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Die Flops der Olympischen Spiele 2018

Das waren die "Lowlights" der letzten zwei Wochen in Pyeongchang.

Die Flops der Olympischen Spiele 2018

Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang sind Geschichte. Aber neben vielen Highlights gab es auch unrühmliche Dinge, die aufgefallen sind.

Der Totalabsturz der ÖSV-Adler samt öffentlicher Kritik von Heinz Kuttin, Probleme mit dem Wetter, schwere Verletzungen bei den Cross-Bewerben, erneute Dopingvergehen der russischen Sportler und ein Norovirus, der um sich griff - die Schattenseiten der letzten zwei Wochen.

Das sind die Flops von Olympia 2018:

Österreichs Skispringern wurden die "Flügel" gehörig gestutzt: Erstmals seit 2002 blieben die einstigen "Adler" gar ohne Medaille und das nur ein Jahr nach dem Höhenflug von Doppel-Einzel-Weltmeister Stefan Kraft. Die besten Platzierungen: Platz 13 Stefan Kraft auf der Normalschanze (schlechtestes Olympiaergebnis Österreichs auf kleinem Bakken seit 1972), Platz 6 Michael Hayböck auf der Großschanze, "Blech" im Teambewerb und noch dazu chancenlos auf Bronze.

Die öffentliche scharfe Kritik von Skisprung-Cheftrainer Heinz Kuttin nach Ende der Skisprungbewerbe an Gregor Schlierenzauer und Manuel Fettner: Der Kärntner ließ sich, nicht nur in der ersten Emotion, zu harten Worten hinreißen. "Manuel Fettner und Gregor Schlierenzauer... Tschuldigung -, das ist nicht einmal Mittelmaß, das verstehe ich nicht", echauffierte sich Kuttin. Öffentliche Worte, die teamintern alles andere als gut angekommen sind, wie man hörte.

Der Cross-Kurs: Fahrbar, aber absolut am Limit gebaut, lautete der Tenor der Snowboarder und Ski-Freestyler zum Cross-Kurs in Bokwang. Noch während der Spiele wurden laufend Anpassungen vorgenommen. Die Sprünge gingen aber nach wie vor weit, größtes Problem waren auch die engen aufeinanderfolgenden Elemente. Die Liste der Verletzten nach Stürzen war lang, u.a. brach sich der Vorarlberger Markus Schairer im Snowboard-Bewerb den fünften Halswirbel. Bei den Skifahrern erwischte es den Kanadier Christopher Delbosco mit Beckenbruch, vier Rippenbrüchen und einer Lungenquetschung heftig. Der Franzose Terence Tchiknavorian brach sich das Schienbein, der Tiroler Christoph Wahrstötter wurde mit Gehirnerschütterung geborgen.

Wenige Zuschauer: Sehr wechselhaft gestaltete sich die Zuschauerbilanz dieser Spiele. Teilweise wurden Bewerbe vor gähnend leeren Tribünen ausgetragen. Die späte Ansetzung von Bewerben, besonders im Alpensia Olympic Park (ab 21.30 Uhr Ortszeit), wie etwa bei den Skisprungkonkurrenzen war neben teilweise großer Kälte und hoher Eintrittspreise die Rechnung, die den Veranstaltern präsentiert wurde.

Das Wetter: Verschiebungen und Durchpeitschen von Bewerben waren zumindest in der ersten Hälfte der Pyeongchang-Spiele sehr unerfreulich. Teilweise wurde der Ausgang auch verzerrt. Big-Air-Olympiasiegerin Anna Gasser wurde in einer gefährlichen Windlotterie im Slopestyle um ihre Chance gebracht. Die Verantwortlichen in Bokwang hatten am Sonntag die Qualifikation wegen zu starken Windes abgesagt, das Finale am Tag danach aber trotz ähnlich gefährlicher Bedingungen mit dem Hinweis durchgepeitscht, dass es ansonst kein Finale geben würde. 41 Stürze bei 50 Runs sprechen Bände. Die nur auf Platz 15 gelandete Mitfavoritin Gasser war zurecht "böse und enttäuscht".

Das Norovirus: Keine angenehme Begleiterscheinung war das Ausbrechen des Norovirus unmittelbar vor den Spielen unter Sicherheitskräften. Einerseits reagierte das Organisationskomitee diesbezüglich sehr schnell, andererseits war man in diversen anderen Fällen dann doch überfordert mit einer Quarantäne. Rund 200 Fälle wurde bekannt, zu einem den Ablauf der Spiele störenden Massenausbruch kam es aber nicht.


VIDEO - Die Verlierer der Olympischen Spiele:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Die Medaillenbilanz der Russen und Chinesen: Die Veranstalter der vorangegangenen und der kommenden Olympischen Winterspiele haben sportlich enttäuscht. Nur zwei Goldmedaillen gab es für die unter neutraler Flagge antretenden Russen und China hat mit einer vier Jahre vor Peking noch viel Arbeit vor sich.

Das Russen-Doping: Natürlich wird nicht nur in Russland gedopt. Dass es aber bis einen Tag vor Ende der Spiele nach all den Aufregungen, Sperren, Klagen und Gegenklagen trotzdem wieder zwei bestätigte Dopingfälle im russischen Lager gegeben hat, ist wohl nicht nur für manch russischen Sportfan beklemmend. Die Bob-Pilotin Nadeschda Sergejewa verzichtete auf eine B-Probe, ihr war die verbotene Substanz Trimetazidin nachgewiesen worden. Bereits zuvor hatte der russische Curler Alexander Kruschelnizki seine Bronzemedaille aus dem Mixed-Wettbewerb zurückgeben müssen.

Das Eishockey-Team der olympischen Athleten aus Russland sang russische Hymne: Russlands Eishockey-Spieler stimmten nach dem Olympiasieg bei der Siegerehrung verbotenerweise ihre Nationalhymne an. Die Russen sangen während des Abspielens der Olympischen Hymne ihre eigene, was ihnen wegen der Sanktionen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aufgrund der Sanktionen in Folge des Dopingskandals von Sotschi 2014 als neutralen Athleten nicht erlaubt ist.

Ricarda Haasers verbaler Fehltritt: Freilich vergreifen sich auch Sportler in der Emotion manchmal im Ton. Trotzdem ist es bedauerlich, dass Ricarda Haaser ihren ersten Durchgang im Riesentorlauf als "schwul" bezeichnete. Gerade bei Olympischen Spielen, die einen hohen symbolischen Wert darstellen, ist so eine unbedachte Äußerung 2018 schwer hinnehmbar. Die missglückte Entschuldigung der Tirolerin ("Sollte ich mit meiner Aussage jemandem zu nahe getreten sein, entschuldige ich mich dafür"), machte die Sache leider nicht besser.

Dass Bode Miller mit Worten weit weniger geschickt agiert als auf Ski, weiß man. Sein unpassender Kommentar auf NBC über die Heirat von Anna Veith löste aber einen derartigen Shitstorm im Internet aus, dass sich der Ex-Rennläufer aus den USA noch auf Sendung entschuldigen musste.

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