"Das geht über eure Vorstellungskraft, Jamaika hat 'ne Bobmannschaft", heißt es im Hollywood-Streifen "Cool Runnings" aus dem Jahr 1993.
Dieser basiert auf der ersten Olympia-Teilnahme eines jamaikanischen Bobteams 1988 in Calgary. 30 Jahre später wird dieser Traum für die Karibik-Bewohner erneut real.
Bei den Olympischen Spielen 2018 jagt in PyeongChang erstmals ein Frauen-Team aus Jamaika den Eiskanal hinunter. Trainiert wird dieses von der deutschen Bob-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis, die 2006 in Turin im Zweier Gold holte.
"Team Jamaika ist offiziell qualifiziert ... und ich bin auch dabei", postete die Deutsche auf Facebook.
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Leichtathletik-Weltmeisterin nun im Bob-Team
Pilotin der jamaikanischen Frauen ist Jazmine Fenlator-Victorian. Die Amerikanerin trat bereits in Sotschi 2014 als Anschieberin von Lolo Jones an und entschied sich nun für ein Antreten für das Geburtsland ihres Vaters. So erhielt sie 2016 das Startrecht für Jamaika.
Mit Platz sieben in Winterberg erreichte die 32-jährige Fenlator-Victorian mit Anschieberin Carrie Russell bei ihrem Weltcupeinstand ihre bisher beste Saisonplatzierung.
Russell gewann 2013 bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft Gold mit der 4x100-m-Staffel. "Das ist einer der glücklichsten Momente meines Lebens. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal Bobfahrerin werde", sagte die 27-Jährige. Ersatzanschieberin ist Audra Segree (27), die ebenfalls normal auf der Laufbahn zu Hause ist.
"Cool Runnings" bekommt Fortsetzung, auch Nigeria dabei
Hollywood ließ sich von der ersten Olympia-Teilnahme eines jamaikanischen Bobteams 1988 in Calgary inspirieren und drehte danach den Kult-Film "Cool Runnings" (1993), der allein im Kino über 150 Millionen Dollar einspielte. Jamaikas Zweier nimmt aktuell Platz 31 in der Qualifikation für Pyeongchang ein, 30 schaffen es in den Bewerb.
Am Montag hatte sich Nigerias Frauenteam für die Bob-Bewerbe in Südkorea qualifiziert. Pilotin Seun Adigun, Ngozi Onwumere und Akuoma Omeoga kommen ebenfalls aus dem Sprintlager. Nigeria wird damit erstmals bei Winterspielen vertreten sein. Vorreiter war der Senegalese Lamine Gueye, der 1984 in Sarajevo in der Abfahrt und im Riesentorlauf antrat. Nach Sotschi entsandten Togo und Simbabwe Athleten.
Seit Jahren trainiert auch die in Österreich aufgewachsene Skirennfahrerin Sabrina Wanjiku Simader (19) intensiv für ihren großen Traum, nämlich als erste Kenianerin an Olympischen Winterspielen teilzunehmen. Weil der kenianische Verband keine Mittel zur Verfügung stellen kann, wurde kürzlich die Crowdfunding-Plattform "I believe in you" eingerichtet.
Simader war vergangenen Dezember im Weltcup-Kombi-Slalom von St. Moritz 38. geworden. Die Chance auf den ersten Weltcuppunkt in der Geschichte Afrikas verhinderte dann aber die nebelbedingte Absage des Super-G und damit des ganzen Bewerbes. Der Flug Simaders nach Südkorea ist aber bereits gebucht.