news

Hirscher: "Olympiasieg hat nicht so viel Wert"

Dieser Erfolg bedeutet Marcel Hirscher mehr als Gold bei Olympia:

Hirscher: Foto: © GEPA

Marcel Hirscher darf sich endlich Olympiasieger nennen.

"Ich bin super, super happy, es kommt sehr überraschend", sagt der Salzburger, der mit seinem Sieg in der Kombination nach eigenen Aussagen "das Schlimmste verhindert" hat.

"Das Schlimmste wäre gewesen, ich wäre heimgekommen, und eine perfekte Saison würde niedergemacht werden oder unter einem schlechten Stern stehen, weil halt das Gold fehlt", so Hirscher.

Der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger gibt aber zu: "Für mich hat das nicht so viel Wert, wie in Schladming vor 40.000, 50.000 Leuten zu gewinnen. Daheim, bei meinem Heimrennen, meiner Heim-WM. Wir sind hier irgendwo, es sind keine Leute und fahren halt ein Rennen."

Er sei in erster Linie stolz auf auf sich, was das Skifahren betrifft. "Vor allem die Abfahrt, nie hätte ich mir das gedacht", sagt Hirscher, der von der "besten Abfahrt seines Lebens" spricht.

Generell sei es ein verrücktes Rennen gewesen. "Bei all meinen anderen Kombinationen habe ich, glaube ich, mehr Glück auf meiner Seite gebraucht als heute. Aber natürlich bin ich auch froh, dass wir die Abfahrt um zwanzig Sekunden beschnitten haben. Ich glaube zwar nicht, dass der Ausgang viel anders gewesen wäre, aber ich hätte mir sicher schwerer getan, an die Zeit ranzukommen. Der schwere Slalom ist sportlich auf einem sehr hohen Niveau gewesen. Schwer zu fahren, bist du wahnsinnig!"

Hirscher: "Wollt ihr mich verarschen"

Nach seiner Fahrt im Slalom, die aufgrund des starken Windes und der schlechten Bodensicht teilweise zum Blindflug wurde, fiel Hirschers Jubel im Ziel zunächst etwas verhalten aus.

"Ich dachte, ich muss das machen, wenn nicht, schaut es auch blöd aus. Ich war eigentlich ziemlich heiß in dem Moment. Ich dachte, wollt ihr mich verarschen? Es war wegen des Windes richtig schwer zu fahren. Ich dachte mir, jetzt cool bleiben, cool bleiben, cool bleiben. Lass die Ski einfach tun, was sie immer tun, und zieh ja nicht zurück. Es war schon schwierig."

Im Ziel wollte er sich trotz Laufbestzeit im Slalom nicht zu früh freuen. "Ich habe nicht geglaubt, dass es das schon war. Aber so bin ich halt. Ich glaube, so würde jeder in dieser Situation reagieren. Also nicht zu früh über etwas freuen, denn dann tut es doppelt weh, wenn es nicht hingehaut hätte", sagt Hirscher.

Hirscher: "Karriere war schon vorher perfekt"

Das Zittern war im Endeffekt umsonst, Hirscher gewann mit 0,23 Sekunden Vorsprung vor den Franzosen Alexis Pinturault und Victor Muffat-Jeandet (+1,02).

"Die Frage nach dem fehlenden Gold ist jetzt weg, das ist das Positive daran. Die Karriere war für mich jetzt auch schon komplett. Meine Karriere war schon nach dem ersten Gesamtweltcupsieg perfekt. Das ist schon viel mehr, als ich mir jemals zugetraut hätte. Dass das heute hier funktioniert, ist natürlich eine Draufgabe. Es ist nicht in Worte zu fassen."

In einem ersten Statement nach seinem Erfolg meinte Hirscher, er könne jetzt eigentlich zusammenpacken und heimfahren. "Keine Sorge, ich fahre nicht heim", lacht Hirscher. "Aber das große Ziel, warum ich hierhergekommen bin, das habe ich definitiv für mich erreicht. Klar möchte ich in den nächsten beiden Bewerben unbedingt vorne mitfahren, keine Frage."

Am Sonntag (18. Februar) steht der Riesentorlauf, am Donnerstag nächster Woche (22.) der Slalom auf dem Programm. In beiden Bewerben ist Österreichs aktueller und insgesamt vierfacher "Sportlers des Jahres" Favorit.

Bild 1 von 21 | © getty
Bild 2 von 21 | © getty
Bild 3 von 21 | © getty
Bild 4 von 21 | © getty
Bild 5 von 21 | © getty
Bild 6 von 21 | © getty
Bild 7 von 21 | © GEPA
Bild 8 von 21 | © GEPA
Bild 9 von 21 | © GEPA
Bild 10 von 21 | © GEPA
Bild 11 von 21 | © GEPA
Bild 12 von 21 | © GEPA
Bild 13 von 21 | © GEPA
Bild 14 von 21 | © GEPA
Bild 15 von 21 | © GEPA
Bild 16 von 21 | © GEPA
Bild 17 von 21 | © GEPA
Bild 18 von 21 | © GEPA
Bild 19 von 21 | © GEPA
Bild 20 von 21 | © GEPA
Bild 21 von 21 | © GEPA

Kommentare