Mit Freunde und Erleichterung reagierten die ÖSV-Teamkollegen von Matthias Mayer nach dessen "Goldfahrt" im Olympia-Super-G von Pyeongchang.
"Mothl hat uns den Allerwertesten gerettet", bedankt sich Vincent Kriechmayr beim Kärntner, der 24 Stunden nach dem schlechtesten Abfahrtsergebnis bei Olympia seit 1960 für die perfekte Rehabilitation sorgte.
"Mothe, saugeil!", strahlt auch Max Franz mit seinem Kärntner Landsmann um die Wette.
"Er ist gut ins Fahren gekommen, hat den Ski schön gezogen, er hat keinen großen Schnitzer gehabt bis auf das Ziel, da hat es ihn ein bisserl gedruckt. Es war eine richtig coole Fahrt zum Zuschauen, taugt mir", meinte der WM-Abfahrts-Bronzemedaillengewinner von 2017.
"Gott sei Dank hat es jemand besser gemacht"
"In der Kombi haut es ihn auf den Arsch, dass er nicht mehr weiß, wie er den Haxn heben soll. Da wurde sehr gut gearbeitet, schön, dass er es heute auf den Punkt gebracht hat", meinte Franz weiters. "Ich freue mich auf jeden Fall mit, wir werden mit Mothe heute sicher feiern."
Hannes Reichelt stimmte in die Gratulationen ein. "Gott sei Dank hat es jemand besser gemacht, Mothl, Gratulation. Starke Leistung. Er ist einfach ein wilder Hund, alle vier Jahre bei einem Großereignis zuzuschlagen, das kann schon was, Respekt", meinte der Salzburger.
Die Olympia-Bilanz der drei medaillenlosen Speedherren fiel ernüchternd aus. "Ich hatte andere Ziele", bestätigte Kriechmayr nach dem Ausfall in der Kombi, Platz sieben in der Abfahrt und sechs im Super-G.
Reichelt rätselt über Rückstand
"Ich habe den Ski nicht auf Zug gebracht. Ich glaube, ich wollte nach dem gestrigen Tag heute alles zerstören, das ist brutal in die Hose gegangen. Ich wollte es so unbedingt, ich habe mich hier so wohlgefühlt", erklärte Franz, in der Abfahrt Elfter und im Super-G 17.
Wie schon nach der Abfahrt (12.) war Hannes Reichelt auch nach dem Super-G (11.) ratlos. "Ich habe keine Ahnung, ich rätsel selbst, null Plan. Es ist einfach schwierig für mich, hier schnell zu sein."
Die Ausbeute sei definitiv ernüchternd. Eine Aussage des ehemaligen Rennläufers Marco Büchel aus Liechtenstein beruhige ihn aber. "Er meinte, es geht nicht nur um die Erfolge, sondern auch darum, wie du als Typ bist. Und ich hoffe, dass ich wenigstens das richtig mache."
Er habe schon viele Erfolge feiern können und überlege, noch einmal vier Jahre dranzuhängen. "Ich habe noch nicht Ja gesagt, ich schließe es aber auch nicht aus. Ich muss fit bleiben. Jetzt heißt es, weiter konzentrieren auf die nächsten Rennen. Und vielleicht auf solchen Verhältnissen schneller zu werden."
Im Super-G blieb der 37-Jährige mit der Hand an einem Tor hängen. "Es zieht schon ein bisschen, aber das Herzerl schmerzt im Moment mehr als die Schulter."