Wie schon 2014 baut die österreichische Delegation bei den Paralympics 2018 in Pyeongchang auf die Alpinen als größte Medaillenhoffnungen.
Vor allem Claudia Lösch, bereits siebenfache Medaillensiegerin, und Markus Salcher, der bislang drei Mal Edelmetall gewinnen konnte, wollen ihre Ausbeute vergrößern. "Medaillen sollten es schon wieder werden", sind die Erwartungen bei Lösch wieder hoch angesiedelt.
"Meine Herzensdisziplin war immer die Abfahrt, da fehlt mir die Goldene noch bei den Paralympics, das wäre das große Ziel", so die 29-Jährige.
Die querschnittgelähmte Niederösterreicherin geht bereits in ihre vierten Paralympics und somit mit viel Erfahrung in die Spiele. "Man geht ganz anders an die Sache heran. Weil diese große Nervosität, was denn jetzt auf einen zukommt, weg ist. Dadurch kann man es einfach viel mehr genießen", erzählt Lösch.
Kein Schlaf vor der Abfahrt
Auch für den 26-jährigen Salcher sind es bereits die dritten Spiele.
Wie in Vancouver und Sotschi will der Kärntner auch in Pyeongchang die Eröffnungsfeier mitnehmen, obwohl bereits am nächsten Tag die Abfahrt auf dem Programm steht. Das Erlebnis sei es wert, Salcher geht ohnehin davon aus, in der Nacht vor der Abfahrt schlecht schlafen zu können.
In den ersten Bewerb geht er ebenso wie in den Super-G als Titelverteidiger von Sotschi.
Wie auch bei Olympia in Pyeongchang wird auch bei den Paralympics der Strecke eine besondere Bedeutung zukommen. "Die Strecke ist interessant. Für mich war es in Sotschi ein bisschen besser, weil es ein bisschen mehr zum Überwinden war und mehr zum Gleiten", erklärt Salcher, der aber dennoch optimistisch ist.
Er setzt auf wärmere Temperaturen im Spätwinter. "Auf Frühlingsschnee bin ich an und für sich sehr stark", meint der halbseitig gelähmte Stehend-Skiläufer.
Sushi auf der Skihütte
Im Sitzend-Bewerb kommt Lösch die Abfahrtsstrecke etwas besser entgegen. "Sie gefällt mir wirklich gut. Ich freu' mich schon darauf. Es ist nicht mega-anspruchsvoll. Aber es sind sehr viele schöne Übergänge drinnen, wo man schon ein bisschen Mut braucht", erklärt Lösch. Beide Skifahrer bestritten im vergangenen Winter das Weltcup-Finale in Südkorea, kennen also die Gegebenheiten.
Bei Lösch sorgt das für Vorfreude. "Ich hab das bis jetzt eigentlich immer sehr sympathisch erlebt. Vor allem, wenn es für mich Sushi auf einer Skihütte gibt, bin ich eh schon daheim", meint die Niederösterreicherin.
Salcher geht ernährungstechnisch etwas anders an die Sache heran. Er freut sich vor allem auf das Alpenhaus, die Vertretung, die das Österreichische Paralympische Komitee gemeinsam mit den Komitees aus Deutschland und der Schweiz organisiert hat. "Dass wir da wieder etwas mithaben, wo wir das Essen von zuhause haben, das werde ich durchaus genießen", meint der Kärntner.