Am dritten Wettkampftag der Paralympics 2018 in Pyeongchang bleiben die ÖPC-Sportler erstmals ohne Medaille, scheitern aber zweimal knapp.
Die sehbehinderte Langläuferin Carina Edlinger belegt mit ihrem Guide und Bruder Julian Edlinger über die 15 km Freistil ebenso den vierten Rang wie Reinhold Schett im Snowboardcross der Klasse LL-1 (schwere Beeinträchtigung der unteren Extremitäten).
Patrick Mayrhofer scheidet im Viertelfinale des Snowboardcross Klasse UL (obere Extremitäten) aus, nachdem er die Qualifikation gewonnen hatte.
Bange Momente im Zielraum
Das sportliche Abschneiden wird bei Edlinger, die mit 4:26,6 Minuten Rückstand auf Gold und 1:09,1 Min. Abstand auf Bronze ins Ziel kommt, aber fast nebensächlich.
Die 19-Jährige verausgabt sich bei frühlingshaften Temperaturen völlig und muss einige Minuten versorgt werden.
"Ich kenne das von ihr. Wenn sie voll an ihre Grenzen geht, kann das passieren. Ich mache mir keine Sorgen. Nach einem anstrengenden, langen Rennen bei hohen Temperaturen kann das vorkommen. Carina geht es schon besser, sie wird sich nun im Hotelzimmer erholen", sagt ihr Trainer Wolfgang Egger.
Für den Sprint am Mittwoch hat die Gesamtweltcup-Siegerin der vergangenen Saison aber schon grünes Licht bekommen. "Ich war komplett steif, habe im ersten Moment an vom Hals abwärts nicht mehr gespürt", erklärt Edlinger einige Stunden nach ihrem Rennen. "Ich schaue nach vorne."
Ärgerliche Situation für Mayrhofer
Einen Marathon-Tag erlebt das Snowboard-Duo, denn ein defektes Start-Gate sorgt erst für eine Verspätung von 90 Minuten und im Anschluss immer wieder für Verzögerungen.
Beim Achtelfinale von Patrick Mayrhofer streikte die Tormechanik, sein Kontrahent konnte nicht starten. Der 29-Jährige fuhr seinen Lauf einsam zu Ende, ehe er zum Re-Run geschickt wurde.
"Ich verstehe nicht, warum ich nicht gestoppt wurde? Es gab doch genügend Streckenposten. Das darf bei einem Event dieser Größenordnung einfach nicht passieren", findet Mayrhofer die Situation im Nachhinein wenig erheiternd.
Im Viertelfinale sollte das Aus kommen. "Ich wollte unbedingt innen überholen, bin aber zu gerade auf das Tor hin. Um den Italiener nicht voll abzuschießen musste ich Tempo rausnehmen und bin von der Kante gerutscht."
Kurioses Rennen von Schett gerettet
Geburtstagskind Reinhold Schett, nun 37 Jahre alt, rettete das Rennen auf kuriose Weise: "Ich habe mich etwas zurückgezogen, weil es mir am Start zu hektisch war. Plötzlich steht jemand von der Rennleitung da und meint: Ihr könnt dieses Rennen retten." Sein Stretching-Band wurde zum provisorischen Reparatur-Gegenstand für das Start-Gate umfunktioniert.
Glück hatte er im Anschluss aber keines: Der Traum von Bronze platzte mit einem Sturz im kleinen Finale. "Ich habe den Start nicht so gut erwischt und musste eine andere Linie fahren. Dadurch hat es mich am Roller ausgehebelt, aber zumindest mein Snowboardhersteller freut sich über die Werbung."
Denkwürdig wird das Rennen aber auch so für den Tiroler bleiben: "Das war das verrückteste Rennen meiner Karriere!"