Was für ein Finale im Olympia-Slalom!
Michael Matt, Zwölfter nach dem 1. Lauf, fährt in der Entscheidung Laufbestzeit und holt sensationell noch die Bronze-Medaille! Der Tiroler profitiert auch vom Aus von Halbzeit-Leader Henrik Kristoffersen (NOR), der im Finale nach wenigen Toren ausfällt.
Gold geht an den Schweden Andre Myhrer, der sich 0,34 Sekunden vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern durchsetzt.
Marco Schwarz belegt Rang elf (+1,20) und Manuel Feller landet auf dem 15. Platz (+1,39).
Ergebnis des Olympia-Slaloms>>>
Medaillenspiegel Olympia 2018>>>
Hirscher scheidet im ersten Durchgang nach 22 Fahrsekunden aus.
Es ist der erste Slalom-Ausfall des Salzburgers nach über zwei Jahren - beim Weltcup-Torlauf in Naeba in Japan scheiterte der 28-Jährige Mitte Februar 2016 bereits nach vier Toren im 1. Durchgang. Das sagt Hirscher nach seinem Ausfall:
Stimmen:
Michael Matt: "Erst als der Henrik unterhalb des Tores war - da habe ich es realisiert. Ich bin mit dem Rücken zum Hang gestanden, habe die Journalisten angeschaut. Das hat Glück gebracht - einer um den anderen ist zurückgefallen. Ich bin stehen geblieben und es ist sich ausgegangen!"
Andre Myhrer: "Sicher war ich am Start ein bisschen nervös. Aber ich habe zu mir gesagt: Ich will nur Spaß haben, locker sein - und den Moment genießen. Ich bin nicht so gut gefahren zu Beginn - aber dann habe ich im Flachen Gas gegeben und es ist sich ausgegangen. Sicher habe ich an Sotschi gedacht - damals hatte ich aber Probleme mit meinem Knie. Heute hatte ich eine große Chance - unglaublich! Es ist so cool - ich glaube, Stenmark war der letzte Schwede, der Gold im Slalom gewonnen hat."
Ramon Zenhäusern: "Es ist unglaublich - wie ein Traum. Das habe ich noch überhaupt nicht realisiert. Am Anfang ging es noch zuzuschauen - da habe ich überhaupt nicht mit der Medaille gerechnet. Aber dann, als Muffat-Jeandet gefahren ist, musste ich die Wand anschauen, weil ich es nicht ausgehalten habe. Der zweite Lauf ist mir mehr entgegengekommen, weil es mehr gedreht hat. Der Schnee ist ganz anders als in Europa, da hatten scheinbar ein paar Probleme."
Henrik Kristoffersen: "Will man gewinnen, muss man riskieren. Ich hatte zu viel Speed Ausgang der ersten Haarnadel, dann war da so ein Schlag. Ich war mit der Hüfte im Schnee - zwar wieder schnell oben, aber der Stock zwischen dem Bein. Aber so ist das Leben. Es war keine Nervensache - es war wie ein normales Weltcuprennen. Aber so ist es. In acht Slalomrennen dieser Saison war ich am Podest - bin nur einmal ausgeschieden. Klar ist es schade, dass es bei Olympia passiert."
ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher: "Spekuliert habe ich gar nicht mehr. Die beiden ersten - Myhrer und Kristoffersen - machen eigentlich nie Fehler. Dass ausgerechnet der Henrik den Fehler macht... Wir waren glücklich mit der Medaille. Es war heute extrem schwer zu fahren. Es war mit der Abstimmung extrem schwer - ich habe keinen gesehen, der die perfekte Lösung gehabt. Wir haben zwischen den Läufen noch einen Lauf gesetzt, viel Aufwand betrieben und Gottseidank hat es sich ausgezahlt. Es hat sich hier jeden Tag geändert - ich kann den Schnee nicht beschreiben. Er ist ganz einzigartig. Jeder hat damit gekämpft - keiner hat die richtige Position gefunden."
Manuel Feller: "Ich hab das gar nicht mitgekriegt. Eigentlich unytpisch für den Henrik. Aber es freut mich sehr für den Michi - er ist die ganze Saison sehr stark gefahren und hat es sich verdient. Freut mich natürlich auch für die ganze Truppe - aber mir persönlich bringt es nicht viel. Die Enttäuschung ist viel größer als im Riesentorlauf. Denn dort hat der Speed gepasst - heute hat gar nichts funktioniert."
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