Land bei Olympia vertreten zu dürfen. Das ist wirklich etwas Besonderes“, sagt Schild.

"Ich fahre locker hin. Ich weiß, ich habe heuer für mich schon alles erreicht.“

Schild über Olympia

Für die Salzburgerin sind es die zweiten Spiele nach jenen in Sotschi 2014. Damals schied sie im Slalom im zweiten Durchgang aus. Diesmal soll es besser laufen, Druck erlegt sich Schild allerdings keinen auf.

„Bei Olympia ist alles möglich, es ist nur ein Rennen. Wenn ich zeigen kann, was ich drauf habe, kann es passen - es kann aber auch gar nicht passen. Ich fahre locker hin. Ich weiß, ich habe heuer für mich schon alles erreicht.“

Gegen eine "Draufgabe" in PyeongChang hätte sie aber nichts einzuwenden...

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