Auch das zweite Damen-Ski-Rennen bei Olympia 2018 kann nicht planmäßig durchgeführt werden.
Nach dem Riesentorlauf muss auch der Slalom abgesagt werden. Starker Wind macht eine sichere und faire Durchführung des Rennens unmöglich.
Zunächst wird der Start zwei Mal verschoben, allerdings stellt sich keine Besserung ein. Daher erfolgt die Absage.
Das Rennen wird auf Freitag verschoben. An diesem Tag absolvieren die Herren den Super-G.
Geplante Startzeiten: 2 Uhr MEZ Slalom Damen, 3:30 Uhr MEZ Super-G Herren.
Doppeltes "Double"
Innerhalb von 48 Stunden finden nun bei Olympia gleich vier Alpinskirennen statt.
Und zwar so, dass die beiden Herren-Speedrennen in Jeongseon jeweils in die zwei Technikrennen der Damen in Yongpyong "eingebettet" sind. Das neue Programm beginnt Donnerstag mit dem ersten Durchgang des Damen-Riesentorlaufs (2.00/5.45 Uhr MEZ).
Um 3.30 Uhr MEZ startet die Herren-Abfahrt, die eigentlich schon vergangenen Sonntag über die Bühnen gehen hätte sollen. Am Freitag findet das nächste "Ski-Doppel" mit Damenslalom (2.00/5.15 Uhr MEZ) sowie Herren-Super-G (3.00 Uhr MEZ) statt. Dem Damen-Wunsch, den Super-G etwas später zu beginnen, wurde laut Herren-Rennchef Markus Waldner nicht stattgegeben.
Möglich ist dieses "Doppel-Double", weil die Alpinskirennen in Korea mangels ausreichend hoher Berge in zwei verschiedenen Resorts ausgetragen werden. Die Speedbewerbe finden in Jeongseon statt, die Technikrennen in Yongpyong.
IOC noch nicht beunruhigt
Allerdings bekommt man nach den vielen Verschiebungen nun ein wenig Stress mit den Hotelbetten. Von den vier bis Mittwoch geplant gewesenen Rennen hat mit der Herren-Kombi nämlich erst eines stattgefunden. Dafür gibt es nun einen "Super-Donnerstag" und einen "Super-Freitag", um das wieder aufzuholen.
IOC-Sprecher Mark Adams war nach der neuerlichen Verschiebung sofort mit einem beruhigenden Kommentar zur Stelle. Es sei noch immer "ausreichend" Zeit, um alle Alpinski-Events durchzuführen, sagte der Brite.
"Wenn der Wind ab nun 15 Tage weiterbläst, könnte es ein Problem werden. Aber derzeit ist alles okay", sagte Adams. "Der Ski-Weltverband ist an Störungen durch Wind und Wetter gewöhnt."
"Es war in der Früh daran zu denken"
Bei den Damen beginnt das Rennprogramm jedenfalls nun doch wie ursprünglich vorgesehen mit dem Riesentorlauf. Dieser war schon am Montag aus dem gleichen Grund abgesagt und auf Donnerstag verschoben worden.
Angesichts der Vorhersagen und weiteren Prognosen mit bis zu 100 km/h Wind kam es etwas überraschend, dass der Damenslalom nicht gleich in der Früh abgesagt wurde. "Es hat schon Minuten oder Stunden gegeben, wo es nicht super schlecht war. Es war in der Früh einigermaßen zum Darandenken, dass man fahren könnte", verteidigte FIS-Renndirektor Atle Skaardal die Entscheidung, Rennläuferinnen und Zuschauer auf den Berg zu holen, im ORF.
Ab jetzt stehen die Chancen auf eine Durchführung der Rennen aber gut. Denn der Wind soll sich ab nun deutlich abschwächen, das wusste man aber ohnehin seit Tagen.
Brunner: Liftfahren statt rennfahren
Stephanie Brunner nutzte die Situation am Mittwoch zum Training neben dem Rennhang. "Ich bin 40 Minuten Lift gefahren, ohne ein Rennen zu erleben. Aber ich glaube, es war die richtige Entscheidung, bei Olympia soll es schon ein faires Rennen geben", sagte die Tirolerin. "Jetzt habe ich zwei Läufe mehr im Slalom trainiert, das ist okay."
Dass der zum "Eincruisen" gedachte Slalom ausgefallen ist, war der Riesentorlauf-Spezialistin Brunner letztlich egal. "Der Riesen wäre ja sowieso zuerst gewesen, es macht also keinen Unterschied. Ich hoffe jetzt auf gutes Wetter."
Das sah auch Katharina Gallhuber so. "Ein Trainingstag mehr ist immer gut", meinte die Slalom-Spezialistin. "Die Bedingungen sind doch anders als bei uns daheim."
"Warterei macht müde"
Bernadette Schild hatte sich die Wind-Situation am Berg genauer angesehen. "Wir haben genau in dem Fenster besichtigt, als der Wind etwas weniger war. Aber bei der letzten Sesselliftfahrt war klar, dass er wieder stärker ist."
Den Versuch sei es aber wert gewesen, meinte auch Schild. "Der Wetterbericht muss ja nicht stimmen. Leider hat er sich dann doch als wahr herausgestellt", sagte die Salzburgerin. Ihr Wunsch: "Wir wollen jetzt gerne endlich ein Rennen fahren. Die Warterei macht ein bisschen müde."
Stimmen
FIS-Renndirektor Atle Skaardal: "Es ist nicht so einfach für uns. Es hat schon Minuten oder auch Stunden gegeben, wo es heute nicht so schlecht war. In der Früh konnten wir daran denken, dass wir fahren. Aber dann ist es schlechter und schlechter geworden. Start um 10:45 Uhr war nicht möglich. Es ist dann etwas ruhiger geworden, aber die Wetterprognose ist nicht gut. Dadurch, dass wir schon eine gute Möglichkeit am Freitag haben, wollten wir nicht auf Druck alle Karten rausspielen und das Rennen irgendwie durchdrücken. Das Programm für Freitag ist so vorgesehen: Um 10 Uhr (2 Uhr MEZ) der 1. Durchgang, um 3:30 Uhr der Super-G der Herren, um 13:45 Uhr dann der 2. Durchgang. Es geht um Fairness, die Sicherheit ist kein Problem. Wir hoffen jetzt, dass unser Plan für Donnerstag und Freitag aufgeht."
Bernadette Schild: "Wir haben in der Früh gleich die Ansage bekommen - "Warten". Ich bin dann nochmal schlafen gegangen, war aber dann eingestellt, dass etwas stattfindet. Wir hatten dann auch die Besichtigung, da ist es gegangen. Aber das war genau dieses Windloch - ich habe nicht gewusst, dass der Wetterbericht noch mehr Wind vorhersagt. Ich glaube, sie sind sehr bemüht, dass sie faire Rennen zusammenbringen. Und wir haben gewusst, dass der Freitag eine Option ist. Wir haben schon gehofft, dass sie lieber noch einen Tag zuwarten und eine faire Entscheidung stattfindet. Im Slalom ist die Gefahr, dass man sich wegen dem Wind verletzt, nicht so groß. Aber es wäre nicht fair gewesen, wenn man bei einer Böe nicht viel sieht."