Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang sind Geschichte. Zwei Wochen voller Medaillen und Stories, die in Erinnerung bleiben werden - einige ganz besonders.
Allen voran die "Goldenen" Österreicher Marcel Hirscher, Matthias Mayer, Anna Gasser und David Gleirscher, die aus heimischer Sicht für die Highlights gesorgt haben - auch international gab es Sportler und Nationen, die den Spielen in Südkorea ihren Stempel aufgedrückt haben.
Das sind die Tops von Olympia 2018:
Marcel Hirscher: Der Ski-Alpinstar aus Salzburg machte nun auch für die anderen seine Karriere "perfekt". Olympia-Gold hatte in seiner Erfolgs-Sammlung ja noch gefehlt. Der 28-Jährige holte Gold in Kombination und Riesentorlauf, im Slalom schied er aus.
Anna Gasser: Die Topfavoritin im Big Air lieferte ab und begeisterte mit ihren sauber gelandeten "Backside Double Cork 1080" und "Cab Double Cork 1080" Fachwelt und Fans gleichermaßen. Die Kärntner Snowboarderin setzt im Freestyle-Sport neue Maßstäbe und eroberte souverän die Goldmedaille.
Matthias Mayer: Gold 2014 in der Abfahrt von Sotschi, Gold 2018 im Super-G von Pyeongchang. Der Kärntner hat damit wie der Norweger Aksel Lund Svindal bei Winterspielen Gold in beiden Speeddisziplinen gewonnen. Bei den Damen gelang dies Michaela Dorfmeister.
Das ÖRV-Rodelteam: Mehr als erfüllt haben die Rodler die Erwartungen: Sensations-Gold durch David Gleirscher im Einsitzer, Silber durch Peter Penz/Georg Fischler sowie auch noch Bronze in der Team-Staffel durch alle Genannten sowie der erst 19-jährigen Madeleine Egle. Ein kompletter Medaillensatz als Erfolgsbilanz, aber auch ein besonders schön anzusehender Team-Spirit sorgten für ein absolutes Highlight aus ÖOC-Sicht.
Die Slalom-Katharinas: Obwohl erst 20 Jahre alt und zum ersten Mal bei Spielen dabei, hatten Katharina Liensberger und Katharina Gallhuber starke Auftritte auf den Alpinski-Pisten. Beide Olympia-Debütantinnen behielten im Teambewerb die Nerven und trugen viel zur Silbermedaille bei, der Niederösterreicherin Gallhuber gelang dazu sensationell Slalom-Bronze.
Die Freundlichkeit der Südkoreaner: Anaseo (Hallo) und Kamsahamnida (danke). So mancher der vielen Freiwilligen hatte zwar Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, doch die Hilfsbereitschaft der Gastgeber kannte keine Grenzen. Dazu kam immer ein freundlicher Gruß, ein Lächeln und die Botschaft, das kein Problem unlösbar ist.
Die Nordischen Kombinierer und Lukas Klapfer: Letzterer sorgte bei den ÖSV-Kombinierern mit seiner Bronzemedaille gleich im ersten Einzel-Bewerb für die nötige Lockerheit. Das Quartett sorgte dann im abschließenden Teambewerb sogar mit dem zweiten dritten Platz für eine Übererfüllung der Ziele. Seit 2002 schlägt das Kombi-Team immer bei Olympia zu, die Serie hat gehalten.
Ester Ledecka: Die Tschechin gewann Gold im Alpinski-Super-G und im Snowboard-Parallel-Riesentorlauf. Sie gesellte sich zu einem Quartett, das Olympiasiege in zwei verschiedenen Sportarten holte. Sie ist die Erste, der das bei ein und denselben Winterspielen gelingt.
Marit Björgen: Die 37-jährige Norwegerin fügte ihrer ansehnlichen Sammlung in Pyeongchang zweimal Gold, einmal Silber sowie zweimal Bronze hinzu und ist mit 15 Medaillen die erfolgreichste Medaillensammlerin in der Geschichte der Winterspiele.
Deutschland: Seit der Wiedervereinigung hat sich Österreichs Nachbarland bei Winterspielen noch nie so gut geschlagen: mit 14 x Gold durfte der DOSB mit seinen Athleten hochzufrieden sein. Ihren Anteil daran hatten auch die DSV-Kombinierer Eric Frenzel und Co., die alle Goldmedaillen der Nordischen Kombinierer abholten.
Norwegen: Noch besser als Deutschland war Norwegen. Die Skandinavier gewannen die Nationenwertung mit 14 x Gold, 14 x Silber und 11 x Bronze. So erfolgreich war noch nie ein Land bei Winterspielen.
Der neue Big-Air-Bewerb: Nicht nur wegen des österreichischen Erfolgs: Der der neue, spektakuläre Olympia-Bewerb wurde gut vom Publikum angenommen. Auch in der Halfpipe der Ski-Freestyler freute man sich über ausverkaufte Tribünen. Die trendigen, neuen "Action"-Sportarten scheinen der richtige Weg im Erneuerungsprozess des Olympischen Programms zu sein.
Die Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea: Der gemeinsame Einmarsch der verfeindeten Staaten bei der Eröffnungsfeier sowie das gemischte Eishockeyteam der Damen könnten der symbolische Anfang einer Annäherung zwischen den beiden Staaten gewesen sein. Es wäre ein weiterer Beweis für das Völker verbindende Element des Sports im Allgemeinen bzw. der Olympischen Spiele als Friedensspiele im Speziellen.
Linus Heidegger: Sicher eine der großen Überraschungen im ÖOC-Team. Der 22-jährige Tiroler übertraf zum Abschluss der olympischen Eisschnelllauf-Bewerbe bei der Olympia-Premiere des Massenstarts mit Platz sechs alle Erwartungen.